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zum tode verurteilt

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El Fi


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zum tode verurteilt

strafe: tod durch giftinjektion

werbekampagne der fa. benetton gegen die todesstrafe

"Wie kann ein Staat, der die gesamte Gesellschaft repräsentiert
und die Aufgabe hat, die Gesellschaft zu schützen,
sich selbst auf die gleiche Stufe stellen wie ein Mörder?"
Kofi Annan,
Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN) am 20.12.2000 in New York anläßlich der Überreichung einer weltweiten Petition gegen die Todesstrafe mit 3,2 Millionen Unterschriften

Seit Wiedereinführung der Todesstrafe 1976
wurden in den USA
805 Menschen mit tödlichen Injektionen vergiftet,
in Gaskammern erstickt, gehängt, erschossen
oder auf dem elektrischen Stuhl zu Tode gefoltert.
Über 3700 warten in den Todestrakten auf ihre Hinrichtung

auch jetzt zu weihnachten...

Allein die Statistik brüllt den ganzen Wahnsinn der Todesstraferei heraus: »Neun von zehn Männern, die wegen Vergewaltigung getötet werden, sind schwarz. Von den über 500 Menschen, die zwischen 1977 und 1998 in Amerika hingerichtet wurden, haben über 80 Prozent einen Weißen umgebracht, obwohl sich die schwarzen und weißen Opfer fast die Waage halten.«

Am 8.4.2002 wurde mit Ray Krone der einhundertste unschuldig zum Tode verurteilte aus dem Gefängnis in Arizona entlassen.
Die Liste enthält Namen, Saat, Jahrder Entlassung, Jahre im Todestrakt und Grund der Entlassung von 100 Menschen, die seit Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA unschuldig z.T. viele Jahre im Todestrakt verbringen mussten.

Kommentare 17

  • El Fi 30. Dezember 2002, 13:50

    ja, es ist zivilisierter, solang die menschen so sind wie sie eben sind... und das wird noch eine weile so sein...
  • El Fi 30. Dezember 2002, 13:28

    @jens
    das ist eine beliebte frage
    klar würd ich den dann in kleine stücke zerhacken wollen..
    aber davon hält mich das ab, was man zivilisation nennt...
    klar versteh ich jeden, der den mörder seines kindes tatsächlich umbringt...
    aber verstehen heisst nicht rechtfertigen
    persönliche rache hat mit dem problem nichts zu tun

    wieder eine andere sache ist unsere rechtsordnung, die eigentumsdelikte viel härter bestraft als gewaltdelikte... DAS gehört tatsächlich auf politischer ebene geändert, dazu gehören mündige wähler... aber wo sind die ? ;-)
  • Michael August 30. Dezember 2002, 12:45

    @Jens,
    ALLES auf dieser Welt hat 2 Seiten, wieso das so ist weiss ich selber nicht.
  • El Fi 30. Dezember 2002, 10:15

    jens, dass sich die gesellschaft vor solchen menschen schützen muss.. und zwar lebenlang... das ist eine andere sache.. hat aber nix mit der todesstrafe zu tun..
  • El Fi 30. Dezember 2002, 9:47

    @jens
    ob ein mensch das "recht" hat zu leben, kann kein anderer entscheiden...
    der mensch hat nicht das recht schicksal zu spielen

    mit deiner frage triffst du natürlich einen "nerv"... wo man zu zweifeln anfängt an der eigenen meinung..
    dennoch: es ist kein "gerechtigkeit", die dann wiederhergestellt wird.... das geht sowieso in dem fall nicht... es ist pure rache... und nicht mal angemessen, denn die leiden, die derjenige zugefügt hat, waren um vieles größer... man müsste ihm schon alle glieder einzeln ausreissen, vorher hungern und im steinbruch arbeiten lassen um das halbwegs auszugleichen...

    klar ist man versucht zu sagen: wer selbst für die todesstrafe ist, jemand getötet hat, sollte auch gegebenenfalls damit umkommen...
    aber das ist das alte zahn um zahn... pure rache... nicht schutz vor dieser person... und wie gesagt: gar keine angemessene rache...

    und wer weiss gibts eine "ausgleichende gerechtigkeit" im diesseits ...
    und der typ leidet unter lebenslanger haft.. immer im bewusstsein, was er getan hat... und konfrontiert mit menschen, die ihn dafür hassen (mithäftlinge, wärter).. um ein vielfaches mehr UND hat vielleicht sogar die chance, drüber nachzudenken...
    zumal es im von dir angeführten fall nicht geisteskranke täter waren, sondern "ganz normale" menschen, die "ihre pflicht erfüllten" und ebenso gründlich wie sie vorher akten erledigt haben, nachher menschen beseitigt haben...

    darüber könnte man jetzt endlos philosophieren
    aber grundsätzlich gehts ja nicht um das 3. reich, sondern um den "ganz normalen mörder", und bei dem ist .. wie der text ausführt... in vielen fällen überdies das risiko eines justzizirrtums einerseits
    und anderseits zeigen die zahlen aus USA, dass die todesstrafe ganz schön heftig den rassismus bedient...
  • Michael August 29. Dezember 2002, 1:33

    ps.: Buchtipp:
    Gitta Sereny, Schreie die keiner hört
    Die Lebensgeschichte der Mary Bell, die als Kind tötete....
  • El Fi 27. Dezember 2002, 14:45

