limited edition


kostenloses Benutzerkonto

Frühling im Bodetal

...




Bitte kein DISNEY-Land !



Naturschutzverbände fordern unverbauten Erhalt einer einmaligen Naturschönheit bei Thale im Harz

2015-02-25 Das Durchbruchstal der Bode bei Thale ist durch wildromantische Felsformationen und steile Schluchtwälder, durch seltene Pflanzen und Tiere charakterisiert und durch die Kraft der wilden Bode gestaltet. Mit mehreren Wanderwegen ist diese für die deutschen Lande nördlich der Alpen einmalige Naturlandschaft gut für den sanften Tourismus erschlossen. Der gewaltige Felsenkessel ist Natur pur und ungeachtet der Nähe von pulsierendem Verkehr, geschäftigem Wirtschaftsleben und randnahem Massentourismus bislang frei geblieben von technischer Verbauung und Vernutzung durch den Menschen. Genau das macht den einmaligen Wert der Bodetallandschaft bei Thale aus. Nachhaltig wirtschaften bedeutet, diese unverbaute Naturlandschaft auch für kommende Generationen zu erhalten, die bestehenden umweltrechtlichen Grenzziehungen für Massentourismus nicht niederzureißen.

Der unverbauten Ur-Natur des Bodetals droht jetzt ganz große Gefahr. Nur wenige Meter vom Steilabhang des Roßtrappenplateaus bzw. von der Naturschutzgebietsgrenze entfernt soll ein technisches Großbauwerk errichtet werden – eine Aussichtsplattform von mehr als 100 m Länge, die von 11 Stahlstützen mit einer Höhe von 10 bis 25 m getragen wird. Planerisch wird von jährlich 36 000 bis 48 000 Nutzern dieses Aussichtspunkts ausgegangen. Bedingt durch seine Funktion ist dieses Bauwerk nicht durch Baumkronen des Harzwaldes verdeckt, sondern es wird – wenn es realisiert wird – von allen Aussichtspunkten rings um den Felsenkessel des Bodetals das Bild der unverbauten Naturlandschaft zerstören und verdeutlichen, dass man sich hier über die Natur hinweg setzt und z. B. das schützende Bauverbot in einem Landschaftsschutzgebiet leichtfertig aufgehoben hat, um wirtschaftlichen Bestrebungen nachzugeben, die weniger Umweltbildungziele, sondern Ziele des Massentourismus verfolgen.

Um Zustimmung für den Bau der geplanten Aussichtplattform erhalten zu können, wurde diese durch den Vorhabensträger in das „Gewand“ eines Baumwipfelpfades gekleidet, der Wissen über naturnahe Waldwirtschaft und vor allem Natur-und Umweltschutz vermitteln soll. Diese Argumentation macht es nicht jedem leicht zu erkennen, dass es sich im konkreten Fall um einen „Etikettenschwindel“ handelt. Die Realisierung des Vorhabens am vorgesehenen Standort würde das Gegenteil von nachhaltigem Natur- und Umweltschutz darstellen. Es würde dem Ansehen von Sachsen-Anhalt dauerhaft schaden und dem richtig verstandenen Naturtourismus Abbruch zufügen.

http://www.umweltruf.de/2015_Programm/news/news_druck.php3?nummer=1448

Kommentare 7

  • Ernst August Pfaue 31. Juli 2015, 10:30

    Ich bin auch für den Erhalt der Landschaft und wirklichen Naturschutz. Und eigentllich ist ja jeder in Deutschland dafür, allerdings nur solange kein "schönes" Geschäft winkt. Dann geht der zusätzliche Umsatz doch meistens vor. Ich hoffe es ist noch gut ausgegangen für die Natur.

    Gruß
    Ernst August
  • Trautel R. 24. Mai 2015, 11:32

    eine wundervolle landschaftsaufnahme, voller interesse habe ich jetzt alles gelesen.
    ich wünsche euch ein frohes pfingstfest.
    lg trautel
  • limited edition 19. Mai 2015, 8:50


    Ich habe auch nichts gegen touristische Attraktionen, sie sollten jedoch eine Landschaft, die durch ihre Einzigartigkeit schon für sich allein spricht, aufwerten und nicht verschandeln.
    Mich stört bei der Sache vor allem, dass ein Baumwipfelpfad befürwortet wird, wo doch von vorn herein eine stählerne Aussichtsplattform geplant ist. Das ist doch Lug und Trug von vorn bis hinten.
  • Daniel 19 17. Mai 2015, 21:25

    Natur Natur sein lassen, das würde genügen, vor Allem dort wo noch unberührte Natur ist. LG Dan
  • Günter Mahrenholz 17. Mai 2015, 18:48

    Solchen Projekten stehe ich erst einmal positiv gegenüber. Finde sie interessant und ein Beitrag zur Verbindung zur Natur.
    Bei den Aufnahmen, die zuletzt das Projekt in Bad Harzburg zeigten, kamen mir jedoch große Zweifel. Sollte damit die Stahlindustrie gefördert werden?
    In Thale scheint ein Kleinstadtkönig sich ein Denkmal setzen zu wollen. Da viele Stadträte sicher auch wieder zur nächsten Wahl kandidieren wollen, passen sie sich der Obrigkeit an. Schließlich sind 50 Prozent der Stadträte Parteigänger des Bürgermeisters.
    Wenn eine Tourismusindustrie ein Projekt unbedingt durchdrücken will bin ich skeptisch. Wahrscheinlich wäre ein solches Projekt an anderer Stelle weniger problematisch. Aber da endet eben die eigene Sesselbahn nicht.
    Eine touristische Attraktion muss für eine Region ein Alleinstellungsmerkmal sein. Dies scheint mir hier nicht mehr gegeben. Mit Problemen dieser Art hat man ja innerhalb der Stadt Erfahrung. Oder blendet man die Probleme der Freilichtbühnen Altenbrak und Thale aus?
    Ich hätte da für neue Projekte zwei Vorschläge, die auf jeden Fall im Harz einmalig wären. Wie wäre es mit einer Hängebrücke von der Roßtrappe zum Hexentanzplatz oder einer Wasserrutsche von der Roßtrappe in die Bode?

    VG Günter
  • limited edition 17. Mai 2015, 16:36


    Tourismus über alles, dabei hat Thale schon mehr als genug zu bieten, aber wahrscheinlich muß immer mal was Neues her.
  • limited edition 17. Mai 2015, 16:13


    Vom Stadtrat Thale einstimmig beschlossen.
    Zuvor war jedoch die einzige Gegenstimme aus den Reihen Bündnis 90/Die Grünen von der Abstimmung ausgeschlossen worden.
    Da der Ausschluss unberechtigt war, war die ganze Abstimmung ungültig.
    PGH
    http://www.supersonntag-web.de/wisl_s-cms/_supersonntag/7333/Quedlinburg/25239/Gruene_stellen_Geld_fuer_rechtliche_Pruefung_bereit.html