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Freunde treffen oder: Über Grenzen gehen

Freunde treffen oder: Über Grenzen gehen

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KGS


Premium (Pro)

Freunde treffen oder: Über Grenzen gehen

An einem Busbahnhof irgendwo in Deutschland, 16.06.2009

(Canon 400 D, f/5,6 bei 300 mm, 1/50 s, ISO 200, Teilbereichsmessung - mittenbetont, Bearbeitung: Adobe Photoshop 7.0, selektive Farbkorrektur, Rahmen)
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Schwarzes Eis
Schwarzes Eis
E. W. R.



Reflexionen (1)
Reflexionen (1)
KGS

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„Bei allem, was wir tun, denken und fühlen, möchten wir manchmal bis zum Äußersten gehen. Der Wunsch wird in uns wach, die Grenzen zu überschreiten, die uns gesetzt sind. [...] Es ist auch mir gewiß, daß wir in der Ordnung bleiben müssen, daß es den Austritt aus der Gesellschaft nicht gibt und wir uns aneinander prüfen müssen. Innerhalb der Grenzen haben wir den Blick gerichtet auf das Vollkommene, das Unmögliche, Unerreichbare, sei es der Liebe, der Freiheit oder jeder reinen Größe. Im Widerspiel des Unmöglichen mit dem Möglichen erweitern wir unsere Möglichkeiten.”

(aus: Ingeborg Bachmann: "Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar")

Kommentare 43

  • Artur Feller 27. Dezember 2012, 16:53

    Guter "Schnappschuss" - sehr gutes "Street".

    Die Anmerkungen, resp. die Gedanken zu dem Bild sind fast besser.

    Aber stellenweise - nahezu - so weit hergeholt, wie Du die Szene mit 300mm x "GROBEN" 1,6. ;-)

    Grüße
    Artur
  • Gert Rehn 16. Juni 2010, 13:05

    Und wenn jungen Leute schon mal etwas selber entwickeln wollen, wie auf nachstehendem Foto von mir, werden ihnen Knüppel zwischen die Beine geworfen. Ist es da ein Wunder, wenn man sie mit Bier ruhig stellt. Aber trotzdem scheinen Aggressionen dann üblich und wenn er mit seinem Fuß die Flasche trifft, schlägt er seinem Freund die Zähne aus.
    Was haben die noch für eine Zukunft, kommen sie noch auf einen richtigen Lebensweg?
    Die Gesellschaft macht es vielen schwer, wenn der Schulabschluss nicht so toll ist, keine Chance auf Arbeit, rumgammeln und Absturz ins asoziale Leben.

    herzl. Grüße Gert



  • † werner weis 6. Dezember 2009, 15:37


    weiterhin ein fotografisches Meisterwerk
    jenseits von political correct

    weiterhin eine Bildaussage
    von tiefschürfender Substanz

    gnadenlos zeigen
    was Realität ist UND DABEI

    am Rande stehen
    und trotzdem die Zivilcourage hoch halten
  • KGS 20. August 2009, 10:41

    Lieber Eckhard, vielleicht waren es in der Tat grundsätzliche Berührungsängste, das Fremde, Unbekannte und Laute, das man so schlecht einschätzen kann und das mich in dieser Situation gefangennahm. Auch wenn man sich denken konnte, dass der Jugendliche seinem Kumpel nicht ernsthaft Schaden zufügen wollte, so erschreckten mich diese brutalen, rohen Umgangsformen und ließen mich das Geschehen nicht wirklich locker betrachten.
    Ich hatte tatsächlich für einen Moment die Befürchtung, man könnte gesehen haben, dass ich sie fotografiert habe und mir als Reaktion darauf mit einer gewissen Agressivität begegnen.

    Ich habe eigentlich nicht so selten mit jungen Menschen zu tun, privat und beruflich, und manchmal ist man erstaunt, wie interessiert sie doch sind und worüber sie sich Gedanken machen, wenn man ihnen offen und freundlich gegenübertritt, sich für sie interessiert.
    Im Nachhinein könnte ich mir das sogar in Bezug auf die Jugendlichen im Bild vorstellen. Vielleicht hätten sie mich auch gefragt, warum ich sie fotografiert habe. Und man hätte mit ihnen in ein Gespräch kommen können.

