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Portraitfotografie

Modeldatenbank - Bildnisrecht - Bildrechte - Modelrelease - TFP - Jugendschutz - Makeup Artists


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Wie wohl bei jedem photographischen Thema ergibt sich der Unterschied zwischen einem guten Portrait und einem einfachen Schnapp-Schuß nicht in der teuren Technik sondern in der überlegten Bildgestaltung. Klare Regeln gibt es hierfür nicht. Die Bandbreite geht von sehr engen Ausschnitten, auf denen nicht einmal das ganze Gesicht abgebildet ist bis zu Ganz-Körper-Aufnahmen und von vollständig neutralen Hintergründen bis hin zur Einbeziehung einer detailreichen Umgebung. Negativ-Beispiele sind unter anderem Steckdosen oder sonstiger Krims-Krams bei ersten Versuchen im Wohnzimmer und unüberlegt abgeschnittene Körperteile. Wichtig ist vorher zu wissen, wie man die Person darstellen will, und mit welchen technischen Mitteln man den gewünschten Effekt erreicht.

Brennweiten- und Blendenwahl

Die Brennweite eines klassischen Portrait-Objektiv ist die eines leichtes Teles mit hoher Lichtstärke. Auf Kleinbild bezogen zwischen 80mm und 135mm. In Verbindung mit der großen Blende bekommt man hier den so genannten Freistell-Effekt. Also der oder die Portraitierte ist scharf abgebildet, der Hintergrund verschwimmt stark. Dadurch konzentriert sich der Betrachter auf das Wesentliche, die abgebildete Person. Außerdem ist der Photograph nicht gezwungen seinem Gegenüber zu nahe zu treten.

Von dieser ersten "Regel" gibt es natürlich unzählige Ausnahmen:

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Einfluss der Blende auf die Schärfentiefe bei einem Studio-Portrait

Bei Verwendung eines neutralen Hintergrunds spielt die Blende nicht mehr die Rolle für die Freistellung. Der Nachteil einer großen Blende ist nämlich unter anderem auch der geringe Schärfen-Bereich im Gesicht. Es kann durchaus vorkommen, daß die Augen scharf sind, Nasenspitze, Haaransatz, Ohren, Kragen usw. schon verschwimmen.

Soll die Person in Bezug zur Umgebung gestellt werden, können durchaus auch Normal-Brennweiten und Weitwinkel-Objektive zum Einsatz kommen. Besonders bei Weitwinkel muß der Photograph aber darauf achten, daß sein Motiv nicht zusehr von einer Verzeichnung des Objektivs verunstaltet wird. Außerdem stimmen die Proportionen nicht mehr. Unter anderem wird die Nase zu groß abgebildet. Die Möglichkeiten für eine geeignete Umgebung sind vielfältig. Neben beeindruckenden Landschaften bieten sich vor allem Hintergründe an, die einen Bezug zur abgebildeten Person haben. Zum Beispiel ein Handwerker bei der Arbeit, ein Künstler in seinem Atelier, Tanzbegeisterte in einer Disco usw.

https://www.fotocommunity.de/img-info/ii/thumb/1/1d/550px-BrennweiteBlendeGina.jpg" alt="Einfluss der Blende und Brennweite" width="550" height="620" longdesc="/info/Bild:BrennweiteBlendeGina.jpg" />
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Einfluss der Blende und Brennweite


Generell gilt: Bei einem festen Ausschnitt der Person wird der Abstand der abgebildeten Person zum Photographen umso größer, je länger die verwendete Brennweite ist. Gleichzeitig wird immer weniger der Umgebung mit einbezogen. In den Beispielbildern beträgt der Abstand bei 24mm etwa einen Meter, bei 400mm dann entsprechend 16 Meter. Je größer die verwendete Blende (je kleiner die Blendenzahl) umso unschärfer wird der Hintergrund, umso mehr wird die abgebildete Person zum Hauptmotiv.

Licht

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Beispiel für ein Portrait ohne jegliche "Licht-Hilfsmittel" bei trübem Wetter

Für erste einfache Versuche eignet sich am besten Tageslicht bei trübem Wetter. Hier erhält man ohne jeglichen Aufwand eine weiche, gleichmässige, fast schattenfreie Ausleuchtung. Der einzige "Nachteil" sind unter Umständen die gedämpften Farben.

Aufhellen mit Blitz bzw. Reflektor

Ausgehend von dem Beispiel bei trüben Wetter kann man nun bei Sonnenschein versuchen, die störenden Schatten aufzuhellen. Dies kann z.B. mit einem Blitzgerät geschehen. Hierzu sollte man eine Kamera-Einstellung finden, die für Blende und Zeit die gleichen Werte verwendet, wie wenn kein Blitz verwendet würde. Der Blitz wird dann ein bis zwei Blendenwerte nach unten korrigiert. Ansonsten fällt er als unnatürliche Lichtquelle auf. Negativ auffallend ist auch wenn der Blitz aus einer völlig anderen Richtung kommt als das Sonnenlicht. Gegenlicht-Aufnahmen werden deshalb meist auch mit Aufhellung nicht wirklich besser.

https://www.fotocommunity.de/img-info/ii/thumb/d/da/200px-BeispielPortraitWeitwinkel.jpg" alt="Beispiel für ein Portrait mit Aufhellblitz" width="200" height="130" longdesc="/info/Bild:BeispielPortraitWeitwinkel.jpg" />
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Beispiel für ein Portrait mit Aufhellblitz

Blitzen mit Kamera-Blitz, intern & extern

Viele erste Portrait-Versuche finden mit einfachen Mitteln im heimischen Wohnzimmer statt. Die meisten dieser Bilder weisen starke Schatten hinter der abgebildeten Person auf. Dagegen gibt es einige Tricks, die auch ohne teures Zubehör möglich sind.

  • Aufnahmen nur im Querformat, damit ist der Schatten "unter" der Person und nicht daneben, der Schatten wird also von der Person abgedeckt.
  • Die Person nicht direkt an die Wand stellen. Bei einem Abstand Photograph-Motiv=1m und Motiv-Wand=1m erreicht nur noch ein Viertel des Blitzlichts die Wand, bei Motiv-Wand=2m nur noch ein Neuntel usw.(Quadratisches Entfernungsgesetz)
  • Möglichst viel Umgebungslicht mit einbeziehen, das hellt die Schatten auf.
  • Wenn vorhanden, externen Blitz gegen die Decke richten, dazu muß aber der Abstand Photograph-Motiv möglichst groß sein, sonst kommt das reflektierte Blitzlicht zu steil von oben. Bei Blitzgeräten mit verstellbarem Reflektor kann man unabhängig von der verwendeten Brennweite den Weitwinkelbereich einstellen, damit bekommt man am meisten Streulicht, das zu einer weicheren Ausleuchtung führt.

-- Florian Schott 18:03, 13. Apr 2006 (CEST)

Siehe auch

Weblinks


  Letzte Änderung: 19:23, 8. Mrz 2016 von Schmidt Gerald. Basiert auf dem Text von Tom Men und Kai Uhlemeyer und anderen. - Aufrufe: 338096
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