    @jens
    das eine ist mit dem anderen untrennbar verknüpft, ..wie oben zu lesen ist... sind 100 unschuldige freigekommen ... das heisst aber auch, dass es welche gibt, deren unschuld man nicht nachher mit wessen hilfe auch immer nachweisen konnte, und die unschuldig gestorben sind ..
    von daher allein verbietet sich die todesstrafe schon generell..

    ich für mein teil bin aber auch dagegen, selbt wenn es sich um einen geständigen, erwiesenen mörder handelt
    .. aus dem gleichen grund wie kofi anan (siehe zitat oben)
    der mensch ist nicht berechtigt einen anderen zu töten, weder ausserhalb des gesetzes noch mit unterstützung eines solchen unmenschlichen gesetzes...
    die gesellschaft darf sich vor gefährlichen tätern schützen, aber auf eine mensch-gemäße weise
    nicht indem sie zum mörder (und alle zu mittätern) wird...
  • El Fi 27. Dezember 2002, 9:07

    @dirk
    das liegt daran, dass sich oliviero toscani, der fotograf, der die ideen hatte und praktisch für die kampagnen verantwortlich war, im jahr 2000 von benetton nach 18 jahren zusammenarbeit getrennt hat...
    von ihm gibts übrigens ein buch "die werbung ist ein lächelndes aas"
  • Dirk Frantzen 27. Dezember 2002, 0:37

    Soweit ich weis, macht Benetton keine Schock-Werbe-Kampagnen mehr - leider.
    vg dirk
  • H. Hermeter 26. Dezember 2002, 23:46

    besinnlich? wachgerüttelt! ein Bild zum Nachdenken !
  • El Fi 26. Dezember 2002, 22:33

    @gerhard und danuta
    stimmt, alles, was die leute dran hindert, den kopf in den sand zu stecken, ist wichtig..

    @wolfgang
    ich kann deine bedenken schon nachvollziehen..
    andererseits verdienen auch autoren, filmemacher u.a. an diesem thema.. aber was, wenn sie es nicht aufgriffen?

    @cindy
    danke.. wenn du eine idee hast, wie, dann nur los... ich denke, dass du sowas besser kannst als ich...

    @fritz
    es heisst doch die "besinnliche zeit"
    damit können doch nicht nur die vanillekipferl gemeint sein...
  • Danuta Butler 26. Dezember 2002, 21:58

    Plakate vom Benetton.
    Die schreien!
    Die sind wichtig!
    Ob die noch etwas mit Verkaufswerbung zu tun haben?..
    Die erzählen wichtigere Geschichten.
    Und dafür ist jedes Mittel recht.
    Und richtig am Platz.
    G. Dana
  • WolfTek 26. Dezember 2002, 19:12

    Ich kann mich mit der Schocker-Werbung von Benneton nicht so recht anfreunden. Dein Foto gefällt mir; der Aufnahmestandort ist ideal gewählt.
    W.
  • Michael August 26. Dezember 2002, 14:40

    ziemlich harter Stoff den Du uns hier zeigst, aber ich denke gerade zur Weihnachtszeit oder was die Gesellschaft aus der Weihnachtszeit gamacht hat passend.
  • El Fi 26. Dezember 2002, 12:07

    die todesstrafen-befürworter waren die größten gegner der kampagne, das allein zeigt, dass sie was bewirkt hat...

    aus der seite von amnesty international:

    1.2.2000:

    ai begrüßt Benetton-Kampagne

    Der italienische Textil-Hersteller Benetton hat eine Werbe-Kampagne mit Fotos von zum Tode verurteilten Männern aus den USA angekündigt. Unter dem Portrait eines Häftlings in gestreifter Gefängnisuniform stehen Name, Geburtsdatum, Verbrechen und der voraussichtliche Hinrichtungstermin. Die Firma will damit Stellung gegen die Todesstrafe beziehen. amnesty international begrüßt die Kampagne, weil sie einige Betrachter möglicherweise ins Grübeln bringen und so die Unmenschlichkeit und Grausamkeit dieser Strafe wieder verstärkt ins öffentliche Bewusstsein rücken und eine neue Diskussion in Gang setzen kann.

    und über ein jahr später (1.7.2001):

    Todeskandidat frei

    Durch "Benetton" bekannt geworden: Nach drei Jahren im Todestrakt ist der wegen Entführung, Vergewaltigung und Mord verurteilte Jeremy Sheets freigelassen worden. Das Oberste Gericht des US-Bundesstaates Nebraska hat eine auf Band aufgenommene belastende Aussage nicht als Beweismittel anerkannt. Sheets ist der erste freigelassene Hinrichtungskandidat in Nebraska seit 88 Jahren. Sein Schicksal wurde durch eine umstrittene Werbekampagne der Modefirma Benetton weltweit bekannt.