Zurück zur Liste
in memory of Whalid

in memory of Whalid

4.858 30

R Richter


kostenloses Benutzerkonto, Altenburg

in memory of Whalid

* 11.05.2001 - 25.08.2005

Zum Zeitpunkt, als unser erstes Pferd "Jasura" bei uns einzog, wussten wir, dass einmal der Zeitpunkt kommen würde, an dem wir Abschied nehmen müssten.
Doch wer denkt schon an schlechte Zeiten, wenn das Pferd jung ist und kerngesund scheint.

Jasura schenkte uns einen wunderschönen Sohn, den wir Whalid tauften. (Whalid = arabisch: kleines Kind)
Als Fohlen sehr scheu, lernte er im Laufe seines kurzen Lebens sehr schnell Vertrauen zu fassen und entwickelte sich zu einem charakterlich einwandfreien Pferd. Unglaublich lieb, neugierig, verschmust und nervenstark. Er war ein kleiner Sonnenschein - nie schlecht gelaunt, immer aufmerksam und aufgeschlossen.

Er war mein Lieblling. Entsprechend groß ist die Trauer, die sich in Worten kaum ausdrücken lässt.

Von Geburt an war er schwer krank, was wir jedoch erst vor einem Monat erkennen konnten. Nie hätte ich gedacht, dass er so schnell gehen muss, aber das Schicksal wollte es anders. :´(

Unterm Reiter bekam er vor ca. 1 Monat einen starken Hustenanfall. Aus Nase und Maul verlor er schwallartig Blut. Der Tierarzt konnte nichts feststellen, riet uns aber ihn in der Tierklinik durchchecken zu lassen.
Sein Zustand besserte sich wieder, am nächsten Tag sah er aus, als sei nie etwas gewesen. 2 kleinere dieser Anfällt hatte er wenige Tage darauf, als sie im Galopp von der Koppel kamen und am Tag vor seiner Einlieferung in die Klinik.

Diagnose 1: Lungenentzündung
nur 30% Sauerstoff im Blut, verringerte Blutgerinnung
stark vergrößterte Blutgefäße in der Lunge und eine insgesamt stark angeschwollene Lunge

Der Schock saß tief, aber nie dachte ich daran, dass er sterben könnte. Er war doch unser Whalid, hatte schon so viel in seinem kurzen Leben durchgemacht und alles heil überstanden. So würde es auch hier sein. Dachte ich.

Die Symptome waren nun also erkannt, nicht aber die Ursache. Also wurde er weiter untersucht.

Diagnose 2: schwerer Herzfehler
Von Geburt an hatte sich sein kleines Herz nicht richtig entwickelt. Er hatte ein Loch im Herzen, durch welches bei Belastung und Aufregung stets Blut in die Lunge gepumpt wurde. Warum es nicht schon früher aufgefallen ist, wissen wir nicht.

Die Klinikbesuche waren nicht schön. Er atmete sehr schwer, schlimmer als ein dämpfiges Pferd und laut Klinik fraß er sehr schlecht. Die Ärzte rieten uns ihn einzuschläfern. Aber wir wollten ihm eine Chance geben. Als Beistellpferd hätte er ein schönes ruhiges Leben führen können, natürlich nur, wenn er auch über die Koppel toben kann, ohne Schmerzen. Und wenn er doch sterben sollte, dann nicht in einer fremden Umgebung.

Nach einer Woche Klinikaufenthalt holten wir ihn dann also gleich am nächsten Tag, letzten Donnerstag (25.08.) zu uns nach Hause.
Als er ankam, war seine Pferdefamilie ausser Sicht- und Hörweite auf der Koppel. Wir stellten ihn in seine Box, denn Boxenruhe war angesagt. Die Ärzte meinten, mit viel Boxenruhe könne er evtl wieder gesund werden (nicht reitbar, aber als Beistellpferd), allerdings wäre es ein langwieriger Prozeß. Es könne aber auch passieren, dass er zusammenbricht und stirbt.

