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Unverhofftes Wiedersehen

Unverhofftes Wiedersehen

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KGS


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Unverhofftes Wiedersehen

Leipzig, Museum der Bildenden Künste, im Museums-Café, 2010

Canon 400 D, f/5 bei 70 mm, 1/100 s, ISO 400, Teilbereichsmessung, mittenbetont, Bearbeitung: Adobe Photoshop 7.0, Tonwertkorrektur, Rahmen
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Innenleben
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http://www.hausen-im-wiesental.de/jphebel/geschichten/unverhofftes_wiedersehen.htm

Kommentare 40

  • B.K-K 4. März 2012, 20:38

    hmmm - also, Rückrad haben sie ja, die Stühle hier, wie deutlich ersichtlich ... und der schon etwas welke Löwenzahn ein lebendes Pendant dazu beschreibt - ;-)))
    alles in Allem wohl eine Symbiose der kühlen Sachlichkeit mit zaghaft wirkendem Lebensnerv ...

    LG Brigitte
  • Hanne L. 11. November 2011, 21:46

    Kühl und sachlich wirken Stühle und der Tisch - herrlich klar in der Form. Als 'Farborgie' wirken in dem Ensemble die gelben Blüten. Du hast wieder einmal dein geschultes 'Designauge' bewiesen, Kerstin :-))
    Liebe Grüße, Hanne
  • † werner weis 25. Oktober 2011, 11:51



    ich ergänze:
    man schaut dieses Bild öfter als einmal an
    es hat wirklich etwas Romanhaftes
    Kapitel für Kapitel
  • KGS 14. Oktober 2011, 18:06

    @Flighty Furrow: Lieber Eric, danke für den interessanten Link! Kannte ich nicht bzw. ich wusste nicht, dass es veröffentlichte Variationen der Geschichte gibt!
    Wäre überhaupt eine reizvolle Idee, jedem, der hier eine Tischreservierung tätigen will, erst eine neue Geschichte abzuverlangen ... als Eintrittsobolus sozusagen ;-))).

    Eigentlich hast Du Recht mit der Schublade für symbolische Fotografie. Das würde noch enden wie die Sektion "Emotionen", bei der man sich jetzt entscheiden muss, ob man "Freude" ausdrücken will oder "Leid" oder "Liebe" oder "Hoffnung" oder doch etwas anderes ... na ja, ein Potpourri aus verschiedenen Emotionen bzw. ein 'Querfühlen' ist jedenfalls nicht mehr möglich, d.h., man kann nichts mehr direkt unter dem Oberbegriff platzieren. Was würde man dementsprechend in der symbolischen Fotografie beispielsweise mit gelben Blüten tun? Sie grundsätzlich personifizieren oder doch nur als banalen Tischschmuck betrachten? ;-))

    Grüße. Kerstin
  • KGS 14. Oktober 2011, 17:40

    @Eckhard: Lieber Eckhard, vielen Dank für die schöne Besprechung. Ich denke, dass ich am Wochenende Zeit finden werde, etwas ausführlicher darauf einzugehen.

    Kerstin
  • KGS 14. Oktober 2011, 17:37

    @Arnd U.B.: Tja, wer kann das wissen. Eine klare Eingrenzung von "Wirklichkeit" dürfte nicht unproblematisch sein.
    LG. Kerstin

    @Werner Weis: An eine Theaterbühne könnte man hier durchaus denken. Die Geschichte könnte immer wieder anders erzählt werden.Interessant ist zudem immer auch, was sich abspielt! ;-)
    Grüße. Kerstin

    @Ernst Seifert: Die Gäste haben gar nicht lange auf sich warten lassen. Für die Aufnahme blieb nur ein schmales Zeitfenster; danach wäre sie nicht mehr möglich gewesen.

    LG. Kerstin
  • Flighty Furrow 11. Oktober 2011, 19:24

    .

    Das Thema des unverhofften Wiedersehens ist gut8 Und während ich über die Möglichkeiten einer Tischreservierung nun mal symbolisch nachdenke höre ich mir dies hier an:

    http://youtu.be/6DAemC8l6ZQ

    P.S: Das es für symbolische Fotographie keine Schublade in der FC gibt, ist doch eigentlich unverhofft gut!
  • E. W. R. 11. Oktober 2011, 15:21

    Liebe Kerstin, es ist ja auch die zuweilen als „typisch deutsch“ bezeichnete Akkuratesse, die solche und ähnliche Bilder ermöglicht. Dabei sind die Dingsymbole, von denen ausgehend man diese oder jene Geschichte assoziieren könnte, gewiß Dinge verschiedener Gattung, nicht nur Stühle. Und sie kommen sicher auch in anderen Ländern vor.

    Vierer mit Steuermann
    Vierer mit Steuermann
    E. W. R.




    Was das Café im Leipziger Museum der Bildenden Künste selbst betrifft, so wird der Eindruck einer Serialität – anbei eine Version mit zweifacher „Spiegelung“ –



    durch die monotone Umgebung, Fußboden und Wand haben das gleiche Material, mit ermöglicht, auf der die Objekte wie in einer laborhaften Situation angeordnet sind und gleichsam zu schweben scheinen.

    Schweben
    Schweben
    E. W. R.


