Die Trauer

Die Trauer

...sitzt so tief, sie schmerzt, sie lähmt.
Gestern Abend musste ich meinen kleinen Laurie auf seinen letzten Weg begleiten.
Darmverschluss ohne Aussicht auf Rettung, nicht einmal eine OP hätte ihn mir erhalten können, ein Leben voller Schmerzen, so lautete die Diagnose, sofern er überhaupt überleben würde.
Und so blieb nur noch die Euthanasie, ich musste die schlimmste Entscheidung meines Lebens treffen, vor der ich mich immer schon gefürchtet hatte, seit dem ersten Tag an dem ich mir ein Tier in die Familie holte.
Die Angst vor dem Tod des Familienmitgliedes und die Angst den Tod bestimmen zu müssen.
1 Woche war er alt als ich ihn ungesehen am Telefon gekauft habe und jeder einzelne Tag an dem er mich begleitet hat, war pure Freude.
Ich hatte mir ein langes gesundes Leben mit ihm gewünscht und habe alles für ihn gegeben... doch es hat nicht gereicht.
Ich weiss, es gibt viele gute Pferde aber mein Laurie war etwas besonderes... nie werde ich seine Augen vergessen die mich vertrauensvoll anblickten wenn er das erste Mal in den Hänger stieg, an einem Feuer vorbeigeführt wurde, geritten wurde und auch nicht, als ich ihn in der Klinik in die Box zum Einschläfern brachte.
Als Laurie auf die Fohlenweide kam, hat er sich, verängstigt und zart wie er war, einen großen und starken Bruder gesucht: Blue, und dieser hat sich um ihn gekümmert wie um einen geliebten, kleinen Bruder.
Laurie hat sich das letzte halbe Jahr zu einem selbstbewussten, starken, liebevollen und schönen "Erwachsenen" entwickelt und dennoch wird er immer mein Baby bleiben.
Blue war inzwichen nicht mehr der große sondern der kleine Bruder geworden und wann immer Laurie oder Blue den Stall verliessen, hat Blue nach seinem Laurie gerufen... so auch jetzt und ich weine darum, dass ich ihm seinen Freund nicht mehr bringen kann