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KLOSTER MÜSTAIR

BEFINDET SICH AM ENDE DES VINSCHGAUTALES EINE SCHWEIZER INKLAVE
Das Kloster gilt als Stiftung Karls des Grossen. Zwischen Mitte- und Südapsis der Klosterkirche steht eine lebensgrosse Stuck-Skulptur von Karl dem Grossen aus dem Hochmittelalter. Seine Gründung passt gut in die karolingische Ostexpansion gegen die Langobarden 774 und Bajuwaren 778, wurde doch das älteste Bauholz aus der Kirche um 775, ein Jahr nach der Eroberung der Lombardei dendrochronologisch datiert. Die Einrichtung des Klosters mag jedoch vom Bischof von Chur als Vertrauter des Kaisers umgesetzt worden sein. Damit sicherte er sich den Zugang zum Vinschgau, das bis 1816 zum Bistum Chur gehörte. Das Kloster diente dem Kaiser als Stützpunkt, auch für die Kontrolle der sich kreuzenden Verkehrswege, den Reisenden als Hospiz, dem Bischof als Verwaltungszentrum und nicht zuletzt als Ort des Gottesdienstes. Die Schutzherrschaft über die Stiftung übernahm der heilige Johannes der Täufer. Die Stiftung wurde schlicht Monasterium, also Kloster genannt, wovon sich heute der romanische Name Müstair ableitet. Ursprünglich ein Männerkloster, ist es seit dem 12. Jahrhundert ein Benediktinerinnenkonvent.

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