Der Teufel steckt im Detail: Bildunschärfe

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toby.c toby.c Beitrag 1 von 12
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Hallo zusammen

Ich bin neu hier im Forum, aber nicht mehr ganz so neu bei der Fotografie: Tatsächlich fotografiere ich hobbymässig schon einige Jahre und folge dem Motto "Learning by doing". Grösstenteils habe ich mir die Fotografie also selber beigebracht; dadurch kann es gut sein, dass ich vielleicht gewisse Themen oder Techniken während all den Jahren 'falsch' gemacht habe. Deshalb dachte ich mir, ich wende mich mal an die Profi-Community hier :) vorab schon einmal vielen Dank für Eure Inputs zu meiner Frage (siehe unten).

Ich bearbeite meine Bilder im Nachgang mit Adobe Lightroom. Dabei ist mir schon öfters aufgefallen, dass die Qualität der Bilder beim Hinein-Zoomen (Bild wird auf 100% vergrössert) nicht sonderlich gut ist. Nachfolgendes Bild zeigt ein solcher Fall: Beim Betrachten des Bildes in Lightroom bei einer Grösse von 100% fällt mir auf, dass es insgesamt etwas unscharf/vernebelt wirkt. Zwar bewegt sich der Zug (was eine gewisse Unschärfe nachsich ziehen könnte), aber auch die Umgebung wirkt unscharf. Zudem habe ich auf dieses Objekt scharfgestellt, da es sich um das Hauptobjekt handelt.


Screenshot 2023-11-03 093509 Screenshot 2023-1… toby.c 03.04.24 0


Diesbezüglich hätte ich folgende Fragen an Euch:
(1) Kann das an meiner Kamera liegen (Nikon D7200) und der damit verbundenen Auflösung?
(2) Kann es sein, dass meine Kamera und/oder das Objektiv verunreinigt sind?
(3) Oder sind meine Einstellungen (ISO, Verschlusszeit, Blende, etc.) nicht optimal (die Einstellungen sind im Bild erkennbar).
(4) An was könnte dies sonst noch liegen?

Herzlichen Dank für Eure Inputs und liebe Grüsse,
Tobias
Manfred Hunger Manfred Hunger   Beitrag 2 von 12
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Moin Tobias,
an einem so kleinem Bild, welches auch noch eine Hardcopy zu sein scheint, kann (ich) die Ursache nicht beurteilen bzw. nachvollziehen.

Alle anderen und mir würde es sehr helfen, die Originaldatei des Bildes zu betrachten, um eine Beurteilung des Bildes bzw. finden einer möglichen Ursache zu ermöglichen.

Du kannst die Bilddatei bei https://daten-transport.de/ hochladen und den Link zur hochgeladenen Datei hier verlinken.

LG Manfred
toby.c toby.c Beitrag 3 von 12
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Hallo Manfred

Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.

Die Original-Datei von diesem Beispiel hatte ich bereits aussortiert (und nur den Screenshot behalten), aber auf den folgenden beiden Beispielen sieht man es ebenfalls, wenn man sich das Hauptobjekt (Lokomotive) bei 100% Grösse anschaut - ebenso bei den unbewegten Objekten (z.B. Fahrleitung, Steine in der Nähe der Lokomotive,...).

https://daten-transport.de/?id=mVMBCgswXYqJ

Das ursprüngliche Beispiel war kein Hard-Copy, sondern auch eine RAW-Datei.

Vielen lieben Dank und liebe Grüsse,
Tobias
Christian Gigan Weber Christian Gigan Weber   Beitrag 4 von 12
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Ja, mach es so wie Manfred sagte. Das ist in so einem Fall immer am aufschlußreichsten.
Manfred Hunger Manfred Hunger   Beitrag 5 von 12
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Moin Tobias,

ich habe mir jetzt beide Bilder angeschaut.

Mein erster Eindruck war, dass die Schärfe für mich als Betrachter gut und ausreichend ist; auch wenn ich der Fotograf gewesen wäre, wäre die Schärfe für mich ausreichend. Für Dich als Fotograf mag es andere Vorstellungen und Erwartungen an die Schärfe geben, so dass Du mit dem Ergebnis nicht zufrieden bist.

