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(13) Die Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii)

(13) Die Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii)

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(13) Die Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii)

Hier der Blick auf ein Weibchen der Art (etwa zehn konnte ich finden, kein einziges Männchen - siehe die ersten Bilder der Serie zur versuchten Erklärung!), sein Kopf von schräg-unten; so ein Bild kann man natürlich nur machen, wenn die Tiere "brav" vor Kältestarre am Morgen ruhig sitzenbleiben - oder man sich tagsüber ganz langsam anschleicht. Letzteres ist aber schwierig, weil die Libellen sehr scheu sind und schnell flüchten, sobald sich etwas in der Umgebung bewegt ...
Wichtige Details, die auf dem Fotp zu sehen sind:
1.) Die Bedornung der (außen gelb gestreiften - Gruppenmerkmal zum Bestimmen der Heidelibellen!) Beine, die zum Beutefang dient - und die bei den danach benannten Federlibellen besonders ausgeprägt ist.
2.) Die feine Konstruktion des Flügelknotens (Nodus) rechts oben: Die Radialader (Radius) ist die (basisnah) dritte Ader von der Flügelkante oben (Costa) aus gesehen. Sie zieht ununterbrochen über das wenig bewegliche Gelenk des Nodus hinweg und stabilisiert so den ganzen Flügel; sie endet erst an der Flügelspitze. Siehe dazu auch spätere Bilder!
Die kurze, am Knoten endende Ader zwischen Costa und Radius heißt "Subcosta".
3.) Die faszinierenden Augen der Libelle, die aus einigen -zigtausend Einzelaugen bestehen.
Hier kann man die Anatomie der Augen der Großlibellen studieren: bei ihnen ist die untere Hälfte mit viel kleineren und mehr Einzelaugen versehen.
Hab nachgelesen und meine Vermutung bestätigt gefunden: die untere Augenhälfte dient mit ihrer höheren Auflösung dem Beutefang. Die obere Hälfte mit geringerer Auflösung hilft den Libellen bei der gröberen Orientierung im Raum, z.B. beim Verfolgen von konkurrierenden Männchen und beim Erkennen des Anflugs von Freßfeinden.
Die gröbste Sehfähigkeit haben die drei über der Stirn befindlichen Stirnaugen oder Ocellen (die bei vielen Insekten vorhanden sind). Sie können nur hell und dunkel unterscheiden.
Hier auf diesem Bild sind die drei schwarzen Stirnaugen (= Punktaugen = Ocellen) inner- und oberhalb der Fühler zu sehen; sie rahmen die gelbe Vorwölbung oberhalb der Stirn (Frons = hier doppelhöckrige "Nase") zwischen den Augen, die Scheitel (Vertex) genannt wird, als Dreieck ein (das Helle im schwarzen Feld darunter ist ein Wassertropfen).
Beim Durchsehen meiner Libellenbilder fiel mir auf, wie selten die kleinen Punktaugen gut abgebildet sind;
am besten sieht man sie bei den Kleinlibellen (z.B. Foto 31742366 eines Kleinen Granatauges vom 9.8.2013, veröff. 15.8.13), bei denen sie relativ größer sind und deren Stirn breiter ist ...

Neukappl/Opf., Foto vom 17.10.2017

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Ordner Libellen
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Exif

Kamera Canon EOS 550D
Objektiv Sigma 150mm f/2.8 EX DG OS HSM APO Macro
Blende 11
Belichtungszeit 1/200
Brennweite 150.0 mm
ISO 200

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