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  • Arno F 29. Juli 2020, 11:17

    Bernd und Klaus,
    bitte um Entschuldigung. Ich hab den Kommentar von Klaus oben für Bernd, den Bildautor gehalten, hatte die Namen nur oberflächlich gelesen.
    Aber interessant ist die Zonengeschichte allemal und aus allen Perspektiven.
  • † Klaus Berlin 29. Juli 2020, 11:44

    Das ist kein Problem, Arno. Im Grunde geht's tatsächlich um die rein politische Tatsache, dass in der Bundesrepublik die DDR eben immer zur "Zone" degradiert blieb (lange Zeit ganz offz. und in den Köpfen vieler Menschen bis zum Schluss). Darauf will ich aber hier nicht weiter eingehen. Bemerkenswert ist dabei, wie Bernd es schreibt, dass die Westberliner manches anders gesehen und genannt haben, weil sie es ja auch anders erlebt hatten! Und natürlich war für sie "Transit" ein ganz wichtiger Begriff, dessen Bedeutung sich Anfang der 70er Jahre bekanntlich auch verändert hatte (Stichwort "Transitabkommen"...) 
    Ja, das ist eine spannende Geschichte!
    Gruß Klaus

    P.S. Ich habe als Schulkind vor ca. 50 Jahren oft vor der Heimfahrt am Bahnsteig gesessen und Zügen nachgeschaut. Dort kamen Schnellzüge (die keine Transitzüge waren) von Görlitz und Dresden nach München, Stuttgart und Düsseldorf (über Erfurt...). Das Wort "Interzonenzug" ist dort bei Durchsagen nie gefallen, das gab es im offz. Sprachgebrauch der DR auch nicht! Nur in der Umgangssprache...
  • Bernd Freimann 29. Juli 2020, 12:37

    Ich vermute auch, wenn jemand über den Lautsprecher das Wort Interzonenzug verwendet hätte, und es an höherer Stelle bekannt geworden wäre, hätte derjenige mit Sanktionen oder klärenden Gesprächen rechnen müssen.
    Ich kenne es sowohl bei der Reichsbahn als auch bei der Bundesbahn, dass diese Züge völlig wertneutral als Schnellzüge angesagt wurden. In der DDR musste natürlich noch angegeben dass der Zug nur bis .... (z.B. Magdeburg oder Erfurt) für den Binnenverkehr freigegeben ist. Das unterschied diese Züge von den Transitzügen, die in der DDR nur zum Ein- und Ausstieg des Kontrollpersonals an den Grenzbahnhöfen (z.B. Griebnitzsee und Marienborn) hielten. Die Ausweiskontrolle erfolgte während der Fahrt und ein Dienstabteil wurde von der Transportpolizei besetzt. Diese rissen auch sofort das Fenster auf, wenn eine Langsamfahrstelle passiert wurde oder es zu einem außerplanmäßigen Halt vor einem Signal kam und beobachten genau ob sich jemand unbefugter dem Zug näherte.
    Von den Fahrdienstleitern und allen an der Zugfahrt beteiligten wurde diese Züge auch gern als "Angstzüge" bezeichnet.
    Gruß aus Berlin
    Bernd Freimann
  • † Klaus Berlin 29. Juli 2020, 13:09

    Genau so war es, Bernd.
    Da alle Langsamfahrstellen auf den Hauptstrecken ab 1988 bei mir "auf den Schreibtisch" kamen, weiß ich auch, dass wir auf den Transitstrecken dafür zu sorgen hatten, dass 30 km/h bei den "Angstzügen" nicht unterschritten wurden. Auf dem Leipziger Güterring war das im Bf L-Schönefeld nicht zu halten. Heute würde man diese Gleise sperren, damals krochen D 308 und 309 mit 10 km/h dort lang...
    Ja ja, die "gute alte Zeit"... wie oft lese ich das gerade hier :))