Anfängerfragen zu Wettbewerben (extern)

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Bombylius Bombylius Beitrag 1 von 9
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Wie der Titel schon sagt, habe ich ein paar Fragen zu Foto-Wettbwerben. Dazu zunächst: Ich bin Anfänger, blutiger solcher. Mir ist durchaus bewusst, dass auch nur die Überlegung, irgendwelche meiner Fotos irgendwo einzureichen dezent allen Realitätssinnes entbehrt. Aber leider bin ich so gestrickt, dass ich nicht ruhig schlafe, wenn ich nicht selbst auf die Nase falle. :-) Wenn ihr also die Fragen lest und denkt: Waaas, das kann die doch nicht ernst meinen?! Dann ... doch ... doch, das meine ich ernst. Ich habe wirklich keine Ahnung.

Ich mache überwiegend Bilder auf Reisen, die meisten davon zeigen Landschaft (yeah, Sonnenuntergänge überm Gewässer, hat noch nie zuvor jemand gemacht!) oder Blumen (auch Dahlien sind sicherlich meine ganz persönliche Entdeckung). Die meisten davon sind reine Erinnerungshilfen, will sagen, schlecht. Ein paar sind ganz gut und einige finde ich wirklich gut. Die beiden letzten Kategorien lade ich üblicherweise bei Shutterstock / Adobe hoch. Nachdem mein Platte aber nun alles in allem etwa 17k Bilder anzeigt, habe ich mich durchgewählt und die schönsten 400 ausgesucht, um mit ihnen einen (bzw. eigentlich mehrere) Versuch zu wagen.

Ah, bevor es geschrieben wird: Dass auch hier Wettbewerbe ausgelobt werden, habe ich gesehen. :-)
Also mal los:

1. Müssen Fotos für Wettbewerbe unveröffentlicht sein? Oder können die beispielsweise auch, wie genannt, schon bei Shutterstock oder Ähnlichem hochgeladen sein? Oder sollten sie im Falle einer Teilnahme eben dort vor Einreichung gelöscht werden?

2. Werden Schwarz-Weiß-Bilder mit einer entsprechenden Einstellung aufgenommen, werden sie später so gefiltert oder ist beides üblich?

3. Sowieso: Ist es üblich Fotos für Wettbewerbe nachzubearbeiten, unüblich oder gar verboten? Was wird bearbeitet?

4. Ist es für einen Wettbewerb sagen wir mal im Jahr 2024 relevant, ob das Foto ebenfalls im Jahr 2024 aufgenommen wurde oder kann das auch von 2008 sein? (Gesetzt dem Fall, es steht nicht explizit dabei.)

5. Ich habe ein wenig recherchiert und natürlich auch Wettbewerbslisten gefunden - allerdings eher in der Größenordnung „Nature Photography of the Year“ unter Auslobung tausender Euro. So weit reicht meine Selbstüberschätzung dann aber doch nicht, dass ich glaube, das wäre meine Kragenweite (oder könnte es je sein). Wo finde ich Übersichten mit kleinen, eventuell auch themenspezifischeren Wettbewerben und eher mit Gewinnen von 100 € oder sagen wir mal einem Buchgutschein? :-)

6. Mir sind bei der Recherche gleich mehrfach Wettbewerbe mit Einreichungsgebühren über den Weg gelaufen, was mich sehr irritiert hat. Ich habe etwas Erfahrung in der Literatur und (eher sekundär) dort auch mit Wettbewerben (Gedichte, Kurzgeschichten etc.) die reichlich vorhanden sind. Auch dort gibt es gelegentlich Teilnahmegebühren, allerdings eher selten, da das bis auf wenige Ausnahmen als ausgesprochen verpönt gilt. Denn die „Unterstützung“ der Künstler soll ja eigentlich von der auslobenden Organisation ausgehen und nicht durch andere Teilnehmer querfinanziert werden. Wie ist das in der Fotografie? Wird das ähnlich wahrgenommen oder gelten solche Gebühren als seriös?

So, das war jetzt auch schon recht viel - ich würde mich sehr über Rat und Antworten freuen (wenn ihr mit dem ungläubigen Kopfschütteln fertig seid :-D ).

