Belichtungskorrektur bei Schnee?

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achimschenk achimschenk   Beitrag 1 von 11
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Verständnisfrage:
In verschiedenen Anleitungen lese ich immer, dass man bei Schnee mit der Belichtungskorrektur ins Plus gehen soll, da der Schnee den Belichtungsmesser beeinflusst und so das eigentliche Objekt nicht ausreichend belichtet.

Das verstehe ich ja. Aber ist es nicht sinnvoller, gleich per Spotmessung das gewünschte Objekt zu messen?
Ist da ein Unterschied/Nachteil?

Gruß Achim
Lichtmaler Köln Lichtmaler Köln Beitrag 2 von 11
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Zitat: achimschenk 01.02.19, 19:42Zum zitierten BeitragVerständnisfrage:
In verschiedenen Anleitungen lese ich immer, dass man bei Schnee mit der Belichtungskorrektur ins Plus gehen soll, da der Schnee den Belichtungsmesser beeinflusst und so das eigentliche Objekt nicht ausreichend belichtet.

Das verstehe ich ja. Aber ist es nicht sinnvoller, gleich per Spotmessung das gewünschte Objekt zu messen?
Ist da ein Unterschied/Nachteil?

Gruß Achim


Also, die Korrektur der Belichtung ist ja nötig, da der Belichtungsmesser ständig versucht die Helligkeit eines 18%igen Grau-Bildes zu erreichen, da dieser so vom Hersteller eingestellt ist, dass er davon ausgeht, dass bei 18% Grau die Helligkeit des Bildes meist passen wird.

Nun ist Schnee als große Fläche aber wesentlich heller als ein Bild mit 18%igem Grau! Daher meldet der Belichtungsmesser bei flächigem Schnee an die Kamera, hey, das Bild ist viel zu hell, reduziere einmal die Helligkeit (sofern nicht alles manuell eingestellt wird).

In Folge dessen erscheint der eigentlich hell gewollte, weiße Schnee viel zu dunkel und die Belichtungskorrektur in Richtung "heller" ist nötig um den hellen Schnee auch schön hell darstellen zu können und eben nicht mit der Helligkeit eines 18igen Grau!

Wenn nun aber ein Motiv im Schnee mit anderen Farben und anderen Helligkeiten abgebildet werden soll und dies in korrekter Helligkeit, so kann es sein, dass das Motiv vom Schnee schön hell mit reflektiertem Licht versorgt wird, soweit noch kein Problem (außer dass der Weißabgleich evtl. nicht passen könnte, aber das ist hier ja nicht das Thema).

Wenn Du nun die Belichtungskorrektur verwendest, um die gesamte Darstellung (Schnee und Motiv im Schnee) richtig in der Helligkeit darstellen zu können, so wirkt sich dies auch auf das GESAMTE BILD aus.

Verwendet man nun aber nur die Spotmessung und das dann ausgerechnet auf "extreme" - NICHT weiße Farben bzw. Bereiche, so passt das Gesamtbild mit Schnee und den nicht extremen Farben/Helligkeiten wiederum NICHT, da man ja nur einen Extremwert über die Messung eines recht kleinen Bereiches des Gesamtbildes der Kamera zur Verfügung gestellt hat.

Da es schwierig ist ein zu schätzen welcher Bereich für eine gute Spotmessung am besten geeignet ist, bietet sich eben die Belichtungskorrektur in Kombination mit der Mehrfeldmessung über das gesamte Bild an.

Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
Andreas Oestereich Andreas Oestereich Beitrag 3 von 11
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Wie der Lichtmaler

Zitat: achimschenk 01.02.19, 19:42Zum zitierten BeitragDas verstehe ich ja. Aber ist es nicht sinnvoller, gleich per Spotmessung das gewünschte Objekt zu messen?
Ist da ein Unterschied/Nachteil?
Also in kurz: Wenn Du ein Objekt per Spotmessung anmisst, dann muss genauso bedacht werden, dass der Belichtungsmesser auf 18%-Grau eingestellt ist, d.h. je nach dem welche Farbe/Helligkeit das Objekt hat, muss genauso per Belichtungskorrektur eingegriffen werden.

