Zurück zur Liste
Göttliche Tugend

Göttliche Tugend

81.507 23

homwico


Premium (Complete), Coburg

Göttliche Tugend

Im Inneren des St. Veits-Domes. Der Dom hat eine überaus reiche Ausstattung. Der Veitsdom ist architektonisch und stilistisch wegweisend für die weitere Entwicklung der Spätgotik. Zahlreiche Maßwerkmotive finden sich hier zum ersten Mal und verbreiteten sich ausgehend von der Bauhütte des Veitsdoms über ganz Europa. Darüber hinaus ist der Chor des Doms einer der ersten Bauten mit dem Parallelrippengewölbe, das in zahlreichen Bauwerken der Spätgotik angewandt wurde. Die Vorhalle vor dem Südquerhausportal besitzt ein besonders kunstvolles Gewölbe mit frei hängenden Rippen. In der Sakristei des Veitsdoms findet sich ein Gewölbe mit hängendem Schlussstein. Als weitere architektonische Besonderheiten sind die Triforiengalerie mit porträthaften Büsten der Baumeister und Auftraggeber sowie die erkerartigen, schräg gestellten Fensterteile im Obergaden des Chors zu erwähnen.
Eindrücke vom Chorgang im östlichen Teil des St.Veits-Dom.

Hier Ansichten und Details des Reliquienaltars und Kenotaph des heiligen Johannes von Nepomuk (~1350-1393). Die Gestalt hier stellt wohl die Klugheit oder die Mäßigung dar. Nepomuk war ein böhmischer Priester und Märtyrer.1729 wurde er von Papst Benedikt XIII heilig gesprochen. Er gilt als Brückenheiliger und Patron des Beichtgeheimnisses. Nach der Legende, die zur späteren Heiligsprechung des Johannes Nepomuk führte, entsprang sein Streit mit dem König nicht einem kirchenpolitischen Konflikt, sondern seiner Weigerung, das Beichtgeheimnis zu brechen. Demnach habe der Priester dem König nicht preisgeben wollen, was dessen von Wenzel der Untreue verdächtigte Frau ihm anvertraut hatte. Deshalb habe Wenzel ihn foltern und anschließend von der Prager Karlsbrücke ins Wasser stürzen lassen.

Das Kenotaph (Scheingrab) des Heiligen Nepomuk:
In den Jahren 1733-1736 fertigte der Bildhauer Antonio Corradini ein hölzernes Grabsteinmodell an. Das Hochgrab selbst wurde dann aus 1,68 Tonnen reinem Silber gefertigt. Der Marmorsockel des Grabsteins schmückten die Bronzereliefs mit den Motiven: der Sturz des heiligen Körpers von der Karlsbrücke, Konvois von König Wenzel. Johannes, um das konfessionelle Geheimnis, die Folterung des Heiligen im Gefängnis und der Leiche des Heiligen.

Die silberne Tombe selbst ruht auf einer Wolkensäule und wird von zwei knienden Engeln getragen. Unter der Tombe findet man reiche Blumengirlanden aus Silber.Die Tombe kann geöffnet werden,man findet darin einen verglasten Sarg mit Skelettresten von St. Jan Nepomuk in einem kanonischen Kleid. Der Heilige hat ein Kreuz und eine goldene Palme in der Hand. An der Spitze des Sturzes sehen wir Nepomuks kniende Figur. Er hält ein großes Kreuz mit dem Erlöser in den Händen,den er mit Liebe und Demut ansieht. Ein Strahlenkranz mit fünf Sternen befindet sich hinter seinem Kopf. An den Stirnseiten der diagonal präsentierten Ecksockel, auf denen die Engel sitzen, sind Personifikationen dreier göttlicher Tugenden; Glauben, Hoffnung und Liebe angebracht. Auf der gemauerten Balustrade aus dem Jahr 1746, die der Diözbischof Zdenek Jirí Graf Chrepický aus Modlíškovice in der Werkstatt des Prager Marmorkünstlers Josef Lauermann bestellte, sind alle vier Tugenden (Weisheit, Macht, Gerechtigkeit und Vertraulichkeit) des Goldschmieds Josef Seitz nach dem Entwurf von Ignác Franz Platzer zu finden. Sie wurden wegen ihrer unzureichenden Verhältnismäßigkeit zu anderen Teilen des Grabsteins kritisiert.

