Zurück zur Liste
Die kluge und die törichte Jungfrau

Die kluge und die törichte Jungfrau

3.062 18

Elisabeth Hase


kostenloses Benutzerkonto, Jena

Die kluge und die törichte Jungfrau

beide Figuren entstanden um 1500 im Freiberger Dom. Der Künstler ist unbekannt.

Kommentare 18

  • Detlef Schäpers 22. Dezember 2013, 18:40

    eine eindrucksvolle Gegenüberstellung. Klug und arrogant oder töricht und leidend ... das ist mir dann doch etwas zu viel des Drohens mit dem Fegefeuer ... :-))
    LG Detlef
  • Clara Hase 20. Dezember 2013, 13:04

    @ Elisabeth
    unsere "Mutter" zu schonen, hat meine ich auch etwas tief religiöses.
    Gedanklich sehe ich grad die Porzellanpuppe, wie sie aufspringt, die arme in die Hüften stemmt, ihr Mäulchen und Nase erhebt und fragt: "was willst du mir damit sagen"
    Die andere, auf den Lippenkauend, kehlig sprechend, kaum noch deutlich, aber hart :" Ich habs schon immer gesagt, aber auf mich hört ja niemand.
    Jetzt habt ihr den Salat. Ich mach sowieso bald Schluss.
    Ich schrieb ja oben schon Charakterköpfe, damit liesse sich auch ein Theaterspiel ausfindeln für was auch immer.

    Danke Horst W - ich ging ursprünglich auch von Holz aus, weil mir nichts anderes bekannt ist. Es immer wieder unglaublich, was man daraus fertigen kann.
    Elisabeth könnte sich aber auch auf demPc die abgebrochenen fingern anschauen, denn da wirkt auch höhlig - also hohl von innen.

    Und ja, was Holzwurm kann, kenne ich zur Genüge.
    Zu Hause hatten sie unsere kleine steile Treppe zu fassen und Muttern, die die Glut des Ofens auf der Schaufel nach unten zur Küche trug, sauste mit allem da mal herab- rumms - und einige Kanten waren ab. Mutti hatte Verbrennungen und blaue Beine
  • Horst-W. 20. Dezember 2013, 12:45

    Ja, solche Figuren wurden überwiegend aus Holz geschnitzt. Auch die Art der Bemalung/Farbe deutet darauf hin. Manche sind hohl geschnitzt, hinten offen, vor allem die größeren ... so hat man dem Reißen des Holzes vorgebeugt und Gewicht eingespart. Sie wurden meist sehr liebevoll gestaltet, auch die eher schlichteren ... manchmal sehr eindrucksvoll, ja berührend ...
    (Eine Kleinigkeit am Foto fällt mir grad noch auf ... den hellen Streifen rechts unten hätte man noch schneiden oder retuschieren können).

    Geheimnis
    Geheimnis
    Horst-W.
  • Elisabeth Hase 20. Dezember 2013, 9:49

    @clara, Die meisten Figuren dieser Art wurden in dieser Zeit aus Holz gefertigt, deshalb muss heute viel gegen Holzwürmer getan werden, aber genau sagen kann ich es auch nicht. Elisabeth
  • Elisabeth Hase 20. Dezember 2013, 9:33

    Könnte man dieses Gleichnis nicht auch ohne religiöse Betrachtung sehen? Mir fällt da z. B. die Umwelt ein. Nur bei einem sorgsamen im wahrsten Sinne des Wortes vorsichtigem Verhalten, kann sie geschützt werden.
    Gruß Elisabeth
  • Keims-Ukas 20. Dezember 2013, 5:57

    War interessant zu lesen. Nur mitreden kann ich da nicht, kann nur persönliches Empfinden einbringen, was ich getan habe. Hat mich gefreut.
    Euch allen noch eine schöne vorweihnachtliche Zeit.
    LG aus Jena, Uwe!
  • Clara Hase 19. Dezember 2013, 23:10

    Elisabeht, ist das eigentlich Holz oder eine Stuckmasse aus der die Figuren gemacht wurden?
    Bis auf die abgebrochenen Finger sehen die beiden verdammt gut erhalten aus. Nachgestrichen hat man evtl die Wangen, wurden vielleicht auch getätschelt, lach
  • Clara Hase 19. Dezember 2013, 23:09

    weisst, hier in der fc stellte kürzlich eine Kirchenfrau einen wettbewerb ein: "Wenn ich Gott höre..."
    das kann ebenso unterschiedlich ausfallen wie die beiden Gesichter.
    Mir war das nur zu aufwendig, weil drieben im Osten die Ausstellung sein sollte.

