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(II) Geschwisterliebe...

(II) Geschwisterliebe...

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Stefan Ott


kostenloses Benutzerkonto, Baden-Württemberg

(II) Geschwisterliebe...

hart, aber herzlich.


Was bisher geschah: Nach den Misserfolgen des Wochenendes bin ich schon stark beunruhigt - vor allem, weil
mir so langsam die Zeit davonläuft. Die Fuchswelpen sind wohl schon ziemlich weit entwickelt und entfernen sich,
wie Uli mir erzählte, auf ihren Streifzügen schon beträchtliche Strecken vom Bau. Ein Zeichen, dass sie dort nicht
mehr lange sein werden - dies ist jedoch ein anderes, trauriges Kaptitel meiner Geschichte, die ich später erzählen werde.

Am Sonntag war dann der 1. Mai - traditionell gehe ich da mit Familie und Freunde zum Wandern in die Natur.
Dieses Mal bin ich in Gedanken allerdings die meiste Zeit an meinem Fuchsbau - es ist herrliches Wetter, wer weiss,
wie lange das anhält. In weiser Voraussicht hatte ich aber für Montag Urlaub genommen - an einem 1. Mai irgendwo
in der Natur fotografieren zu wollen, wenn die ganze Welt dort Grillfeste feiert, ist ein nutzloses Unterfangen.

Nach einer unruhigen und viel zu kurzen Nacht - manchmal glaube ich selbst nicht, wie sehr einen das Jagdfieber
doch beherrschen kann - breche ich früh auf und liege schon im Morgengrauen vor Nummer 4 auf die Lauer.
Nach den Erfahrungen meines Jägers bin ich mir meiner Sache sicher - doch meine Geduld wird noch auf die Folter
gespannt, denn erst als die Sonnenstrahlen gegen 8.30 Uhr ihre Wärme in den Bau senden, zeigen sich die Füchslein
vor meinem Objektiv. Ein Augenblick, der für alle bislang aufgewendeten Mühen mehr als entschädigt. In solchen
Momenten wünsche ich mir manchmal anstelle meines Fotoapparates eine Filmkamera, um das Geschehnis nicht
nur in Hundertstel Sekunden, sondern einer langen Sequenz festhalten zu können.

Vorsichtig witternd kommen sie aus dem Bau; als der vorderste im Höhleneingang stehen bleibt, wird von hinten
kräftig geschubst. Füchslein 1 rutscht draufhin auf dem Hintern den Hügel runter, verfolgt von den anderen. Unten
angekommen, entwickelt sich eine tolle Rauferei - ich vergesse, den Auslöser zu drücken, so fasziniert bin ich von
diesem Geschehen. Wie junge Hunde tollen und spielen die Füchslein herum, allerdings mit einem signifikanten
Unterschied - bei jedem Geräusch wird sofort unterbrochen, die Nasen gehen hoch, die Ohren werden gespitzt,
wie erstarrt stehen sie da. Der ideale Moment für ein paar Bilder - man könnte meinen, sie schauen mir direkt in die Augen.


(Fortsetzung folgt - für diejenigen, die es bis hierher geschafft haben)

(I) Banger Blick...
(I) Banger Blick...
Stefan Ott



Mein Waterloo - der optimal vorbereitete "Fuchsbau" Nummer 3



Wildlife 2005
20D + 4/600 + 1.4 TC + ISO 400
Mehr Bilder auf http://www.naturfotografie.org

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18. Mai 2005 189 Pro / 123 Contra

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