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Mini-Sonnenfinsternis I

Mini-Sonnenfinsternis I

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Felix Kern


kostenloses Benutzerkonto, Eschborn

Mini-Sonnenfinsternis I

Wenn der Mond die Sonne verdeckt, spricht man von einer Sonnenfinsternis. Im August 1999 zog der Schatten des Mondes über Europa hinweg und es kam zu einer totalen Sonnenfinsternis. Doch nicht nur der Mond kann Teile der Sonne verdecken; das gleiche hat letztes Jahr der Merkur versucht, aber da seine scheinbare Fläche zu klein ist, merkt man auf der Erde nicht viel davon, denn diese Ereignisse schwächen das Licht der Sonne nicht merklich ab. Dennoch gehören sie aber zu den Finsternissen.

Am 7. Mai 2003 wanderte Merkur wieder vor der Sonne vorbei. Während der letzte Durchgang am 15. November 1999 in den Abendstunden stattfand und in Europa nicht zu sehen war, konnte er diesmal in ganzer Länge von Mitteleuropa aus verfolgt werden, ebenso im größten Teil Asiens und Afrikas.

Allerdings kann man dieses Ereignis nicht mit bloßem Auge verfolgen. Merkur befand sich an diesem Tag etwa 84 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und ist viel zu klein, um erkannt zu werden . Sein scheinbarer Durchmesser beträgt nur etwa sechs Promille des Sonnendurchmessers (12,6 Bogensekunden) und er ist deshalb für das bloße Auge nicht sichtbar. Ein Fernrohr mit 50 bis 100-facher Vergrößerung muss schon verwendet werden.

Im oberen Teil des Bildes ist ein Sonnenfleck zu erkennen, der sich mit seiner unregelmäßigen Struktur und dem ausgefranstem Rand deutlich von der Merkurscheibe unterscheiden lässt.

Der nächste Merkurtransit über Europa findet erst wieder am 9. Mai 2016 statt.

Dieser Merkurtransit war übrigens eine sehr gute Generalprobe für den kommenden Venus-Transit, der nächste Woche (8.Juni) stattfindet.

Mini-Sonnenfinsternis II
Mini-Sonnenfinsternis II
Felix Kern


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ACHTUNG: NIE OHNE GEEIGNETE SCHUTZMASSNAHMEN IN DIE SONNE BLICKEN !!!
(Sonnenbrillen oder dunkle Gläser sind absolut unzureichend. Schwere Augenschäden bis zur Erblindung sind die Folge.)
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Techn. Daten:
Datum: 07.05.2003, Zeit: 09:52 MESZ, Ort: Oberursel-Weißkirchen, Optik: Vixen GP102M (102/1000mm), Nikon 4300 frei Hand hinter ein 10 mm-Okular gehalten (100fache Vergrößerung), Blende 2,8 (f=8mm), Belichtungszeit 1/326s.

Kommentare 1

  • Frank Stefani 30. Mai 2004, 14:31

    Hi Felix,

    danke für die Venustransit-Motivation. Ich will heute noch einen Sonnenfilter (Baader-Folie) für meine Spektive bauen, evtl. auch noch für die Ferngläser - dann kann ich mehrere Leute an die Optiken locken ;-)

    Hoffe ja sehr - wie du wohl auch - dass das Wetter mitspielt am 8.Juni ... wenn's so wäre wie heute, wäre es Klasse! Ich wünsche dir auf jeden schonmal viel Erfolg mit der Venus.

    Ach ja ... hier mein Merkurtransit ... mit doppelt genommener Rettungsdecke und deshalb nicht zu empfehlen:

    Die Baader-Folie ist um Welten besser! ... und sicherer!!

    Für alle, die die Sonne gefahrlos beobachten wollen - auch mit dem kleinen Fernglas - schlage ich folgenden einfachen Aufbau vor:

    Viele Grüße aus den Alpen, Frank