Aus den EXIF habe entnommen, dass Du beide Aufnahmen mit Blende f11 und ISO 100 aufgenommen hast. Die Belichtungszeiten waren 1/500 und 1/350. Jetzt weiß ich nicht, wie schnell der Zug bei der Aufnahme war und ob hier - wenn überhaupt - ggf. durch die Geschwindigkeit des Zuges möglicherweise auch eine leichte Bewegungsunschärfe entstanden ist. Wenn die Belichtungszeiten tatsächlich zu lang waren, hätte man diese durch eine ISO 200 auf 1/1000 bzw. 1/700 verkürzen können.
Aber ich glaube, diese ist hier nun ein theoretischer, denkbarer Ansatz.

Für die Schärfentiefe ist, neben der Blende, ja auch die Entfernung zum Motiv entscheidend. Deshalb mal nachgefragt; wie weit warst Du vom Zug entfernt, als Du die Aufnahmen gemacht hast?

Du hast für beide Aufnahmen ein Telezoom-Objektiv 55-300 mm benutzt. In wie weit dieses Schwächen beim abbanden (hier f11) hat, weiß ich nicht; da ich es nicht kenne. Allgemein höre ich immer wieder, dass Objektive mit so einem Brennweitenbereich (hier 55 mm bis 300 mm) einen Kompromiss auch hinsichtlich der Bildqualität darstellen.
Hier habe ich mich vor Jahren - wegen meiner Qualitätsansprüche bei Tieraufnahmen - entschlossen höherwertige Objektive anzuschaffen; z.B. das 70-200 f2.8. Ob es für Dich Sinn macht, in entsprechende Objektive zu investieren, kannst nur Du für Dich entscheiden.

Als letztes fällt mir bei der von Dir genutzten Blende f11 noch der Begriff "Beugungsunschärfe"* ein. Einfach ausgedrückt besagt dieser, dass die Tiefenschärfe bei zu kleiner Blende wieder verloren gehen kann.
Der Nachteil der Beugungsunschärfe - durch eine zu kleine Blende - hängt auch von der Qualität des Objektives ab.

Ich hoffe ich konnte Dir mit meinen Gedanken ein wenig weiterhelfen.

LG Manfred

* zwei Links zum Thema Beugungsunschärfe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Beugungsunsch%C3%A4rfe
https://www.matthiashaltenhof.de/blog/b ... nschaerfe/
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 6 von 12
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Zitat: Manfred Hunger 03.04.24, 15:50Zum zitierten BeitragDer Nachteil der Beugungsunschärfe - durch eine zu kleine Blende - hängt auch von der Qualität des Objektives ab.
Genau: Je schlechter das Objektiv ist, desto weniger stört sie, die Beugungsunschärfe.

PS: Die Fotos konnte ich mir nicht anschauen, weil ich nix für nef habe!
Giulio F. II Giulio F. II Beitrag 7 von 12
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@ Michael L.

https://www.irfanview.com/
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 8 von 12
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Zitat: Giulio F. II 06.04.24, 08:39Zum zitierten Beitrag@ Michael L.

https://www.irfanview.com/

Danke, dann hab ich doch was! Auf irgendeinem Rechner sollte noch ein Irfanview rumschlummern.
Andreas Oestereich Andreas Oestereich Beitrag 9 von 12
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Zitat: Manfred Hunger 03.04.24, 15:50Zum zitierten BeitragAls letztes fällt mir bei der von Dir genutzten Blende f11 noch der Begriff "Beugungsunschärfe"* ein. Einfach ausgedrückt besagt dieser, dass die Tiefenschärfe bei zu kleiner Blende wieder verloren gehen kann Genaugenommen wird bei kleinerer Blendenöffnung zwar der Schärfebereich größer, aber die absolute Schärfe wird weniger, da durch die Beugung die Zerstreuungskreise größer werden.
Reiner J. Reiner J.   Beitrag 10 von 12
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Bei einigen meiner Fotos die ich mir in Adobe Camera RAW ansehe , bin ich auf Anhieb leider auch eher unzufrieden wenn diese in der 100%-Ansicht unscharf wirken obwohl der Fokuspunkt richtig sitzt ( DSLR, EOS 5 D MK IV) .

In nahezu allen Fällen konnte eine leichte Unschärfe im Abzug bis ca. 15 x 20 cm kaum bis garnicht erkannt werden.
Es lohnt sich durchaus bei entsprechenden Aufnahmen einfach mal einen 20x30 cm Abzug erstellen zu lassen und zu schauen, ob die vermeintliche Unschärfe wirklich erkennbar störend ist bevor man die Datei löscht.
Gerald Schwarz Gerald Schwarz   Beitrag 11 von 12
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Der Michael Hübert macht ja hier im Forum, in mehreren Bereichen, mächtig Werbung.
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