In seiner Box angekommen, freute er sich riesig wieder zu Hause zu sein. Stürzte sich auf seinen Hafer und sein Einstreustroh, blickte munter in die Gegend und rief nach seiner Familie. Mein Vater war bereits im Stall, meine Mutter kam hinzu. Er sah prächtig aus, mit Ausnahme seiner schweren Atmung...
Sekunden später begann er zu torgeln, konnte sich kurz auf den Beinen halten und brach dann zusammen. Keine 3 Minuten und er war erlöst.
Er starb vor Freude, die Aufregung verkraftete sein kleines krankes Herz nicht.
Er starb in seinem Heimatstall, in dem Stall in dem er das Licht der Welt erblickte. Nur 4 Jahre sollte er Teil unseres Lebens sein.

Nun hinterlässt ER ein Loch in unseren Herzen.

Whalid wir werden dich NIE vergessen.

:´´´(

Kommentare 30

  • jbcaminos 29. August 2006, 23:13

    ...............................!
    Gruss Jürgen
  • Sigrid Starick 29. April 2006, 2:51

    Oh Ramona - ich will keine Wunden in Dir aufreißen. Ich sitze hier und die Tränen kullern... Es tut unendlich weh, ein geliebtes Tier zu verlieren, obwohl man doch weiß, daß´sein Leben gegenüber dem unsrigen so begrenzte Dauer hat. Ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie Dir zumute war und daß es Tage gibt, an denen Du Deinen Freund noch schmerzlich vermißt. Er lebt in Deinem Herzen weiter, so wie ich Titus ganz fest in meinem Herzen habe. Es gibt Gelegenheiten, bei denen mir immer noch die Tränen kommen, obwohl er nun schon 3 Jahre nicht mehr lebt. Und doch ist er da - in der Erinnerung an die wunderschöne Zeit mit ihm und die große Liebe, die er uns gab und die wir auch für ihn empfanden. So wird es auch mit Whalid sein - die schöne Erinnerung an ihn kann Dir niemand nehmen, auch wenn sie so manches Mal schmerzlich ist und Du glaubst, den Verlust nicht zu ertragen. In unseren Herzen leben unsere geliebten Gefährten weiter.
    LG und *drückdich* Siggi
  • An Wi 7. September 2005, 1:27

    Liebe Ramona!
    Sein letztes Bild von dieser Welt warst Du, der Zwiebeiner den er am meisten liebte und er wird ein glückliches Gefühl mit hinüber nehmen und auf Dich warten!
    Ich wünsche Dir viel Kraft!
    Ganz liebe Grüsse,
    die Anja
  • Micha Paech 5. September 2005, 14:30

    wir trauern mit dir
    in Erinnerung
    in Erinnerung
    Micha Paech

    MICHAel
  • IP Eyes 5. September 2005, 11:08

    Liebe Ramona, auch hier nochmal mein herzliches Beileid. Du weißt wie sehr ich Dich verstehe und mit Dir fühle.
    Gut dass Du darüber reden kannst, ich kann es immer noch nicht und weine still vor mich hin.
    lg, Ina
  • R Richter 5. September 2005, 0:22

    ganz ganz lieben dank für eure zeilen.
    ich trauere um whalid, wie er es verdient.
    :(((
    lg ramona
  • Almuth Gürtler 3. September 2005, 10:44

    Ach Ramona, mir fehlen bei so etwas immer die Worte......

    :°°°°°° (((((


    hab gerade erst meinen Vati verloren und kann Dir gut nachfühlen, was Du gerade durchmachst.

    Worte können nicht viel trösten, aber hoffentlich der Gedanke, das viele Menschen mit Dir fühlen...