Über dem Grabstein befindet sich ein Baldachin aus rotem Seidendamast, der 1771 der Prager Erzbischof Antonín Petr dem Grafen Prichovsky schenkte. Er wird von vier silbernen Engeln (das Werk des Malostranský Goldschmieds A. Novák) gehalten. Unter dem Baldachin befinden sich silberne Lampen - sehr häufige Votivgaben an das Grab des heiligen Nepomuks. Unter dem Grabstein wurde die ursprüngliche Krypta in eine kleine Kapelle mit Wandmalereien umgewandelt. Der wertvolle Grabstein hat auf wundersame Weise politische und wirtschaftliche Durchbrüche überlebt. Zum Beispiel wurde er, als 1866 die preußische Besetzung von Prag drohte, nach Ceský Krumlov gebracht.


Kommentare 23

Bei diesem Foto wünscht homwico ausdrücklich konstruktives Feedback. Bitte hilf, indem Du Tipps zu Bildaufbau, Technik, Bildsprache etc. gibst. (Feedbackregeln siehe hier)
  • Harliu 1. Juli 2018, 13:10

    ein wunderschönes und perfektes Motiv, Brillant!!!!!!!!!
    gruß ulli
  • nur ein moment 28. Juni 2018, 16:34

    Ganz hervorragende Arbeit, ein richtiger Augenschmaus!
    vg . nur ein moment
  • Vitória Castelo Santos 24. Juni 2018, 19:40

    Top Detail !!!!!!!
  • Irene T. 24. Juni 2018, 16:48

    das sieht schön aus..in dieser Darstellung und dem blauen Lichteinfall....
    lg.Irene
  • Sharkingo 24. Juni 2018, 14:41

    Herrlich und sehr schön mit diesem schwachen Lichteinfall, tolle Aufnahme und Präsentation.
    VG Ingo
  • enner aus de palz 24. Juni 2018, 14:39

    Jetzt bearbeitest du deine Aufnahmen sehr gut, da bin ich etwas erstaunt, dass du die störenden Punkte nicht ganz entfernt hast, sie schaden der Aufnahme doch schon arg.
    Die Augen bleiben unwillkürlich daran hängen, was den Sehgenuss stört.
    Wenn die jetzt weg wären, dann wüsste ich nicht was man hier hätte besser machen können oder müssen.
    Ist echt eine super Aufnahme, bis auf....
    LG Rainer
  • Nord 24. Juni 2018, 11:58

    Die Farbreflektionen sind wirklich beeindruckend, zudem eine primma Qualität, toll!
    Gruß Nord
  • Didi u. Jochen 24. Juni 2018, 11:16

    Wunderbar auf den Sensor gebracht.
    VG Jochen
  • wilbit 24. Juni 2018, 11:05

    Schön gesehen. Toll diese Farbreflektionen auf dem Metall. Vielleicht hättest du diese zwei hellen Punkte oben links noch verschwinden lassen können.
    Gruss Willy
    • homwico 24. Juni 2018, 23:36

      Sind zwei Lampen im hinteren Kirchenschiffbereich die durch die Bearbeitung so ausgefallen sind.Ich habe sie nach der Bearbeitung gar nicht mehr beachtet. Sie gehören sicher weg.
  • Udo Kreulich 24. Juni 2018, 3:46

    Sehr schöne Lichtstimmung in diesem Bild. Gefällt mir sehr gut.
    LG Udo
  • Walter Münker 23. Juni 2018, 23:59

    Die göttliche Tugend sieht mit den tollen Lichtspiegelungen richtig gut aus. Klasse Aufnahme.
    LG Walter
  • Inge Striedinger 23. Juni 2018, 23:58

    So genau habe ich mir den Veits Dom gar nicht angesehen, ein wunderbares Detail und danke für den Text dazu
    LG Inge
  • number9 23. Juni 2018, 22:56

    Absolut schön!
    VG Daniel
  • Stropp 23. Juni 2018, 21:56

    Phantastisch ... ein richtig gutes Kunstfoto. LG Ana
  • Peter Redl 23. Juni 2018, 19:56

    Ein farblicher Genuss gepaart mit herrlicher Schärfe. Nur die zwei Hellflecken links oben schmerzen optisch ein wenig. Gruß, Peter
    • homwico 24. Juni 2018, 23:36

      Sind zwei Lampen im hinteren Kirchenschiffbereich die durch die Bearbeitung so ausgefallen sind.Ich habe sie nach der Bearbeitung gar nicht mehr beachtet. Sie gehören sicher weg.