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Kreuzweise Teil 5

Kreuzweise Teil 5

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Bernhard Kletzenbauer


kostenloses Benutzerkonto, Reichelsheim

Kreuzweise Teil 5

Waagerechte Bildkanten ohne Markierungen können nicht in einer festen Tiefe wahrgenommen werden. Deshalb ordnet unser Gehirn diesen Kanten die sinnvoll erscheinende Tiefe zu. Das kann zu kuriosen optischen Täuschungen führen. Die Täuschungen lassen sich durch markierte-, oder nicht-waagerechte Kanten vermeiden.

Im obersten Bildpaar scheinen die waagerechten Kanten der grauen Hintergrundfläche in der Tiefe verbogen zu sein, obwohl man an ihnen keine dreidimensionale Information erkennen kann.

Im Bildpaar darunter kippt die Hintergrundfläche scheinbar nach hinten. Um die dabei entstehende Trapeztäuschung zu verhindern, wurde die unterste Scheinfensterkante schräg gestaltet.

Im mittleren Bildpaar sind dagegen die oberste und unterste Scheinfensterbegrenzung waagerecht. Je nachdem ob man sich auf den roten- oder den blauen Senkrechtbalken konzentriert, scheint die Hintergrundfläche am vorderen oder hinteren Balken anzuschließen. Unter günstigen Voraussetzungen erkennt man auch das räumliche Kippen der ganzen Fläche mitsamt der unvermeidlichen Trapeztäuschung.

In den untersten beiden Bildpaaren sind die waagerechten Scheinfensterkanten durch Bögen- oder farbig markierte Kanten ersetzt. In beiden Fällen ist das Scheinfenster immer vorne, weil alle Fensterkanten die entsprechende dreidimensionale Information enthalten.

Kreuzweise Teil 6
Kreuzweise Teil 6
Bernhard Kletzenbauer


Kreuzweise Teil 4
Kreuzweise Teil 4
Bernhard Kletzenbauer

Kommentare 2

  • Albrecht Klöckner 13. November 2008, 10:05

    Eine interessante und farblich sehr ansprechende Zusammenstellung, Bernhard!
    Besonders an der scheinbaren Verwölbung des hellgrauen Hintergrundes im zweitobersten Bildpaar finde ich interessant, wie diese Fläche von dem hellroten Quadrat fast wie mit einer Reisszwecke an den Untergrund gepresst wird.
    Ansonsten stimme ich Deiner Beobachtung an waagerechten Linien in 3D sofort zu: Keine Raum-Information, der Blick "glitscht" anhaltlos vor und zurück.
    Zu TEXTEN gibt es in Goethes "Faust I" eine hintergründige Bemerkung:
    "Gewöhnlich meint der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen"
    Mit BILDERN - besonders in Stereo - scheint das ähnlich zuzutreffen. Macht Spaß!
    Albrecht
  • Ralf Fackiner 12. November 2008, 9:06

    Sehr gute und attraktive Beispiele zum Verständnis des Raumsehens.
    Vielen Dank von Ralf