Yashica 230AF - Spiegel klemmt nur mit Objektiv
Hi Leute,
Ich hoffe mir kann hier jemand helfen. Ich nutze die alte Yashica 230AF von meinem Vater. Diese hat Anfangs auch gut funktioniert aber jetzt klemmt der Spiegel irgendwie immer öfter oben fest. Zunächst war dies hauptsächlich bei kaltem Wetter bemerkbar, jedoch passiert dies mittlerweile nach jeder Aufnahme. Das komische ist, sobald ich das Objektiv löse und leicht abdrehe klappt der Spiegel wieder runter. Wenn ich sie ohne Objektiv auslöse funktioniert alles wunderbar. Die Objektive die ich nutze sind 100%ig kompatibel mit der Kamera.
Ich habe schon öfters gelesen, dass es am Schaumstoff liegt wenn die Spiegel festkleben, aber der Schaumstoff fühlt sich nicht klebrig an, einfach nur "flauschig".
Ich hoffe jemand hat einen Tipp, ist echt etwas nervig nach jeder Aufnahme das Objektiv abnehmen zu müssen..
Ich hoffe mir kann hier jemand helfen. Ich nutze die alte Yashica 230AF von meinem Vater. Diese hat Anfangs auch gut funktioniert aber jetzt klemmt der Spiegel irgendwie immer öfter oben fest. Zunächst war dies hauptsächlich bei kaltem Wetter bemerkbar, jedoch passiert dies mittlerweile nach jeder Aufnahme. Das komische ist, sobald ich das Objektiv löse und leicht abdrehe klappt der Spiegel wieder runter. Wenn ich sie ohne Objektiv auslöse funktioniert alles wunderbar. Die Objektive die ich nutze sind 100%ig kompatibel mit der Kamera.
Ich habe schon öfters gelesen, dass es am Schaumstoff liegt wenn die Spiegel festkleben, aber der Schaumstoff fühlt sich nicht klebrig an, einfach nur "flauschig".
Ich hoffe jemand hat einen Tipp, ist echt etwas nervig nach jeder Aufnahme das Objektiv abnehmen zu müssen..
29.10.21, 13:53
Beitrag 2 von 8
Zitat: chandler_ 28.10.21, 19:11Zum zitierten Beitrag
Dann hat sich vermutlich der Spiegel dejustiert, so daß er am Ende des Objektivs festhakt. Das kann je nach Entfernungseinstellung passieren, wenn das Ende des Objektivs besonders weit in den Spiegelkasten ragt.
Probier mal aus, ob der Spiegel bei unterschiedlichen Entfernungseinstellungen (von ganz nah bis unendlich) hängen bleibt. Oder bei einem anderen Objektiv.
Dann hat sich vermutlich der Spiegel dejustiert, so daß er am Ende des Objektivs festhakt. Das kann je nach Entfernungseinstellung passieren, wenn das Ende des Objektivs besonders weit in den Spiegelkasten ragt.
Probier mal aus, ob der Spiegel bei unterschiedlichen Entfernungseinstellungen (von ganz nah bis unendlich) hängen bleibt. Oder bei einem anderen Objektiv.
Zitat: Peter Herhold 29.10.21, 13:53Zum zitierten Beitrag
Vielen Vielen Dank! Leider hat das 35-70mm Objektiv standardmäßig irgendwie ein dickeren Plastikrand der dort rein ragt. Hab aber gerade das 70-210mm und 50mm ausprobiert, bei dem ersteren gibt es gar kein Klemmen und beim letzteren nur wenn ich auf unendlich fokussiere. Ist jetzt trotzdem nicht optimal aber wenigstens kann ich die Kamera noch nutzen, und wenn der Spiegel beim 50mm klemmt kann ich einfach den Fokus ändern und der Spiegel klappt wieder zurück.
Super vielen Dank hatte vorher auch schon die Objektive abgesucht, ob da irgendwas absteht aber auf Zoom und Fokus bin ich gar nicht gekommen! Denke Reparaturtechnisch würde sich das bei der Kamera eher weniger lohnen oder könnte man das selbst "einfach" richten?
Vielen Vielen Dank! Leider hat das 35-70mm Objektiv standardmäßig irgendwie ein dickeren Plastikrand der dort rein ragt. Hab aber gerade das 70-210mm und 50mm ausprobiert, bei dem ersteren gibt es gar kein Klemmen und beim letzteren nur wenn ich auf unendlich fokussiere. Ist jetzt trotzdem nicht optimal aber wenigstens kann ich die Kamera noch nutzen, und wenn der Spiegel beim 50mm klemmt kann ich einfach den Fokus ändern und der Spiegel klappt wieder zurück.
Super vielen Dank hatte vorher auch schon die Objektive abgesucht, ob da irgendwas absteht aber auf Zoom und Fokus bin ich gar nicht gekommen! Denke Reparaturtechnisch würde sich das bei der Kamera eher weniger lohnen oder könnte man das selbst "einfach" richten?
