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Die Farben des Mondes - Kopernikus

Die Farben des Mondes - Kopernikus

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Die Farben des Mondes - Kopernikus

Mondeinzelbild mit Nikon D90 DSLR am 2.Aug 2010 um 04.37 MESZ durch den Primärfokus eines 12" SC Spiegelteleskop.

Die (um 50% verkleinerte) Aufnahme zeigt die Region um den großen Krater Kopernikus (95km Durchmesser) mit seinem im nordwestlich angrenzenden Gebirge (die Mond-Karpaten), links Strahlenkrater Kepler.

Links oben der auffallend hellweißlichstrahlende sehr junge Krater
Aristarch (erst ca.450 Mio. Jahre alt, 41km Durchmesser) mit seinen interessanten umgebenden Strukturen.

War selber ein wenig überrascht wie eindrucksvoll über die Farben die
unterschiedliche Verteilung und Struktur der verschiedenen Mondgesteinsarten speziell in den Mondmaria (Mondmeere) herauskommt -
ich hoffe es gefällt Euch ebenso.

Sicherlich kann man darüber streiten ob dies die "wahren" Farben der Mondmaria sind - aber ich habe an dieser Aufnahme die Farbwerte
nicht verändert (auch keine Erhöhung der Farb-Sättigung) lediglich Helligkeit und Kontrast angepasst.
Unstrittig dürfte zumindest die Struktur und der differenzierte Verteilungsverlauf der reflektierten Gesteinsschichten sein.

Aufnahmedaten:
Nikon D90
Brennweite 3000mm
1/200sec
f 1:10
ISO 100

Kommentare 8

  • Fotolehrling 1 2. Juni 2017, 0:30

    exzellent beeindruckend und beneidenswert gut - Hut ab ...
    VG
  • HeikoH. 22. August 2010, 16:47

    Ich hab' von Mondfotographie jetzt mal sowas von gar keine Ahnung. Aber Dein Bild ist schlicht und ergreifend ganz grosse Klasse.
    Kopernikus kommt astrein rüber.

    Gruss
    Heiko
  • Olaf Dieme 21. August 2010, 14:47

    Wolfgang, die Formel stammt aus dem Buch "Handbuch der Astrofotografie" von Bernd Koch, Springer Verlag aus den 90ger Jahren. Noch viel umfangreicher kannst Du rechnen mit dem Buch "Planeten beobachten" von Günter D. Roth ab S.105, da ist die Formel mehrere Seiten lang, sehr zu empfehlen. Mehrere Fotos mit unterschiedlichen Belichtungszeiten auf die Schatten und Lichter gibt natürlich einen höheren Dynamikumfang, da aber die DSLR einen großen Chip haben, sind wegen des Seeings nicht alle Details an der gleichen Stelle, schwierig zu Überlagern. Bei Architekturfotos z.B. bleibt ja alles an der gleichen Stelle, da funktioniert das. Bei Videoaufnahmen werden viel mehr Bilder aufgenommen als bei DSLR Stacking, da funktioniert es auch. Zur Bildbearbeitung schreibe ich noch was bei meinem nächsten Mondbild.

    Martin, richtig, überbelichten geht gar nicht. Ich Messe wie geschrieben mit der Spotmessung den Mond an und orientiere mich dann an dem was als Bild rauskommen soll (Terminator, Rand...), also +/- Korrektur. Hilfreich sind auch Ausschnitte, falls doch etwas ausbrennt, dann lieber rausschneiden. Nochwas zur Empfindlichkeit: ich las mal das die meisten Chips ihre höchste Dynamik ca. bei 200ASA liegt, 100ASA werden einfach überbelichtet, dann sinkt bei 100ASA auch die Dynamik gerade in den Lichtern. Ich benutzt die Tabellen auch nicht mehr, war nur zur ungefähren Belichtungszeitbestimmung bei dem Foto.
    Eine "standartmäßig leichte Unterbelichtung" ist natürlich für die Maaregebiete riskant, die sind schon dunkel und bekommen dann noch zu wenig Licht, bei einem Farbfoto sehen diese dann leicht grünlich aus, das kann man bei diesem Foto über das ganze Bild bei sehr genauem hinsehen beobachten, da hilft dann meist nur noch ein S/W Foto. Viele Grüße Olaf.
  • Martin Rymos 20. August 2010, 20:57

