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Wandern im Aubrac

Wandern im Aubrac

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Th. Maess


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Wandern im Aubrac

Jede Wanderung ähnelt einem Jugendtraum von mir. Ich bin unterwegs immerfort, ständig, schaue mich nicht um, und laufe nur vorwärts. Nichts hält mich zurück, nichts beschwert mich, die Gedanken sind frei, und die Landschaft ist mir ein angenehmes Zuhause. Auf dem Weg sein ist Symbol des Lebens. Ich bestimme mein Tempo. Ich halte inne. Ich gehe hierhin und dorthin, wie es mir beliebt. Es wird mir alles erstaunlich leicht. Was schön ist oder großartig, ehrwürdig oder liebreizend, lasse ich mir nicht sagen. Ich schaue selbst die Dinge an, die mir gefallen. Ich bleibe in der Stille, wenn ich still sein will, und sage ab, wo ich nicht mitgehen will. Ich muss mich nicht erklären, nichts vorspielen, nicht lachen ohne lustig zu sein und lasse jederzeit dem Zufall den Raum, mich zu überraschen. Es liegt ein Glanz auf jedem Weg wie ein Regenbogen, und zugleich eine Harmonie, wovon ich zu Hause noch keinen Begriff hatte. Und vielleicht übt sich das Auge in der Vielfalt der Landschaft, dass man auch Zuhause mehr Schönheiten entdecke. Von nun an.

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