29.10.21, 19:17
Beitrag 4 von 8
Da kann man selbst nichts machen, denn der Spiegel müsste neu justiert werden. Dabei kommt es auf den Bruchteil eines Millimeters an. Vielleicht ist es auch wie bei manchen Contax Kameras, wo der Klebstoff unter dem Spiegel mit der Zeit weich geworden ist und sich leicht verschiebt. Ist altersbedingt ...
Das würde ich auch vermuten. Wäre es ein "Klebefall", müsste das Symptom auch ohne aufgesetztes Objektiv auftreten. Es scheint eher so, als ob das Objektiv die Funktion des Spiegels blockiert.
Dafür sprechen auch die Symptome bei verschiedenen Objektiven. Bei meiner Contax 139 ist das ebenso: Mit einem Zeiss-Objektiv blockiert der Spiegel, verwende ich andere Objektive z.B. von Yashica, funktioniert es.
Dafür sprechen auch die Symptome bei verschiedenen Objektiven. Bei meiner Contax 139 ist das ebenso: Mit einem Zeiss-Objektiv blockiert der Spiegel, verwende ich andere Objektive z.B. von Yashica, funktioniert es.
31.10.21, 14:54
Beitrag 6 von 8
Zitat: Thomas.T. 30.10.21, 09:55Zum zitierten Beitrag
Das kommt daher, dass der Klebstoff mit dem der Spiegel in der Mechanik befestigt ist mit der Zeit weich geworden ist. Dann rutscht der Spiegel ein Wenig in Richtung Objektiv und hängt dort fest. Es liegt also nicht an den unterschiedlichen Objektiven, sondern die Kamera ist defekt.
Ob sich eine Reparatur in der Werkstatt lohnt (Spiegel neu aufkleben und justieren), muss jeder selbst wissen. Ich halte es gegenüber dem aktuellen Gebrauchtpreis der Kamera für unrentabel ...
Das kommt daher, dass der Klebstoff mit dem der Spiegel in der Mechanik befestigt ist mit der Zeit weich geworden ist. Dann rutscht der Spiegel ein Wenig in Richtung Objektiv und hängt dort fest. Es liegt also nicht an den unterschiedlichen Objektiven, sondern die Kamera ist defekt.
Ob sich eine Reparatur in der Werkstatt lohnt (Spiegel neu aufkleben und justieren), muss jeder selbst wissen. Ich halte es gegenüber dem aktuellen Gebrauchtpreis der Kamera für unrentabel ...
Zitat: Peter Herhold 31.10.21, 14:54Zum zitierten BeitragZitat: Thomas.T. 30.10.21, 09:55Zum zitierten Beitrag
Das es an der Kamera liegt, war nicht die Frage. Es ging um die Symptome bei Objektiven mit verschiedenen Bauarten.
Bei der 230 AF dürfte sich die Reparatur in der Tat nicht lohnen. Ich hatte bei derartigen Spiegel-Rutschungen Hinweise auf Eigenreparaturen gefunden. Dort wurde der Spiegel mit einem Heissluftföhn vorsichtig (!) erwärmt, dann herausgezogen und der Kleber erneuert. Würde ich aber nur machen, wenn ich die Kamera ohne grossen Verlust abschreiben könnte.
Evtl. könnte man das auch im Backofen machen, so bei ~ 60 - 70°. Aber eben auf eigene Gefahr.
Das es an der Kamera liegt, war nicht die Frage. Es ging um die Symptome bei Objektiven mit verschiedenen Bauarten.
Bei der 230 AF dürfte sich die Reparatur in der Tat nicht lohnen. Ich hatte bei derartigen Spiegel-Rutschungen Hinweise auf Eigenreparaturen gefunden. Dort wurde der Spiegel mit einem Heissluftföhn vorsichtig (!) erwärmt, dann herausgezogen und der Kleber erneuert. Würde ich aber nur machen, wenn ich die Kamera ohne grossen Verlust abschreiben könnte.
Evtl. könnte man das auch im Backofen machen, so bei ~ 60 - 70°. Aber eben auf eigene Gefahr.
Vor ca 35 Jahren habe ich mir die Yashica 230 af gekauft, das hat für damalige Verhältnisse ein relativ großes Loch in unsere Familienkasse gerissen. Nachdem die Kamera zwei Jahrzehnte im Keller von einer Ecke in die andere geräumt wurde und meine Tochter sich auf einmal für die analoge Fotografie interessiert, habe ich sie wieder ausgegraben und wie meine Vorredner festgestellt, daß der Spiegel bei allen Objektiven festhängt. Ich werde euch kurz schildern wie ich die Ursache des Problems diagnostiziert und behoben habe.
Diagnose:
1. Manuelle Einstellung wählen und die Belichtungszeit auf "bulb" stellen, Obektiv ist an der Kamera
2. Jetzt wird die Rückwand geöffnet und der Verschluß ausgelöst, der Finger bleibt auf dem Auslöser damit steht der Verschluß dauerhaft offen. (Achtung nicht reingreifen, sonst geht er kaputt)
Jetzt könnt ihr sehen daß der Spiegel, wahrscheinlich schon beim Öffnen, am inneren mattschwarzen Obektivring hängen bleibt.
