Erwachender Tag

Erwachender Tag

Horchet, horcht dem Sturm der Horen
Tönend wird für Geisterohren
Schon der neue Tag geboren.
Felsentore knarren rasselnd,
Phöbus´ Räder rollen prasselnd,
Welch Getöse bringt das Licht!

In mystisches Licht getaucht war die Welt an diesem kalten, nebligen Morgen, als über dem alten Bergwerk am Rammelsberg bei Goslar die bleiche Herbstsonne aufging und die Nebelschwaden mühsam die Hänge heraufkrochen, um nur langsam den Blick auf die Berge und Wälder freizugeben.
Oder waren es die lichtscheuen Geister der Nacht, die beim Nahen des Taggestirns dahinflohen, um sich zu verbergen und dabei ihre Gestalt verloren?

Es trommetet, es posaunet,
Auge blinzt und Ohr erstaunet,
Unerhörtes hört sich nicht.
Schlüpfet zu den Blumenkronen,
Tiefer, tiefer, still zu wohnen,
In die Felsen, unters Laub;
Trifft es euch, so seid ihr taub.