  • Clara Hase 19. Dezember 2013, 23:05

    Ursula, ich meinte nciht dich mit dem Winken
    sondern wie man damals die Menschen versuchte zu beeinflussen, und unter einen Hut zu bekommen.
    dir danke ich doch, dass ich nun schlauer bin
  • Ursula Elise 19. Dezember 2013, 23:02

    @Horst: ja, WENN es so ist, ist es erfreulich.
    Aber ich kenne auch die hilflose Reaktion: ignore drücken. Nämlich keine kleinste abweichende Meinung ertragen, nicht ertragen, dass kritische Bemerkungen einem zeigen könnten, dass man vielleicht ein dürftiges Verhältnis zur Welt hat.
  • Horst-W. 19. Dezember 2013, 22:17

    Ja, schön dass mal wieder diskutiert wird! Freut mich auch immer.
    Aber liegt es nicht eigentlich an uns selbst ...?
    Manchmal sind es schon einzelne, von der üblichen FC-Nettsein-Routine abweichende Anmerkungen, ein spontan geäußerter Gedanke, ein ganz persönlicher Eindruck, die wie ein Kristallisationskeim für einen interessanten Austausch wirkten ...
  • Elisabeth Hase 19. Dezember 2013, 22:02

    Dass der Gemütszustand der beiden ein gegensätzlicher ist, war mir natürlich klar, trotzdem habe ich mich über die roten Backen bei beiden amüsiert.
    Elisabeth
  • Ursula Elise 19. Dezember 2013, 21:51

    Es gibt hier tatsächlich mal eine "Diskussion" !
    Clara, der Hinweis auf die Bibelstelle ist nicht Winken mit was irgendwie Übergeordnetem, als müsste man da kuschen. Sie liegt nun mal Figuren wie diesen zugrunde. Ist auch europäisches Geistesgut. Doof finden kannst du nsie ja trotzdem - aber dazu wäre kennen schon ganz gut.
    Gruß Ursula
  • Clara Hase 19. Dezember 2013, 21:41

    ursula, inhaltlich hätte ich wie horst w nichts mti diesen sehr ausdrucksstarken figuren anfangen können.
    auch das gleichnis ist mir regelrecht zu doof - das ist beeinflussung auf höchster undmit höchster ebene

    die Aufnahmen sind ok
    die Lichtglanzstellen die keine Stuktur mehr haben, machen mir allerdings auch zu schaffen, sie auszumerzen.
    Natürlich sind das zwei starke charakterköpfe
    die gekrönte wäre dummklug würde sie mir begegnen, so eine verwöhnte Deern, die glaubt alles zu bekommen. Nett ist die gewiss auch nicht immer.

    die rechte wirkt mir zu gemartert, vom Leben, den Enttäuschungen und Entbehrungen - sie wäre sicher kein angenehmer Wegbegleiter, obwohl ich sie viel schöner finde, als diese glatte ovale Gesicht mit Krone.
    sie wirkt auch ein bisschen wie eine Kämpferin, die den Kampf aber verloren hat. Mitihr könnteman evtl ne neue Demo in Gang bringen. Gewisse Reize offenbart sie auch eher als die Porzellanpuppe
  • Ursula Elise 19. Dezember 2013, 16:51

    Das Gleichnis mal erst:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichnis_von_den_klugen_und_t%C3%B6richten_Jungfrauen

    Sicher ist es einigen bekannt, aber ebenso sicher den meisten nicht.
    Solche Darstellungen sind oft an Kirchenportalen zu finden (Erfurt, Magdeburg, Straßburg z.B.), damit der Eintretende sich bewusst sei, dass er zwischen Gegensätzlichem zu wählen habe. (Ist doch ganz schön anwesend, der Herr Teufel, im Christentum.)

    Die "Kluge" hier, der das linke Auge fast rausfällt, ist sonst glatt, allzu glatt, und schön, allzu schön, und gekrönt auch noch. Das ist natürlich schon Deutung.
    Die "Törichte" guckt, jedenfalls für mein Sehen, hochnäsig und verachtungsvoll. Ihr Gesicht hat mehr Eigentümlichkeit als das andere.
    Dann kann man wieder etwas sehr Schönes hier finden:
    http://www.brunnenturmfigur.de/index.php?cat=Figur%20und%20Relief&page=MD_Jungfrauen1
    lgU

Informationen

Sektion
Ordner Sachsen
Views 3.062
Veröffentlicht
Sprache
Lizenz

Exif

Kamera Canon EOS 600D
Objektiv Sigma 18-200mm f/3.5-6.3 II DC OS HSM
Blende 11
Belichtungszeit 1/500
Brennweite 200.0 mm
ISO 6400