3:Kamera wieder zu machen, Objektiv abnehmen und den Spiegel manuell mit einem Zahnstocher anheben. Jetzt seht ihr wahrscheinlich auf der Spiegelunterseite die drei Klebebahnen, zweimal außen, einmal innen und daß der Spiegel im Verhältnis zur Spiegelträgervorderkante 2-3 mm nach vorne gerutscht ist.
=> Problem erkannt.
Lösung:
4. Spiegel mit einem Föhn langsam auf ca. 50- 60°C erwärmen, der Kleber wird jetzt langsam weich. Obbacht, nicht zu heiß machen, sonst geht der Kleber kaputt und das wollen wir nicht.
5. Jetzt den Spiegel waagerecht halten und den Spiegel auf dem Spiegelträger langsam nach hinten schieben, evtl. muß man noch einmal zwischendurch erwärmen. Bei mir war der Spiegel ca. 3 mm nach vorne gerutscht, ich hab das auf 2 Etappen gemacht.
6. Der Spiegel wird bis zum Anschlag nach hinten geschoben. Die Spiegelvorderkante ist dann ziemlich bündig mit der Vorderkante des Spiegelträgers.
7. Jetzt brauchts schlanke Finger. Den Spiegel an den 3 Klebebahnen mit den Fingern zusammendrücken. Aber Achtung der Spiegel sollte nicht mit den bloßen Fingern berührt werden. Ich habe ein Abschminktuch dazwischengelegt, besser noch währen wohl dünne Baumwollhandschuhe aus der Apotheke.
8. Funktionskontrolle
Justiert werden muß übrigens nichts, erstens hat sich ja der Spiegel über die Zeit langsam nach vorne bewegt, da habt ihr bestimmt noch ordentliche Bilder gemacht, zweitens haben bei mir die Probeaufnahmen wunderbare Ergebnisse gebracht.
Noch ein kleiner Tipp verwendet zusätzlich keinen Cyanacrylat Sekundenkleber, auch wenns verlockend ist , die Ausdünstungen würden eure Kamera dauerhaft versauen.
Viel Spaß beim Ausprobieren, Erfolgsgarantie gibts natürlich nicht ;-)
Diagnose:
1. Manuelle Einstellung wählen und die Belichtungszeit auf "bulb" stellen, Obektiv ist an der Kamera
2. Jetzt wird die Rückwand geöffnet und der Verschluß ausgelöst, der Finger bleibt auf dem Auslöser damit steht der Verschluß dauerhaft offen. (Achtung nicht reingreifen, sonst geht er kaputt)
Jetzt könnt ihr sehen daß der Spiegel, wahrscheinlich schon beim Öffnen, am inneren mattschwarzen Obektivring hängen bleibt.
3:Kamera wieder zu machen, Objektiv abnehmen und den Spiegel manuell mit einem Zahnstocher anheben. Jetzt seht ihr wahrscheinlich auf der Spiegelunterseite die drei Klebebahnen, zweimal außen, einmal innen und daß der Spiegel im Verhältnis zur Spiegelträgervorderkante 2-3 mm nach vorne gerutscht ist.
=> Problem erkannt.
Lösung:
4. Spiegel mit einem Föhn langsam auf ca. 50- 60°C erwärmen, der Kleber wird jetzt langsam weich. Obbacht, nicht zu heiß machen, sonst geht der Kleber kaputt und das wollen wir nicht.
5. Jetzt den Spiegel waagerecht halten und den Spiegel auf dem Spiegelträger langsam nach hinten schieben, evtl. muß man noch einmal zwischendurch erwärmen. Bei mir war der Spiegel ca. 3 mm nach vorne gerutscht, ich hab das auf 2 Etappen gemacht.
6. Der Spiegel wird bis zum Anschlag nach hinten geschoben. Die Spiegelvorderkante ist dann ziemlich bündig mit der Vorderkante des Spiegelträgers.
7. Jetzt brauchts schlanke Finger. Den Spiegel an den 3 Klebebahnen mit den Fingern zusammendrücken. Aber Achtung der Spiegel sollte nicht mit den bloßen Fingern berührt werden. Ich habe ein Abschminktuch dazwischengelegt, besser noch währen wohl dünne Baumwollhandschuhe aus der Apotheke.
8. Funktionskontrolle
Justiert werden muß übrigens nichts, erstens hat sich ja der Spiegel über die Zeit langsam nach vorne bewegt, da habt ihr bestimmt noch ordentliche Bilder gemacht, zweitens haben bei mir die Probeaufnahmen wunderbare Ergebnisse gebracht.
Noch ein kleiner Tipp verwendet zusätzlich keinen Cyanacrylat Sekundenkleber, auch wenns verlockend ist , die Ausdünstungen würden eure Kamera dauerhaft versauen.
Viel Spaß beim Ausprobieren, Erfolgsgarantie gibts natürlich nicht ;-)