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Erst noch ein Foto dann geht’s los ………

Erst noch ein Foto dann geht’s los ………

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Erst noch ein Foto dann geht’s los ………

……… die verlorene Zeit fahren wir natürlich selbstverständlich wieder heraus bis Zeitz.

In Sicht, unser Gegenzug E 803 mit der Leipziger 118 …..
In Sicht, unser Gegenzug E 803 mit der Leipziger 118 …..
Ralf Göhl

Brikett, schwarzer Qualm und dennoch jede Menge Dampf
Brikett, schwarzer Qualm und dennoch jede Menge Dampf
Ralf Göhl

Es läuft mir eiskalt den Rücken herunter wenn man heute die Bilder alle so anschaut.
Was hat man denn da überhaupt alles riskiert für diese Fotos ?
Den Gedanken einfach verdrängt, dass hätte auch voll ins Auge gehen können. Immerhin wurde da nicht nur mal einfach gegen die Arbeitsschutzvorschriften verstoßen, Anklagepunkte gab es zuhauf.
Um es klar zu sagen das Fotografierverbot kannte keinen Ausnahmen für die auf der Lok standen.
Es waren Leute aus dem Zug auf dem Bahnsteig, auch Bahnbedienstete im Bahnhofsgebäude dazu das Rotkäppchen die Züge beobachtend davor.
Nicht zuletzt der Weichenwärter/Schrankenposten vorn rechts welcher genau alles verfolgen konnte und musste. Er schaute uns 100%ig zu schon allein aus dienstlichen Gründen. Schließlich stellte der Kollege uns das Signal auf Hf 2 zur Abfahrt. Die sich anschließende Zugbeobachtung beinhaltete ebenfalls seine Dienstaufgaben.
Das Zp 9b meines Zugführers quittierte ich hochoben von Tender aus. Jetzt aber begann erst mal ein verbotener Abstieg mehr ein herunterhangeln zwischen Lok und Tender.
Die Lokmänner werden es kennen, festhalten an der Dachrinne von Führerhaus, mit den Beinen sucht du den
Anschlag von der Tenderklapptür auf der halben Türhöhe zum abstützen.
Einen kleinen Sprung noch dann landet man auf der Tenderbrücke im Führerhaus.
Viele wohlüberlegte Arbeitsgänge gleichzeitig spulen sich nun ab in kürzester Zeit wobei nie die Hektik überhand gewinnen darf.
Eine Anfahrt mit stark schleudernder Lok wäre ein Armutszeichen. Bedingungen dazu gab es genug nicht zuletzt wäre da der Überweg vor uns. Aber auch ein einfädeln rüber zum Hauptgleis mit anschließender leichter Steigung erleichtern mein Vorhaben nicht gerade.
Gelernt ist gelernt, wenn du dann mit deinen Sandstreuer ein gutes Verhältnis pflegst sollte alles bestens ausgehen.
Genauso lief es ohne aufzufallen ab, ein Blick am Zug entlang nach hinten raus aus dem Weichenbereich nun aber volles Programm mit weit ausgelegter Steuerung um auf Hg zu kommen.

Euer Ralf

Kommentare 8

  • Ralf Göhl 30. Januar 2011, 18:30

    @ Andreas, zu keiner Zeit war ich der große Eisenbahnfotograf.
    Bin durch meine Eisenbahnfreund animiert worden es selbst mal zu versuchen.
    Dabei kam in mir der Gedanke auf neben den normalen doch zu versuchen Bilder einzufangen die nach so ohne weiteres jeder einfangen kann.
    Die Ergebnisse seht ihr hier.
    @ Tom, wenn Du und Andere es so empfinden was ich schreibe freut es mich sehr.
    Was ich da auf mich genommen habe an Gefahren wird mir erst heute richtig bewusst.
    Ganz ohne Schrammen bin ich bei meinen tun natürlich nicht geblieben.
    @ Ka Mera, da schließt sich der Kreis, in meinen Augen ist ein Bild ohne Text dazu nur eine halbe Sache.
    Wahrscheinlich liege ich mit der Einstellung da nicht ganz falsch.
    @ conni, es war 2:05 Uhr sehr früh gelle, denn mein Lieber Du hast ein nicht alltägliches Lf Signal am Formsignal übersehen. Danach waren gemütliche 60 erlaubt.
    @ Patrick - Kollege, schön das Du als Lokführer einer ganz anderen Zeit auch noch ein Interesse an der längst vergangenen DR zeigst. Meine Schilderungen selbst Dich erfreuen.
    @ Axel I, “Da war noch richtig Leben in der Bude“, die Worte hätte ich nicht besser aussprechen können denn das war es wirklich. Es gab auch unter den Kollegen einen richtigen Zusammenhalt. Sicher gab es auch die Anderen meist waren sie bekannt die musste man eben meiden.

    Arbeit sollte auch Spaß machen !

    Walter und Ralf
    Walter und Ralf
    Ralf Göhl

    Es grüßt Ralf
  • Axel I 30. Januar 2011, 11:03

    Da war noch richtig Leben in der Bude - ich war zuletzt auch mal an genau dieser Stelle im Bad Köstritz. Alles kaputtmodernisiert - Nagut, das kleine Wärterhäuschen steht noch. Schönes Bild, was das Risiko auch mehr als belohnt hat.
  • Patrick Rehn 29. Januar 2011, 10:11

    Hallo Ralf!

    Nach und nach komme ich dazu deine Bilder hier in der fotocommunity zu betrachten. Wie bereits andere beschrieben haben erhalten deine Bilder durch die Begleittexte und -schilderungen über die Entstehungen eine - wie ich selbst bei einem meiner Bilder lesen konnte - Wertsteigerung.

    Fotografieren ist das eine, den "Mut" zu finden seine Werke einzustellen das nächste. Diese dann aber auch noch mit einem entsprechenden Text zu versehen, wo einem das Lesen Freude bereitet etwas ganz Anderes. Leider gibt es viel zu viele Bilder die ohne ergänzende Informationen eingestellt werden...

    Grüße!
  • Steffen°Conrad 29. Januar 2011, 2:05

    Erstmal gemütlich mit 40 los...
    Ich mach immer einen "Schießhalt" ich hab ja noch die Blechbüchsen um mich rum;-)
    vgconni
  • Klaus Kieslich 28. Januar 2011, 20:52

    Klasse Perspektive
    Gruß Klaus
  • KA Mera 28. Januar 2011, 20:39

    Dem was Thomas sagt kann man nur noch eines hinzufügen:
    Eben nicht nur Deine aussergewöhnlichen Bilder, nein, mindestens ebens Deine aussergewöhnlich lebensnahen Schilderungen des Alltags, der zum jeweiligen Bild gehört, machen Deine Einstellungen zu einer Klasse für sich...

    Großes Kino, Ralf!
  • Thomas Reitzel 28. Januar 2011, 18:55

    Wieder eine Klasse Schilderung alltäglicher Dinge, im Grenzbereich zu Arbeitsschutz und Fotografierverbot.
    Gut, daß Du dagegen verstoßen hast, und gutgegangen ist es schließlich ja auch.
    Deine Bilder sind eine einzige Doku versunkener Zeiten.
    VG Tom
  • Andreas Rössel 28. Januar 2011, 18:35

    Eisenbahnalltag, den es so nie wieder geben wird.
    Aber Dein riskantes Manöver hat sich gelohnt, Eisenbahn mal nicht aus der schräg-vorn-vorn-Perspektive. Sehr schön!

    Grüße Andreas