Filme pushen

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Doreen Böhnke Doreen Böhnke Beitrag 1 von 14
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Hallo an alle,
Ich habe vor kurzem das erste mal einen Film gepusht. Es war ein 1600er Fuji color auf 3200. Ich war begeistert, es war für ein Konzert. Nun meine Frage, der 1600er ist ja etwas körnig und mir hat mal jemand erzählt das man so gut wie jeden Film Pushen kann. Habt Ihr Erfahrungen und welcher Film bis wie hoch.
Die 400er sind von der Körnung her wesentlich feiner. Könnte ich die auch auf 3200 bringen?

Ich danke Euch schon mal,

Liebe grüße und immer gut Licht

Doreen
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 2 von 14
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Es kommt drauf an, ob der Film pushbar ist. Die Infos findet man auf der Herstellerseite.

Zum Beispiel den Fujichrome Provia 400F kann man 3 Blendenstufen pushen.
1 Blendestufe -> 800 ISO
2 Blendenstufen -> 1600 ISO
3 Blendenstufen -> 3200 ISO

Je mehr Stufen gepusht werden, desto körniger wird das Ergebnis, der Kontrast zu und die Farben können sich verändern.

Auf der Fuji-Homepage (http://www.fuji.ch und http://www.fuji.de) habe ich bei Negativ-Filme bis jetzt keine Push-Info gefunden, hingegen bei den Dias werden sie meist erwähnt.

Gruss
Peter
Jochen Busch Jochen Busch Beitrag 3 von 14
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Peter Lehner schrieb:

Zitat:Zum Beispiel den Fujichrome Provia 400F kann man 3
Blendenstufen pushen.


Sogar so gut, daß dafür der Provia 1600 aus dem programm genommen werden konnte.

Zitat:Je mehr Stufen gepusht werden, desto körniger wird das
Ergebnis, der Kontrast zu und die Farben können sich verändern.



So isses. Deshalb sollte man so wenig wie möglich/nötig pushen und als Ausgangspunkt den Film mit der höchsten Empfindlichkeit nehmen. Möglich ist natürlich, daß der gepushte 400er-Film der Firma A besser ist als der ungepushte 1600er der Firma B. Das muß man austesten. Ich verwende jedenfalls nur den erwähnten Diafilm Provia 400F.

Eine Ausnahme ist die Selbstentwicklung z.B. von SW. Da kann ein Spezialentwickler mit einem niedriger empfindlichen Film eventuell eine sehr gute Qualität bringen.
Der Silberkorn Der Silberkorn Beitrag 4 von 14
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@Doreen

Den HP5 kann man in Emofin locker bis 3200 Pushen.
Wird aber dann auch körnig.

Für sowas schwöre ich auf Neopan 1600 in Emofin!

Alex
Der Silberkorn Der Silberkorn Beitrag 5 von 14
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Sorry, hab überlesen daß es um Diazeug geht, da kenn ich mich nichtz aus.

Aber mit lichstarken Objektiven sollte bei keinem Konzert 3200 ASA nötig sein: Geht bei mir immer mit 800 oder 1600.

Alex
M. ike L M. ike L Beitrag 6 von 14
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Hallo an alle !

Mich als Digitaler würde mal interessieren wie man das eigentlich macht ? Angenommen ich habe einen Fuji Superia200
und will mit meiner Praktika fotografieren z.B. ISO800 , wie geht sowas ?

LG Mike !
Der Silberkorn Der Silberkorn Beitrag 7 von 14
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Mike Lauterbach schrieb:

Zitat:Hallo an alle !
Mich als Digitaler würde mal interessieren wie man das
eigentlich macht ? Angenommen ich habe einen Fuji Superia200
und will mit meiner Praktika fotografieren z.B. ISO800 , wie


Du belichtest den Film wie einen 800er, (einfach am BeLi 800ASA einstellen) und dann den Film abgeben und sagen Du möchtest den Film um zwei Stufen gepusht haben (Push +2).
Bei CN würd ich das aber nicht machen, in dem Bereich gibt es hervorragende Filme bis 1600 ASA. Bei Dia mit dem Provia 400F macht das Sinn.

Alex
M. ike L M. ike L Beitrag 8 von 14
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@Silberkorn :
Also an der Kamera auf ASA800 und normal Belichten
oder länger ? Also früher bei SW haben mein Dad und ich die Filme immer gleich Entwickelt , würde das heißen ich müßte ,
um den Film zu Pushen , einfach läner Entwickeln ?

Sch.. ich hätt´s auch mal mit Analog probiert ...

Danke schon mal ! Lg Mike !
Der Silberkorn Der Silberkorn Beitrag 9 von 14
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Mike Lauterbach schrieb:

Zitat:Also an der Kamera auf ASA800 und normal Belichten
oder länger ?


Nee, ganz normal.