    Kerstin
  • E. W. R. 20. August 2009, 9:14

    Liebe Kerstin, als ich dieses Bild

    Grenzgänger
    Grenzgänger
    E. W. R.


    und einige andere Aufnahmen von Blättern auf dem Boden sowie von bemalten Abfallbehältern

    Es könnte viel bedeuten
    Es könnte viel bedeuten
    E. W. R.


    auf dem Vorplatz der St. Michael-Kirche in Münster-Gievenbeck machte, also auf öffentlichem Raum, auf den Stadtbus wartend, lärmte dort im Hintergrund bereits eine ganze Weile eine Gruppe von drei Halbstarken herum, die auch bereits das Fotografieren kommentierten. Als ich nun fertig war, kamen sie auf mich zu und fragten, warum ich denn da fotografiere und was ich fotografiert hätte ... Blätter ... wieso Blätter? Weil sie menschliche Konstellationen abbilden könnten. Aha, soso ... und für wen ich das machte. Na, für mich. Sie konnten es kaum glauben. Eckhard
  • KGS 20. August 2009, 7:47

    Lieber Werner, ich hatte die Kamera zufällig in der Hand als ich die Szene beobachtete und machte fast reflexartig diese eine Aufnahme. Dass dies nicht so ungefährlich war, realisierte ich erst danach. Es ist ein großer Zufall, dass das Bild überhaupt einigermaßen gelungen ist. Danke für das Lob! Die Geschichte selbst, die ich damals eine halbe Stunde lang beobachten musste, machte mich sehr betroffen und nachdenklich.
    Grüße. Kerstin
  • † werner weis 18. August 2009, 14:16

    Danke, dass Du dies fotografiert hast
    es glaubt so mancher nicht, dass es dies gibt, zur Zeit oft und ganz schrecklich intensiv und die Umgangsformen auf manchen Straßen immer mehr beherrschend gibt
    vom Foto her handwerklich auch wunderbar gelungen in Farbe und Moment

    siehe auch
    (ZUR AUFMUNTERUNG):

  • KGS 8. August 2009, 9:22

    @Faustus: Vertrauen? Das wäre möglich! Vielleicht hatte er auch gar nicht mit dieser Reaktion des Kumpels gerechnet oder sie nicht bemerkt.
    Grüße. Kerstin
  • Faustus 8. August 2009, 8:58

    Ich finde es sehr interessant, dass der Sitzende keine Reaktion zeigt - Vertrauen?

    LG stefan
  • Hanne L. 29. Juli 2009, 16:21

    Bedrückende Szenen wie diese erlebt man leider immer häufiger. Was mir dabei Gedanken bereitet ist mein eigenes Verhalten - soll ich verbal aktiv werden oder lieber 'wegschauen'. Aber Wegschauer gibt es eigentlich mehr als genug ...
    Liebe Grüße, Hanne
  • Renate Bonow 28. Juli 2009, 10:32

    ich sehe hier vor allem ein mackertum, keine reale bedrohung, da der "angegriffene" so seelenruhig weitertrinkt.
    über die lebenssituation der jugendlichen weiß man nichts. so bleibt die wahrnehmung exzessiven alkoholkonsums. dazu wurde hier schon viel gesagt.
    ein foto, liebe kerstin, dass viel zum nachdenken anregt.
    lg renate
  • growing-ok-ego 12. Juli 2009, 16:55

    ein Bild mit Tiefgang,
    klasse festgehalten.
    Lg growing-ok-ego
  • Birgitt Volz 9. Juli 2009, 22:52

    Für mich ein schwieriges Bild.....Spass oder etwas Anderes?
    LG Birgitt
  • KGS 28. Juni 2009, 21:48

    @Gert Rehn: Lieber Gert, ich schätze, dass diese Herrschaften gar nicht früh aus dem Bett kommen; die werden am Abend noch für einen ordentlichen Pegel gesorgt haben und dies, wie ich vermute, auch nicht ganz selten wiederholen.

    Einige Saale-Unstrut-Weine sind gar nicht mal schlecht; ich habe mir schon vor Jahren, immer wenn ich mit dem Auto in der Gegend war, einige Flaschen für den heimischen Weinkeller mitgenommen. Vom Erfurter Wein hatte ich jedoch heute unter deinem Bild erstmals erfahren und daraufhin einmal gegoogelt. Scheinbar ist der Petersberg sogar ein altes Anbaugebiet: http://www.erfurterweinzunft.de/
    Viele Grüße. Kerstin
  • KGS 28. Juni 2009, 21:47

    @Arnd U. B.: Lieber Arnd, zwar begegnen einem gerade in den Großstädten und dort vor allem zu nächtlicher Stunde immer wieder einmal angsteinflößend aussehende Gestalten, jedoch kann auch ich mich nicht an Gewaltausbrüche erinnern.

    Das Treffen der 'Kumpels' hier strahlte dagegen eine sehr große Aggressivität aus, zumal man nicht nur ein Bild mit räumlichem Abstand sah, sondern das lautstarke Auftreten der Gruppe hinzukam. Dass solche 'Späße' auch ernste Formen annehmen und eskalieren könnten, ist leicht vorstellbar und mich persönlich erschreckte es nicht nur, sondern löste bei mir ein Gefühl der Vorsicht und einer ängstlichen Angespanntheit aus.
    Grüße. Kerstin

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