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..dass ein "Grüner Blitz" ( Green Flash ) am oberen Sonnenrand sichtbar wird

..dass ein "Grüner Blitz" ( Green Flash ) am oberen Sonnenrand sichtbar wird

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Alfred Weiersmüller


kostenloses Benutzerkonto, Bern

..dass ein "Grüner Blitz" ( Green Flash ) am oberen Sonnenrand sichtbar wird

(Ausschnitt von 642x452 Pixel aus dem Original von 2000x3008 Pixel, Nikon D70, f=300mm, die Aufnahmen entstanden am 14.1.2006 auf 950m Höhe ü.M., Inversionsgrenze ca. auf 800m)

Siehe auch diese Serie von 4 aufeinender folgenden Aufnahmen, zeitlicher Abstand zuerst 13 sec, dann je 1 sec., nebeneinander montiert mit Panorama-Tool:

.. und hier noch ein "Green Flash Panorama", ...
.. und hier noch ein "Green Flash Panorama", ...
Alfred Weiersmüller


und 1 1/2 Jahre später vom gleichen Ort ein gerade beginnender Mini-Green Flash (ein "green flashlet" ;-) ) :
"Mini Green Flash" oder das grüne Blitzchen
"Mini Green Flash" oder das grüne Blitzchen
Alfred Weiersmüller


Es gibt verschiedene Arten von "Grünen Blitzen", eine kurze Zusammenstellung findet sich hier:
http://meteoros.de/flash/flash.htm
und hier:
http://mintaka.sdsu.edu/GF/papers/Zenit/glance.html

Eine ausführlichte, preisgekrönte Website des amerikanischen Astronomen E.T.Young mit Strahlengängen, Simulationen und einem Riesenfundus an Infos hier:
http://mintaka.sdsu.edu/GF/index.html

Bei dem hier abgebildeten Phänomen handelt es sich um das "Grüne Segment", bzw. einen "Mock Mirage Flash", wie er bei Inversionslagen beschrieben und auch in der Computersimulation auf A.T.Young's Website gleichartig zu beobachten ist.

Interessant ist weiterhin, dass dieses Phänomen bereits von Alfred Wegener, den wir als "Vater der Plattentektonik" (Kontinentalverschiebung) kennen, wissenschaftlich beschrieben wurde. Den Hinweis dazu entnahm ich auch E.T.Youngs Website:
http://mintaka.sdsu.edu/GF/reading.html#Wegener

Alfred Wegener(*1880), studierte Astronomie, Meteorologie und Physik. Er hatte vielfältigste Interessen und beschrieb auch andere Phänomene sehr exakt und mit grossem Weitblick, wie z.B. das Phänomen des Haareises, das u.a. auch hier in der fc zu sehen ist:

Eine ausführlichere Beschreibung und Erklärung und den Stand des Wissens bezüglich des Haareis-Phänomens findet man hier:
http://www.wagnerger.ch/
und hier:
http://www.iap.unibe.ch/publications/publication.php?lang=en
(unter IAP Research Reports am unteren Ende der Riesenliste, Arbeit am besten mit der Suchfunktion Ctrl+F und dem Stichwort "Haareis" zu finden)

Kommentare 6

  • Alfred Weiersmüller 15. August 2008, 12:30

    @felix: vom sendeturm bantiger bei bern aus (öffentlich zugänglich, knapp 1000m über meer), am besten im winter bei einer ruhigen inversionslage (windstille, unten kalte luft, oben warme luft, also umgekehrt wie üblich). optimalerweise befindet sich der beobachter knapp über der grenzschicht, was meist dem oberrand eines nebelmeeres entspricht. das phänomen ist nicht so häufig, ich habe einige hundert sonnenuntergänge mit der kamera beobachtet um diese 2 grünen blitze einzufangen...
  • Alfred Weiersmüller 27. März 2006, 23:44

    Aus einer e-mail-Korrespondenz mit A.T. Young möchte ich folgende Auszüge aus 2 Gründen hier posten:
    - wegen der erneuten Würdigung Alfred Wegeners
    - wegen Andy Youngs Bereitschaft, weitere green flashes zu verlinken und in seine Sammlung aufzunehmen. Also: geht an die Küsten und auf die Berge und sendet Andy Young Eure besten flashes!!
    Hier sein e-mail (Auszüge):

    "Thanks -- I'm glad you liked it. Alfred Wegener was a very talented individual who was unjustly made nearly an outcast from the geophysical community during his lifetime. He literally sacrificed his life for his work, dying in Greenland trying to demonstrate the truth of his ideas.
    We can honor his memory today; but that does not make up for the way he was treated by his colleagues.

    I must add that I was struck also by the clarity of his writing. His articles on mirages are exemplary.

    > As for Green Flashes, I was lucky enough to observe and photograph a nice mock mirage flash during a stable and nearly windstill inversion situation on 14th of January.>

    Very pretty! Thanks for the link. Probably the capping inversion that confined the stratus deck was also responsible for the flash.

    I'll certainly add this to my "pictures" page. I'm always happy to see flashes from new locations; the small-scale meteorological conditions vary so much from one place to another than a great variety of phenomena can be seen if you can sample many places.
    -- Andy Young
  • Martin Dunert 24. März 2006, 22:55

    Erstmal sieht es sehr gut aus - mit dem Hintergrundwissen ist es absolut top fotografiert!
    Viele Grüße
    Martin
  • Alfred Weiersmüller 4. März 2006, 11:26

    Noch ein Wort zu den Grössenverhältnissen: Der Durchmesser der ganzen Sonnenscheibe würde ungefähr zwei Drittel der Bildbreite ausmachen. Das Phänomen ist also von blossem Auge nur bei gutem Hinschauen (und guten Augen) sichtbar. Am besten beobachtet man mit einem 8-10 x vergrössernden Fernglas unmittelbar in der allerletzten Phase des Sonnenunterganges, dann besteht keine Gefahr mehr für die Augen.
  • Alfred Weiersmüller 4. März 2006, 11:05

    Die grössten Chancen hast Du als Beobachter oberhalb einer Inversionsschicht, also der Grenze zwischen unteren kalten (!) und oberen wärmeren Luftmassen. Am häufigsten wird das Phänomen an der Meeresküste bei kaltem Meer, kalten Luftschichten unmittelbar über dem Meer (Windstille) und einer wärmeren Luftschicht darüber, beobachtet.
    In Ermangelung einer Meeresküste kann man aber die analoge Beobachtung auch bei einer stabilen Hochnebellage "an der Küste des Nebelmeeres" machen. Voraussetzung ist eine gut abgegrenzte, klare obere Nebelgrenze, damit das grüne Segment nicht zu stark durch den Dunst absorbiert wird.
  • Martin Tschirschnitz 4. März 2006, 10:45

    Eine phänomenale Aufnahme, wo kann man eventuell so etwas beobachten ?