Im Voraus vielen Dank & liebe Grüße
Caro
Frank Br Frank Br   Beitrag 2 von 9
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Zitat: Bombylius 24.09.24, 19:03Zum zitierten BeitragDie beiden letzten Kategorien lade ich üblicherweise bei Shutterstock / Adobe hoch.
Wenn deine Bilder dort angenommen werden sind sie, zumindest technisch i.O. das ist für einen Anfänger schon eine sehr gute Leistung.
Zu 1,3,4: Das geht aus den Teilnahmebedingungen hervor.
Zu 2: beides ist möglich.
Zu 5: Entweder über Internet oder auch lokale Presse
Zu 6: Einreichungsgebühren habe ich noch nie bezahlt. Wenn es ein bekannter Anbieter ist kann man es sich überlegen, ansonsten würde ich die Finger davon lassen.
Bombylius Bombylius Beitrag 3 von 9
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Zunächst ein Dank für die rasche Antwort!

Und noch einmal danke für die Blumen. :-) Bei den beiden Fotodatenbanken habe ich eine Annahmequote von je 40 Prozent, lustigerweise aber mit so wenig Schnittmenge, dass ungefähr 60 Prozent aller Bilder bei mindestens einer durchkommen. Wobei die Regeln dazu teilweise so absurd und willkürlich sind, dass ohnehin nur Wundern bleibt.

1., 3., 4. Wenn es in den Teilnahmebedingungen steht - kein Problem. Ich habe nun ca. 20 Wettbewerbe aus einer Liste durchgesehen (eben mit dem Problem, dass es sich fast ausschließlich um große, internationale Angelegenheiten handelte) und manchmal eine Angabe zum Alter (dieses Jahr, nicht vor 2010, nicht älter als fünf Jahre etc.) gefunden. Oft nicht. Eine Angabe zur Regelung veröffentlicht/unveröffentlicht habe ich bei keinem einzigen (!) gefunden und nur bei einem etwas zur Bearbeitung. Ich mag hier und dort etwas übersehen haben - aber so viel nun auch nicht. Daher die Frage, ob es quasi einen Standard gibt, von dem auszugehen ist, wenn nichts dort steht.

2. Prima, dann probiere ich mal rum - noch nie gemacht, sehr neugierig.

5. Ich hatte gehofft, es gibt für so etwas Sammlungen oder Listen (wie für literarische Wettbewerbe beispielsweise), die sich einsehen lassen. Gefunden habe ich nur eine (Fotomagazin), aber der Schwerpunkt war qualitativ eben doch deutlich über dem, was ich glaube, erreichen zu können.

6. In der Liste waren unter anderem ND-Awards, International Landscape Photographer of the Year, Fine Art Photography Award, Color Awards, Chromatic Photography Awards - ausnahmslos mit Einreichungsgebühren. Daher meine Irritation. Mir fehlt ja die Erfahrung - angemessen finde ich das jedoch nicht. Vor allem, weil wir nicht über 1 € oder so reden, sondern 19-100 €.

Liebe Grüße
Nina
Christian Gigan Weber Christian Gigan Weber   Beitrag 4 von 9
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Zitat: Bombylius 25.09.24, 22:55Zum zitierten Beitrag6. In der Liste waren unter anderem ND-Awards, International Landscape Photographer of the Year, Fine Art Photography Award, Color Awards, Chromatic Photography Awards - ausnahmslos mit Einreichungsgebühren. Daher meine Irritation. Mir fehlt ja die Erfahrung - angemessen finde ich das jedoch nicht. Vor allem, weil wir nicht über 1 € oder so reden, sondern 19-100 €.
Ja, bei den großen, internationalen Awards ist das durchaus üblich. Die ausgelobten Gewinnprämien müssen ja von irgendwas bezahlt werden. Wer hier erfolgreich teilnimmt, spielt in einer ganz anderen Liga als bei Shutterstock und Co. Bei diesen ganzen Online Agenturen sind Sachen gefragt, die sich möglichst gut verkaufen lassen. Und das sind wirklich nicht immer die atemberaubenden Werke. Im Gegenteil. Da gehen am ehesten Sachen wie ein Ärztekollegium bei der Visite, oder auch freigestellte Objekte, usw. Das hast Du ja bestimmt selbst schon festgestellt.
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 5 von 9
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Fotowettbewerbe sind wie Preisausschreiben oft nur große Datensammel-Aktionen. Und dann gibts noch die, wo du ein "Startgeld" zahlen musst. Wenn genügend Fotografen drauf reinfallen, dann kann man auch davon leben.