Alternativ könnte man natürlich ein 18%-Graukarte unter den Lichtbedingungen anmessen und dann diese Werte ohne Korrektur verwenden.
Hermann Klecker Hermann Klecker   Beitrag 4 von 11
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Wenn der Schnee im Ruhrgebiet erstmal eine Woche liegt, dann kannst Du eine Spotmessung darauf machen. Das passt dann schon.

Ansonsten +2 korrigieren, wenn der Schnee im Ergebnis weiß sein soll, und so gerade eben noch Strukturen haben soll. Zumindest bei Sonne. Bei bewölktem Himmel sind die Strukturen im Schnee nicht so gut zu sehen. Da ist +1 oder +1,5 besser, führt aber dazu, dass der Schnee eher hellgrau als weiß wird.
Thomas Braunstorfinger Thomas Braunstorfinger   Beitrag 5 von 11
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Man kann alle Belichtungssituationen per EV-Korrektur oder Spot (oder Spot mit EV-Korrektur) lösen - auch Schnee. Letztendlich eine Frage des Geschmacks und der Übung. Ich persönlich verwende nie Spot.
Wenn man weiß, wie sein Belichtungsmesser tickt, und weiß, welche Helligkeit man auf dem wichtigsten Bildelement haben will, kann man recht genau schon vor dem Auslösen die Korrektur richtig setzen. Notfalls macht man eben einen Korrekturschritt nach der Bildkontrolle. Dabei vor allem mit dem Histogramm arbeiten. In der Regel sehen die Fotos am besten aus, wenn das Histogramm leicht rechts anschlägt, also ein paar % der Pixel schon ausgefressen sind. Aber auch das ist nat. Gechmacksfrage. Bei S/W lass ich da mehr zu, bei Farbe eher wenger. Aber die Werte von Hermann kann ich bestätigen. Spielt sich fast immer zwischen +1 und +2 ab.
RMKraemer RMKraemer Beitrag 6 von 11
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Plus den Vorrednern.... möglichst in RAW fotografieren, damit bei der Bildbearbeitung genug Spielraum bleibt.

Gruß und wech

ps.
Zu frühen analogen Zeiten hab ich mit dem Handbelichtungsmesser eine "Lichtmessung" gemacht. (Alternativ, helle Betonmauer anmessen.) Dann die Werte auf manuell in eine der Szene entsprechend passende Blende/Zeit Kombination umgesetzt.
Schnell, einfach und passte immer bei Schnee und Sandstrand im hellen Sonnenlicht.
Hermann Klecker Hermann Klecker   Beitrag 7 von 11
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RAW ist keine Entschuldigung für schlampiges Belichten.
RMKraemer RMKraemer Beitrag 8 von 11
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Zitat: Hermann Klecker 03.02.19, 23:40Zum zitierten BeitragRAW ist keine Entschuldigung für schlampiges Belichten.
Richtig, aber hilft bei der Bildbearbeitung das Maximum aus dem Roh-Bild raus zu holen...
(bevor es als JPG in die Welt hinaus geht) ;-)

Gruß und wech
Albrecht D Albrecht D Beitrag 9 von 11
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Zitat: Hermann Klecker 03.02.19, 23:40Zum zitierten BeitragRAW ist keine Entschuldigung für schlampiges Belichten. Wer hat hier was von schlampiger Belichtung gesagt?

Gruß
Albrecht
Hermann Klecker Hermann Klecker   Beitrag 10 von 11
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Zitat: Albrecht D 05.02.19, 12:14Zum zitierten BeitragZitat: Hermann Klecker 03.02.19, 23:40Zum zitierten BeitragRAW ist keine Entschuldigung für schlampiges Belichten. Wer hat hier was von schlampiger Belichtung gesagt?

Gruß
Albrecht


Ich
achimschenk achimschenk   Beitrag 11 von 11
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