    Erst einmal -Danke an alle für die so positiven Anmerkungen!
    @Olaf: Danke auch an Dich für die ausführliche und aufmerksame Rückmeldung - Dir ist die kurze Belichtungszeit nicht entgangen-
    ich habe sie ganz bewußt so gewählt, obwohl Du mit Deiner Einschäzung der Unterbelichtung generell recht hast.
    Aber die bekannte Formel aus der Analog-Zeit gibt nur einen Standard-Durchschnittsbelichtungswert als Orientierung an. Bei mir hat sich in der Praxis gezeigt, dass man bei den digitalen Empfindlichkeitseinstellungen diesen Belichtungszeit-Richtwert nochmals fast halbieren kann - dann sind wir aber immer noch bei einer 1/50 bis 1/60 sec.
    Ich versuche bei meinen Mondfotos natürlich immer, so gut es geht, soviel Auflösung und Bildinformation wie möglich herauszuholen und habe bei der digitalen Fotografie die Erfahrung gemacht, dass bei der Gratwanderung der richtigen Belichtung in der Mondfotografie (gemeint ist hier mit "richtig" nur in bezug auf die maximale Bildinformation) eine Belichtungszeit als wirkungsvollste herauskristallisierte,(nicht nur wegen der besseren Chancen das Seeing "einzufrieren") die man aber standardmäßig als leichte Unterbelichtung bezeichnen würde.
    Gerade noch lang genug um das bei zu geringen Belichtungszeiten hervorgerufene Bildrauschen zu vermeiden- immer noch besser als durch auch nur stellenweise überbelichtete "ausgebrannte" Regionen (diese sind am Bild unwiederbringlich verloren)
    Man nimmt dadurch natürlich in Kauf dass man am Terminator nicht die idealsten Lichtverhätnisse hat (bei reiner Terminatorfotografie würde ich natürlich anders belichten).
    Hier handelt es sich um einen Ausschnitt aus einer Fast- Gesamtaufnahme des Mondes und ich habe auch hier an den kritischen im äußersten Westen liegenden Mondformationen um Grimaldi keine ausgebrannten Stellen.
    Der zugegebenermaßen etwas dunkle Terminatorbereich ist aber dennoch nicht gleichmäßig dunkel, auch hier sieht man gut den unterschiedlichen Verteilung der Mondgesteine hier eben mit dunkleren Farben (südlich von Erathostenes im Sinus Aestuum von dunklerem Grün in dunklere Violett und dann wieder ins Grün - auch die hier eben ganz dunkelgrauen Regionen im südlichen Sinus Aestuum)- und ich meine hier nicht die Farben an sich! sondern deren Struktur und Verlauf.
    Aber es freut mich, dass es Dir dennoch gefällt.

    VG Martin
  • Olaf Dieme 20. August 2010, 11:33

    Hallo Martin, schön das es noch mehr Dslr Fotografen des Mondes gibt. Schöne Schärfe des Bildes und eine tolle Beschreibung. Zur Farbe möchte ich eine Anm. machen: Diese ist vor allem auf der rechten Seite nicht so geglückt. Ich habe mal nachgerechnet, das Foto ist auf der rechten Seite stark unterbelichtet (es gab da zu Analogzeiten die Formel Blende zum Quadrat geteilt durch Filmempfindlichkeit mal K-Faktor (Helligkeit einer Struktur/Planet) hier also 10x10 : 100x29 (ganzer Mond am Tag vor dem letzten Viertel bzw. 10x10 : 100x23 (Terminator an diesem Tag). Da erhält man dann eine Belichtungszeit als Richtwert von 1/29 bzw. 1/23sec. Kann digital etwas abweichen, deine 1 /200 ist aber unterbelichtet. Dies kann man schön an den Farben auf der rechten Seite sehen v.r.n.l.: von ganz dunkel über violett dann grün. Da hat der Chip einfach zu wenig Licht. man kann es gut verfolgen, es geht von oben nach unten ziemlich gleichmäßig, nur helle Objekte wie Copernicus waren viel heller und sind nicht betroffen. Ich messe jetzt die Belichtung mit meiner Spotmessung auf einen mittelhellen Punkt der Monoberfläche. Sind hohe Mareanteile dann noch mehr belichten. Trotzdem ein schönes Bild. Viele Grüße Olaf.
  • Lothar Hasenpusch 19. August 2010, 23:33

    Ein wirklich toller Anblick. Nun ja, die Farben, da kann man sich drüber streiten ob sie wirklich so sind, aber ich finde sie passen wunderbar zu diesem Bild. Wenn ich durch mein Teleskop schaue, sehe ich beim Mond nur Grautöne, wenn ich Bilder mit der Kamera mache, kommen auch verschiedene Farben zu Vorschein.
    mfG
    Lothar
  • dodok 19. August 2010, 22:44

    ich bin fast mondsüchtig
    schade das er nah so aussieht
    ich mag ihn am liebsten fett orange
    den größten sah ich mal auf einem Zeltplatz
    nahe Mont St. Michel
    ich dachte er liegt vor mir auf dem Rasen
    so groß war er
  • Rollmöpchen 19. August 2010, 22:01

    Lange musste ich warten, aber jetzt ist wieder ein wunderschönes Mondbild von Dir da ;-)))
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    Großartig Fotografiert
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    LG Gabriele

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