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Eisenbahn-Romantik oder Symbol für eine zu Ende gehende Epoche?

Eisenbahn-Romantik oder Symbol für eine zu Ende gehende Epoche?

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hypnotisiris


kostenloses Benutzerkonto, Stuttgart

Eisenbahn-Romantik oder Symbol für eine zu Ende gehende Epoche?

Für letztere Lesart spricht folgender Report (gekürzt):

Die weltweite Ölproduktion hat im Jahr 2006 ihren Höhepunkt (Peak) überschritten und fällt jetzt mit einigen Prozentpunkten pro Jahr zurück. Das ist die Kernbotschaft einer globalen Ressourcen-Studie, die von der Energy Watch Group am 22.Oktober 2007 im Londoner Auslandspresseclub vorgestellt wurde.
Schon in den nächsten beiden Jahrzehnten wird die globale Ölversorgung dramatisch zurückgehen und eine Versorgungslücke erzeugen, die auch durch erhöhte Energieproduktion aus anderen fossilen oder atomaren und alternativen Quellen kaum so schnell geschlossen werden kann. "Das alarmierendste Zeichen ist die steile Abnahme der Ölversorgung nach dem Peak", warnt Jörg Schindler von der Energy Watch Group.
Laut Industriedatenbank HIS (2006) werden die restlichen Weltölreserven auf 1,255 Gigabarrel geschätzt. Für die Energy Watch Group jedoch gibt es stichhaltige Gründe, diese Zahlen für einige Regionen und Schlüsselländer zu korrigieren und daraus eine Schätzung von 854 Gigabarrel abzuleiten. Die Wissenschaftler der Energy Watch Group verlassen sich nicht in erster Linie auf Daten über Öl-Reserven, weil diese Angaben sich in der Vergangenheit häufig als unzuverlässig erwiesen haben, sondern gründen ihre Analyse hauptsächlich auf Produktionsdaten, die leichter zu verfolgen und auch zuverlässiger sind.
Die Welt steht am Anfang einer strukturellen Veränderung des Wirtschaftssystems. Diese Veränderung wird mit einer steil abnehmenden Versorgung mit fossilen Brennstoffen beginnen und fast alle Aspekte des täglichen Lebens beeinflussen. Versorgungsengpässe könnten sogar zu Massenunruhen führen, wie jüngst das Beispiel Birma zeigte. Die Regierungen, die Wirtschaft und die Bürger sollten sich darüber klar werden, dass die jetzt absehbare Entwicklung eine ernsthafte Bedrohung für die Gesellschaft darstellt.
„Meine Erfahrung aus Diskussionen mit der Ölindustrie und Regierungsbeamten war, dass die Peak-Oil-Problematik tabuisiert wird. Je offensichtlicher die Zeichen einer frühen Förderspitze sichtbar werden, umso rätselhafter werden diese Verdrängungsversuche.“ sagt Jeremy Leggett, Chef von Solarcentury und früherer britischer Regierungsberater zu Energiefragen.

www.energywatchgroup.org

Die Energy Watch Group ist eine Initiative des Bundestagsabgeordneten Hans-Josef Fell und weiterer Parlamentarier aus anderen Ländern. Träger ist die Ludwig Bölkow Stiftung. In dem Projekt erarbeiten Wissenschaftler unabhängig von Regierungs- und Unternehmensinteressen Studien über fossile und atomare Ressourcen, Szenarien für erneuerbare Energien sowie Strategien für eine langfristig sichere Energieversorgung.

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Zu Entstehungsort und -geschichte des Bildes siehe



Nicht weit davon entfernt:

Kommentare 5

  • Emilia M. 5. Februar 2011, 23:22

    Noch so ein Märchenbild... Voller Atmosphäre und Wärme, man wird süchtig danach, kehrt immer wieder zurück und entdeckt noch mehr, neues Altes. Was zur Folge hat, dass man noch mehr möchte...

    kylie hat recht, man könnte Tage verbringen. Man darf nur nicht daran denken, dass das alles verschwinden soll, es tut zu sehr weh.
    Emilia
  • Wolfgang - Scholz 16. März 2008, 11:12

    Schön, aber auch ein wenig traurig.
    Gruß
    Wolfgang
  • Josef Zenner 29. Februar 2008, 7:18

    Das schaut sehr gut aus.
    Viele liebe Grüße Josef.
  • Marcel K. 9. Januar 2008, 23:37

    Oh ha, Text doch gelesen....seh der Entwicklung der globalen Energieversorgung auch immer besorgniseregender entgegen...vielleicht eine Kugel für die Industrie...und eine für die Politik...hmm - oder einfacher, Obama wird neuer Präsident der USA und wir blicken einfach in eine rosigere Zukunft... na ja, wers glaubt
    SF
    Marcel

  • Marcel K. 9. Januar 2008, 23:32

    ohne den Text gelesen zu haben...da ist Stimmung drin...!! Fasziniert immer wieder...Romantik pur
    SF
    Marcel