Fotowettbewerbe - einfach beim lokalen Fotoclub nachfragen. Die machen auch oft Wettbewerbe. Meiner kürt jeden Monat ein "Siegerbild". Gewinnen kann man da nix.
Bombylius Bombylius Beitrag 6 von 9
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Naja.
Ich sag mal so, den Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb (Dotierung 25.000 €), bezahlt die Ingeborg-Bachmann-Stiftung, den mdr-Literaturwettbewerb (Dotierung 5.000 €) der mdr und den Selfpublisher-Wettbewerb (Dotierung 5.000 €) ein Zusammenschluss von Selfpublishern. Was ich damit meine: Wer Künstler unterstützen will, sollte dazu auch imstande sein. Sonst ist es eher ein Crowdfunding ohne Wahlmöglichkeit, nicht?

Danke, das ist eine interessante Idee. Ich habe mir nun drei „kleine“ rausgesucht, jeweils mit Thema, zu gewinnen sind zwei Mal Foto-Gutscheine und einmal ein Buch über Naturfotografie. :-D

Liebe Grüße
Nina
Filmrolle Filmrolle Beitrag 7 von 9
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Zitat: Michael L. aus K. 26.09.24, 13:24Zum zitierten BeitragFotowettbewerbe sind wie Preisausschreiben oft nur große Datensammel-Aktionen. Und dann gibts noch die, wo du ein "Startgeld" zahlen musst. Wenn genügend Fotografen drauf reinfallen, dann kann man auch davon leben...

Und da gab es noch den Immobilienmakler, der für "schöne" Bilder seiner Objekte einen Wettbewerb ausrief, nur um kostenlos an die Fotos für seine Werbung zu kommen.

Naja, den ersten Preis hat er wohl selbst geschossen ;-)))))
.
Jürgen Hanke Jürgen Hanke   Beitrag 8 von 9
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Wie schon erwähnt sind die meisten Fotowettbewerbe lediglich Bildsammelaktionen, mit denen der Veranstalter sein Archiv füllen will. Die ausgelobten Preise sind oft lächerlich im Verhältnis zum Aufwand des Fotografen. Ich habe mal im jährlichen "Blende"-Wettbewerb ein Sachbuch gewonnen, das jahrelang in einem Keller gelegen haben muss. Eine dicke Staubschicht auf dem Buch war der sichtbare Beweis.

Ein Blick in die AGBs des Veranstalters lohnt immer. Nicht selten muss der Fotograf die Rechte am Bild (auch bei Nichtgewinn) an den Veranstalter abtreten. Das sollte man sich überlegen.

Die größten Gewinnchancen hat man als Hobbyfotograf sicherlich bei Wettbewerben auf lokaler Ebene, z.B. von örtlichen Tageszeitungen, Stadt- oder Kreisverwaltungen, etc. Die Gewinne sind dabei zwar nicht sonderlich wertvoll, aber die Chance auf eine Platzierung ist deutlich höher als bei den großen internationalen Wettbewerben, da auch die Teilnehmerzahl geringer ist.

Generell sollte man als Teilnehmer aber auch sehr selbstkritisch sein und darüber nachdenken, ob die eigenen Fotos auch wirklich wettbewerbstauglich sind. Das erspart spätere Enttäuschungen bei Nichtgewinn :-))

Gruß
Jürgen
Reiner Be Punkt Reiner Be Punkt Beitrag 9 von 9
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Noch mein Senf dazu - ein weiterer Punkt, den man abwägen sollte: die Auswahlkriterien sind zwangsweise sehr unterschiedlich, teils vom Thema, praktisch immer aber vom persönlichen Geschmack (und der Tagesform) der Jury abhängig. Für mich war die Teilnahme an Fotowettbewerben vorbei, als plötzlich alles gestochen scharf sein musste, von vorn bis hinten. Bei einer Flugaufnahme eines Kolibris (nicht von mir!!) wurde bemäkelt, dass die Flügelspitzen eine Bewegungsunschärfe aufwiesen und das Bild deswegen ´rausflog. Da hat´s mir den Vogel (sic!) ´rausgehauen.

Deswegen meine Ergänzung zu Jürgens letztem Satz oben: die Selbstkritik sollte auch einschließen, dass man seinen persönlichen Stil beibehält und nicht zwanghaft der Kritik Anderer anpasst, nur um zu gewinnen.
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