Zitat:Also früher bei SW haben mein Dad und ich die
Filme immer gleich Entwickelt , würde das heißen ich müßte ,
um den Film zu Pushen , einfach läner Entwickeln ?


Bei SW ja, ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube im C41 Prozess kann man es jeh nach Maschine über längere Zeit oder höhere Temperatur regeln.

Zitat:Sch.. ich hätt´s auch mal mit Analog probiert ...


Warum?

Alex
M. ike L M. ike L Beitrag 10 von 14
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@Silberkorn :

Ganz einfach mal Probieren ist doch nicht ganz soo einfach wie Digital mit all seinen Finessen ...

LG Mike !
Der Silberkorn Der Silberkorn Beitrag 11 von 14
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Mike Lauterbach schrieb:

Zitat:@Silberkorn :

Ganz einfach mal Probieren ist doch nicht ganz soo einfach wie
Digital mit all seinen Finessen ...


Stimmt, ich hab den Vorteil daß ich den ganzen Analogkram durchgemacht habe im Eigenen Labor :-)

Alex
M. ike L M. ike L Beitrag 12 von 14
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Na siehste Silberkorn , da haste mir was voraus . Zwar will ich nicht selbst Entwickeln aber wenigstens mal par Filme vernünftig Belichtet haben .

LG Mike !
Armin Winter Armin Winter   Beitrag 13 von 14
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Die Diskussion ist zwar inzwischen etwas von der ursprünglichen Fragestellung abgewichen, zeigt aber, daß hier offenbar ein allgemein interessierendes Thema angesprochen wurde.
Deshalb von mir noch einige zusätzliche Anmerkungen:
1. Pushen ändert die Empfindlichkeit nur unwesentlich
2. Pushen erhöht den Kontrast.
3. Pushen verschlechtert die ursprünglichen Eigenschaften (Körnigkeit, Farbbalance)
4. Pushen erfordert natürlich eine angepaßte Filmentwicklung, ansonsten handelt es sich lediglich um eine Unterbelichtung, die entweder vom Belichtungsspielraum (den es streng genomemmen gar nicht gibt) aufgefangen wird, oder aufgrund des Motivs nicht auffällt.
Ich könnte mir durchaus vostellen, daß bei der Konzertfotografie die Schattentöne unwichtig sind und deshalb eher auf die Lichter belichtet wird. Dies resultiert in einer Unterbelichtung, die hier nicht stört.

Punkt 1 mag zunächst überraschen, entspricht jedoch den Tatsachen. Die eigendliche Filmempfindlichkeit wird festgelegt durch die Lichtmenge, die erforderlich ist um den Film 0.1 d über Schleier zu schwärzen. Selbst durch stark verlängerte Entwicklung oder erhöhte Temperatur oder stärkere Entwicklerkonzentration ändert sich die so festgelegte Empfindlichkeit lediglich um 1/3 bis 1/2 Blende.
Allerdings beeinflussen diese Faktoren den Kontrast. Für eine integrale Belichtungsmessung, die immer die Mitteltöne mißt, ergibt sich dadurch scheinbar eine höhere Empfindlichkeit. Faktisch wird jedoch der Film unterbelichtet. Die Durchzeichnung in den Schatten geht unweigerlich verloren. Der darstellbare Belichtungsumfang sinkt.
Für SW-Filme gibt es jedoch Entwickler-Kombinationen, die die Filmempfindlichkeit duchaus steigern, oder auch senken.
Bei den üblichen Farbfilmen ist die Variation durch verschiedene Entwickler meines Wissens nicht gegeben, da diese in einem Standardprozess entwickelt werden. Hier kann in der Regel die Entwicklungszeit variiert werden, was die Empfindlichkeit nicht wesentlich ändert, sondern den Kontrast erhöht.
Mit Farbfilmentwicklung habe ich keine weitere Erfahrung, da ich diese nicht selbst durchführe.
Für Schwarzweissfilm Ilford FP4 komme ich etwa auf folgende Grundempfindlichkeiten:
a) Perceptol: 80 ASA
b) Ultrafin flüssig 1+20 : 125 ASA
c) Emofin Pulver : 250 ASA
Emofin steigert also die nominale Filmempfindlichkeit (bezogen auf die Schatten, 0.1d über Schleier) tatsächlich auf das doppelte.
Bei Emofin bringt selbst eine Verdopplung der Entwicklungszeit lediglich einen zusätzlichen effektiven Empfindlichkeitsgewinn von ca. 1/3 Blende. Der Kontrast steigt jedoch erheblich.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Gruß, Armin
Doreen Böhnke Doreen Böhnke Beitrag 14 von 14
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@alle
Danke für die Tips. Da hat mit es doch jemand verkehrt erklärt. Der meinte die Körnung wäre bei den gepushten Filmen feiner. Und ich dachte schon ich habe was verkehrt gemacht. Aber aus Fehlern lernt man ja schließlich.

Grüße

Doreen
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