Wie einschränkend sind 70% sRGB Abdeckung?

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Sacher Khoudari Sacher Khoudari   Beitrag 1 von 12
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Hi,

ich bin am überlegen, mir für unterwegs ein gebrauchtes 2in1 Notebook zu kaufen, d.h. ein Notebook das auch als Tablet verwendet werden kann (wen es interessiert: Dell XPS 13 9365 mit FHD Display).

Eins vorweg: Es wird ein Kompromiss-Gerät für unterwegs sein, aber wird nicht meinen PC ersetzen. Es muss also nicht der perfekte Bildbearbeitungs-Rechner sein. Ich will auf ihm dennoch Bilder sortieren und ggf. bearbeiten können.

Nun der Punkt, der mir Bauchschmerzen bereitet: Der Bildschirm! Er liefert laut Tests eine sRGB-Abdeckung von lediglich 70%. Er schwächelt wohl vor Allem bei gesättigtem Rot und Blau. Wie einschränkend ist das?

Ich selber bearbeite meine Bilder oft leicht entsättigt, selten mit knalligen Farben. Daher könnte ich das verkraften. Und mit einer guten Kalibrierung sollten alle Farben innerhalb der 70% korrekt dargestellt werden können. Liege ich mit dieser Annahme richtig?

Und wie viel sind diese fehlenden 30%? Ich kann mir gerade wenig darunter vorstellen. Hat jemand damit Erfahrung? Ich vermute, dass ein Bild eines knallbuntes Blumenbeets dumpf aussehen wird, aber so etwas fotografiere ich selten. Wie gut werden bspw. Hauttöne dargestellt (die ja nur mäßig gesättigt sind)?

Zuguterletzt: Natürlich kann ich mir auch ein aktuelles XPS 2in1 kaufen, mit fabelhaftem Bildschirm. Aber für ein Zweitgerät sehe ich es nicht ein, satte 1000 Euro mehr auszugeben, die stecke ich lieber in die nächste Linse :)

Danke
Sacher
Christian Gigan Weber Christian Gigan Weber   Beitrag 2 von 12
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Farbrelevante Arbeiten würde ich damit nicht erledigen. Zum Sortieren und Sichten ist es sicherlich ok. Und kalibrieren würde ich es natürlich auf jeden Fall.
Manfred Wenzel Manfred Wenzel   Beitrag 3 von 12
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Ich nutze auch unterwegs ein notebook, das sRGB sogar noch etwas besser abdeckt, so ca. 80%. Wenn ich darauf Bilder bearbeite, dann sieht das Endprodukt auf meinem normalen guten Schirm grundsätzlich etwas übersättigt aus und die einzelnen Farbkanäle müssen unterschiedlich nachgearbeitet werden. Schau mal hier:


[fc-foto:41161751]


Das hatte ich hochgeladen als das notebook noch neu und mein normaler Rechner in der Reparatur war. Viel zu viel Rot/Magenta und etwas zu viel Blau/Cyan ist da drin. Grün/Gelb ist zu wenig (kommt hier nicht so raus). Auf dem notebook sind die Farben zwar auch kräftig aber sehen relativ natürlich aus.
Michael B. Rehders Michael B. Rehders   Beitrag 4 von 12
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Ich habe mir im letzten Jahr ein Lenovo-Notebook gekauft, um unterwegs Texte zu verfassen, zu kalibrieren und Bilder zu bearbeiten.
Da mein Lenovo V320 den Farbraum sRGB zu 100 Prozent unterstützt, bin ich mit dem Ergebnis der Bildbearbeitung sehr zufrieden.
Die Kontrolle auf meinem BenQ SW321C zeigt identische Farben.
Somit kann ich die Bilddadeien unterwegs bearbeiten und nutzen.

Zitat: Sacher Khoudari 12.05.20, 14:06Zum zitierten BeitragUnd wie viel sind diese fehlenden 30%?
Eine Farbraumabdeckung von 70 % sRGB wären mir zu wenig, um auf so einem Display Bilder zu bearbeiten.
Unabhängig davon, in welchem Bereich die Abdeckung fehlt, der Unterschied ist immer deutlich zu sehen.
In der Regel wird jemand bei 70 % Farbraumabdeckung die Bilder zu "bunt" machen, weil er die "fehlenden" 30 % nicht sieht.
Sacher Khoudari Sacher Khoudari   Beitrag 5 von 12
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Manfred und Michael, vielen Dank soweit! Wisst ihr, ob ich bei der Kalibrierung irgendwas machen kann, sodass die darstellbar Farben immer richtig aussehen? Es wäre für mich OK, wenn die stärker gesättigten Farben ubersättigt aussehen würden - wie gesagt, ich bearbeite meine Bilder selten stark gesättigt.
Christian Gigan Weber Christian Gigan Weber   Beitrag 6 von 12
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Zitat: Sacher Khoudari 15.05.20, 13:59Zum zitierten Beitragsodass die darstellbar Farben immer richtig aussehen?Kalibrieren/Profilieren!
Michael B. Rehders Michael B. Rehders   Beitrag 7 von 12
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Zitat: Sacher Khoudari 15.05.20, 13:59Zum zitierten BeitragWisst ihr, ob ich bei der Kalibrierung irgendwas machen kann, sodass die darstellbar Farben immer richtig aussehen?
Bei Nutzung von Adobe RGB und sRGB kalibrieren auf:
Farbtemperatur 6500 Kelvin
Weißpunkt D65
Gamma 2.2

Für Fotoabzüge bei Saal und Cewe sRGB nutzen, ebenso für die Internetdarstellung. Die meisten Mobil-Devices wie Smartphone, Tablet, Notebook, die von den Usern im Internet genutzt werden, unterstützen überwiegend nur maximal sRGB.
Wenn du als Fotograf möchtest, dass die Betrachter deine Bildwerke so sehen sollen, wie du es dir vorstellst, läufst du damit in die wenigsten Probleme.
Manfred Wenzel Manfred Wenzel   Beitrag 8 von 12
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Zitat: Sacher Khoudari 15.05.20, 13:59Zum zitierten BeitragManfred und Michael, vielen Dank soweit! Wisst ihr, ob ich bei der Kalibrierung irgendwas machen kann, sodass die darstellbar Farben immer richtig aussehen?