    Die spiegellose Spiegelung ist eine reizvolle Idee. Interessanterweise entziehen sich von allen Gegenständen, den Tischen, Stühlen, Speisenkarten, gerade die Blumen der Fast-Identität der Konfiguration, indem sich die eine hierhin, die andere dahin neigt. Diese Nicht-Konformität ist dem Lebenden auch angemessen, das da mit dem Akt der Geburt in die Existenz geworfen wird und dann selbst seine Wege finden muß, die es hierhin oder dorthin führen mögen.

    Geboren
    Geboren
    E. W. R.


    Dabei gilt der schöne Satz „Der Mensch ist gelebte Potentialität“. Freilich entwickelt sich der Mensch nicht mit der Konsequenz und Vorhersehbarkeit eines einfacher strukturierten Lebewesens, sondern arbeitet sich in vielfältiger Weise an seinen Umweltbedingungen in Gestalt von Mitmenschen, Lebenswelt und geistigen Einflüssen ab, sodaß sogar bei Zwillingen nicht alles gleich im Leben verläuft und verlaufen kann.

    Ob die verlinkte Geschichte nun die schönste der Welt ist, wie Ernst Bloch sagt, oder nicht – ich halte von dem Mann persönlich und menschlich gewiß mehr als von den von Golo Mann mit einigem Recht als „Lumpen“ bezeichneten Theodor W. Adorno und Max Horkheimer –, so ist sie doch auf ihre eindrückliche und eigene Weise eine Parabel auf die menschliche Existenz. Fünfzig Jahre nach der ins Auge gefaßten Hochzeit sieht die damalige Braut, inzwischen entsprechend den Lebensmöglichkeiten der Zeit zu einer alten, verhutzelten Frau geworden, ihren seinerzeit durch einen Unfall gestorbenen Bräutigam wieder, durch die besonderen Umstände seines Todes äußerlich unversehrt. Der Tod nahm ihnen die Chance, ein gemeinsames Leben aufzubauen. Der Tod nahm dem Bräutigam die Möglichkeit, sein Leben zu leben. Die äußerliche Unversehrtheit, das Verweilen im Status der blühenden Jugend, wird mit dem Tod erkauft, das Leben aber, das die ehemalige Braut geführt hat, hat sie selbst zu einer alten, verwelkten Person gemacht. Der Preis des Lebens ist Altern, eine elementare Tatsache, die bislang nicht aufgehoben werden konnte, auch wenn sich dazu erste Ansätze zu zeigen scheinen, deren Seriosität ich einstweilen nicht einschätzen kann.



    Übrigens gibt es Geschichten dieser Art mehrere. Ich lese gerade das Buch „Herr Mozart wacht auf“, dessen Plot der ist, daß der auf dem Totenbett liegende Wolfgang Amadé Mozart noch gern sein bis dato unvollendetes „Requiem“ vollenden möchte, und diese Gelegenheit unverhofft erhält, indem er 200 Jahre später in Wien aufwacht. Es gibt also auch humorvolle Ideen um das eherne Gesetz der Existenz, die von der allzu knappen Zeit bestimmt ist. Eckhard

  • Ernst Seifert 10. Oktober 2011, 18:25

    Keine Gäste. Sie sind wohl alle im Museum unterwegs und lassen sich nicht mal von den Farben der Astern zu einem Kaffee verleiten.
    VG Ernst
  • † werner weis 28. September 2011, 17:23



    stark - diese romanhafte Bild-Stimmung des
    "hier spielen sich Handlungen ab" - theaterszenehaft

    und doch dabei so authentisch-ernüchternd-real
  • Arnd U. B. 26. September 2011, 19:05

    Bilder sind immer Symbole-Zeichen für unsere Neuronen. Was dort schließlich abgebildet wird-ist es die Wirklichkeit? Lg Arnd
  • KGS 26. September 2011, 8:04

    @Stefan: Das sehe ich in den Blumen auch. Und interessanterweise war auch die hintere Blume, symbolisch und in zeitlichem Abstand gesehen, nicht verwelkt.
    Danke Dir!

    Grüße. Kerstin
  • KGS 26. September 2011, 8:02

    @Eckhard: Lieber Eckhard, danke für das Bild! ;-) Stimmt, ein Dialog wird auch in meinem Bild in der Konstellation der Stühle gezeigt. Um ein Wiedersehen positiv (bei blühenden Blumen) verlaufen zu lassen, dürfte Kommunikation überhaupt ganz wesentlich sein.
    Hach, diese fürchterliche Bildsymbolik... ;-)))

    Kerstin
  • KGS 26. September 2011, 7:56

    @Tilman Neubert: Danke! So war es gemeint!

    @Andreas Denhoff: Stimmt! ;-)
    Man kann die Stühle auch personfizieren und dann könnte man in der vordere und hinteren Stuhlgruppe, die fast kopiert oder gespiegelt aussehen, dieselben zwei Menschen erkennen ... nur in zeitlicher Distanz.
    Lieber Andreas, Du merkst, ich ärgere meine lieben Fotofreunde gerade wieder einmal mit der symbolischen Fotografie ;-))

    Viele Grüße. Kerstin
  • Stefan Adam 25. September 2011, 19:14

    Ein Wiedersehen, welches unverhofft kommt, zeigt sich oft von einer distanzierten Seite - so wie hier sich die Stühle gegenüberstehen. Die Blume steht hier für mich als Symbol der scheinbar doch noch vorhandenen Verbundenheit.
    Ich finds gut!
    LG, Stefan

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