    LG Alli
  • Sandra Althaus 3. September 2005, 10:19

    Oh mann, ich kenne Dich nicht, ich kenne Dein pferd nicht und doch sitze ich hier und weine..weil es mir leid für Dich tut, dass Du einen Whalid verloren hast, weil Du seine Geschichte so ergreifend geschrieben hast, weil mir Whalid so leid tut und es mich gleichzeitig freut, dass er dahim gestorben ist...und weil mich der Tod eines Pferdes immer an den Tod meines Pferdes erinnert..ich war nicht da, ich war mehrere 100km weit weg und konnte nur den Anruf entgegen nehmen, dass sie eingeschläfert werdenmusste aufgrund einer schweren Kolik. Noch heute bin ich traurig darüber, NICHT bei ihr gewesen zu sein.
    Ich wünsche Dir viel Kraft in der kommenden Zeit und beahre Dir die guten Erinnerungen und die Fotos von Whalid, damit er unsterblich für Dich bleibt, auch wenn Du ihn nicht mehr berühren kannst.
    Alles Gute,

    Sandra
  • Tanja Hinz-Lingner 3. September 2005, 9:35

    Oh Mann, jetzt habe ich aber einen Kloß im Hals. Auch ich weiß wie es ist ein Pferd zu verlieren. Man gibt ihm alle nur erdenkliche Liebe und wenn es ihm dann gutgeht, ja, es so richtig erblüht, dann kann man sich gar nicht vorstellen, dass ihm etwas zustoßen könnte. Wenn es kaum Zeit zum vorbereiten gibt, ist der Schnitt ins Herz um so schlimmer. Aber ich finde es wunderbar, dass er zu Hause sterben konnte. Und er hatte es sicher seehr gut bei Dir. Die Anderen haben Recht: lass den Schmerz zu, er wird dann weniger und Du kannst mit der Zeit damit umgehen. Behalte Whalid sicher in Deinem Herzen, dort lebt er für immer.
    LG Tanja
    PS: Viele Pferde haben es nicht so gut gehabt und sterben unter schrecklichen Bedingungen - Du weißt sicher woran ich denke. Whalid hatte es im Gegensatz zu diesen armen Kreaturen, die in Ihrem Leben nie Liebe oder Zuwendung erhielten, Gott sei Dank viiiieel besser ;o)) Ich weiß das ist ein schwacher Trost...aber ich wollte es nur erwähnen.
    Ganz herzliche Grüße nochmal
    Tanja
  • Jutta Bauernschmitt 2. September 2005, 23:07

    o gott ramona ..
    *festedrück*
    viel kraft...
    :ó(((
    lg Jutta
  • Claudia I. 2. September 2005, 21:02

    oh nein ..mir laufen die Tränen übers Gesicht ..dieser Verlust ..ich kann dich nur zu gut verstehen ...
    Als ich am 26.08.05 in Schweden dieses Bild machte

    dachte ich sofort an die Regenbogenbrücke ...
    Ihr werdet euch eines Tages wiedersehen ...ganz bestimmt , denn mein Cim wartet dort auch auf mich!
    Fühl dich umarmt!!
    GLG Claudia
  • Birgit Böckle 2. September 2005, 16:12

    Ich sitze hier und heule......
    Liebe Ramona----ich kann so gut alles nachempfinde und hab doch keine Worte,die Dich trösten könnten.
    Fühle Dich umarmt-----

    LG
    Birgit
  • Daien Wunderlich (geborene Mocker) 2. September 2005, 15:44

    Ich habe Tränen in den Augen und fühle mit euch!!!!
    Ich bin heute noch nicht ber den Tod meines Lieblings hinweg und das ist 6 Jahre her.
    Sei lieb umarmt!
    Daien
  • NiKu 2. September 2005, 12:38

    Oh nein, das tut mir sehr leid. Ich kann gut mit dir fühlen, ist bei uns ja auch erst wenige Monate her. Auch so unglaublich, zu schnell, zu früh und unsagbar schrecklich. Es ist, als reißt dir jemand ein Stück aus dem Herz. Kein Wort kann trösten, nur die Zeit lässt den Schmerz verblassen. Ich wünsche dir viel Kraft, diese Zeit gut zu überstehen! Versuche die Trauer nicht zu unterdrücken, denn sonst sucht sie sich einen anderen Weg...

    Tröstlich ist, dass er zuhause war und wie du schreibst in Freude und nicht alleine in der Klinik starb, sondern ihr ward dabei.

    LG
    Nicole

  • Angela M-H 2. September 2005, 12:16

    Mensch, Ramona, das ist ja furchtbar. Wenigstens durfte er zu Hause sterben. :'''(((
    Fühl Dich gedrückt.
    LG Angela