Wenn ein Bildschirm nur 70% des Farbraums darstellt, dann änderst du daran nichts mit einer Kalibrierung.

Zitat: Sacher Khoudari 15.05.20, 13:59Zum zitierten Beitrag Es wäre für mich OK, wenn die stärker gesättigten Farben ubersättigt aussehen würden - wie gesagt, ich bearbeite meine Bilder selten stark gesättigt.

wenn du an einem solchen Schirm bearbeitest und dann das Bild drucken lässt oder auf einem "guten" Schirm anschaust, dann sind am Ende ALLE Farben (nicht nur die stark gesättigten) übersättigt. Außerdem kann es auch noch zu Farbverschiebungen (Farbstichen) kommen. Für mich wäre das jedenfalls keine Option. Aber es ist wie so oft: kann man alles machen - sieht halt dann besch..... aus ;-)))
Christian Gigan Weber Christian Gigan Weber   Beitrag 9 von 12
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Zitat: Manfred Wenzel 19.05.20, 11:36Zum zitierten BeitragWenn ein Bildschirm nur 70% des Farbraums darstellt, dann änderst du daran nichts mit einer KalibrierungDer Farbraum wird dadurch natürlich nicht weiter, aber dennoch führt es oft/meist zu einer deutlichen Verbesserung der Darstellung. Bildbearbeitung wollte ich an einem solchen Gerät auch nicht machen, aus den von Dir genannten Gründen. Aber......Geiz ist geil!
Sacher Khoudari Sacher Khoudari   Beitrag 10 von 12
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Hi,

zunächst die gute Nachricht: Das Notebook ist jetzt meins, und siehe da, mein Spyder meldet 98% sRGB-Abdeckung! Entweder hat der Hersteller nachgebessert, oder er hat bei der Produktion eine enorme Serienstreuung - und ich einfach nur Glück :) Tatsächlich sehen die Bilder fast identisch aus, wenn ich sie mir nebeneinander auf dem Notebook und auf meinem großen Monitor anschaue (der schafft 100% sRGB und 88% AdobeRGB), bis auf ganz leichte Abweichungen bei Gelb/Orange. Vielleicht führe ich die Kalibrierung einfach nochmal durch, dauert ja nur 5 Minuten.

Aber das Thema interessiert mich dennoch weiter. Wenn mein Monitor nur einen eingeschränkten Farbraum darstellen kann und kalibriert ist, und ich ein Bild habe das ausschließlich jene darstellbaren Farben beinhaltet, dann sollte doch dieses Bild identisch aussehen, wie auf einem besseren Bildschirm der einen größeren Farbumfang hat. Das ist doch Sinn und Zweck der Kalibrierung, oder? Was darstellbar ist, soll auch überall gleich aussehen.

Weiter gedacht: Solch ein Monitor würde dann kräftige Farben, die er nicht mehr darstellen kann, auch als "einheitlich gesättigten Matsch" darstellen. Bspw. würde ein Gradient, der von Grau bis zu einer gesättigten Farbe reicht, am gesättigten Ende nur noch einheitlich aussehen, ohne irgendwelchen Abstufungen.

Liege ich mit meiner Annahme richtig?
Pixelpiet Pixelpiet Beitrag 11 von 12
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Displays mit eingeschränktem Farbraum oder wie früher bei älteren Displays auch weniger als 8-Bit dithern die Bilder bzw. dargestellte Farben. Durch eine solche "Farbmischung", als ähnliches Beispiel sei hier auch Farbrasterung im 4C-Druck erwähnt, wird dem Auge und eventuell auch dem Farbmessgerät eine "richtige" Farbe vorgegaukelt. Abstufungen oder Tonwertabrisse werden so für das Auge geschickt kaschiert.

https://www.prad.de/lexikon/dithering/
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 12 von 12
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selbst einen schlechten monitor kann man durch kalibrieren verbessern, wenn auch in geringem umfang. sichtbar ist es trotzdem. wenn dein modell mal von notebookcheck.com getestet wurde, ist dort meist ein profil zum runterladen bereitgestellt, weil die das eigentlich immer machen. bei meinem trekstor c11 hat es sichtbar etwas gebracht. und das ist wahrlich nur ne billigmöhre - als unterwegs-EDV reichts es. denn ich sehe es genau wie der TO nicht ein, für solche zwecke einen 1000er hinzulegen. laptops sind verbrauchsgegenstände und auf geringe nutzungsdauer konzipiert. noch dazu die mit fest verbautem akku, also alle.

endgültige BB würde ich unterwegs trotzdem nicht machen. bestenfalls mal ein bisschen aufgehübschen - bilder als nachrichtenanhänge. also: tonwertkorrektur (da braucht man keine farbverbindlichkeit), leicht nachschärfen - ende.

meinen kleinen tourenabakus nutze ich nur zur datensicherung, i-net, büroanwendung und grobem vorabsortieren (die offensichtlichen krampen schon mal raus). dann ggf noch dateiumbenennung nach meinem schema - brauch ich das z.h. nicht machen.
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