Vergleich Alu vs. Carbonstative

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Sacher Khoudari Sacher Khoudari   Beitrag 1 von 11
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Hi!

Ich bin momentan auf der Suche nach einem neuen Stativ und frage mich, ob es denn unbedingt ein Carbon-Stativ sein muss, oder eins aus Alu auch ausreicht (und ich das gesparte Geld in einen besseren Kopf oder anderes Zubehör investiere). Zur Info: Es soll eine spiegellose Kamera drauf, äq.-Brennweite bis ca. 200mm.

Soweit die Vorteile von Carbon vs. Alu: Leichter (ca. 30%) und hat ne bessere Dämpfung. Aber: Was wird gedämpft? Nur der Spiegelschlag? Oder auch etwas mehr? Oder anders ausgedrückt: Bringt mir diese Dämpfung auch Vorteile, wenn ich keinen Spiegelschlag zu dämpfen habe (Spiegelvorauslösung, Liveview, Spiegellose Kamera, etc)?

Ich vermute, dass ein Carbon- und ein Alu-Stativ im Wind vergleichbar schwingen (bei gleicher Bauform natürlich). Liege ich da richtig? Da ist das Alu aufgrund des Gewichts sogar minimal im Vorteil. Sobald das Stativ im Wind so stark schwingt, dass es im Bild sichtbar wird, dürfte die Dämpfung ohnehin egal sein. Oder irre ich mich?

Meine Erfahrung mit einem sehr wackling wirkenden Reisestativ aus Alu (Sirui X-005T) mit der Oly E-P5 oder Fuji X-T1 drauf und äq.-Brennweiten bis ca. 90mm: Nur halb ausgefahren, bei Windstille und mit Fernauslöser sind alle Bilder von 1/200s bis 30s absolut verwacklungsfrei. Ganz ausgefahren und beschwert, bis sich die Beine biegen, ebenfalls.

Leider finde ich keinen direkten Praxisvergleich zwischen verwandten Alu- und Carbonstativen. Es wäre super, wenn jemand ein paar Praxiserfahrungen nennen könnte. Oder kennt jemand eine Seite zu dem Thema?

Danke!
Sacher
Knips Omat Knips Omat   Beitrag 2 von 11
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Das kann jetzt wieder einen Glaubenskrieg auslösen ;-)

Aber im Ernst: Ein ordentliches Alustativ (kein wackeliges Billiggelumpe) reicht in 99% der Fälle vollkommen aus. Selbst bei einer Mittelformatkamera mit Spiegelschlag hatte ich da bisher nie Probleme mit Verwacklung.

Bei einer Digi ohne Spiegel sollte da noch viel weniger wackeln.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 3 von 11
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Zitat: Sacher Khoudari 06.02.16, 15:38Zum zitierten BeitragSoweit die Vorteile von Carbon vs. Alu: Leichter (ca. 30%) und hat ne bessere Dämpfung. Aber: Was wird gedämpft? Nur der Spiegelschlag? Oder auch etwas mehr? Oder anders ausgedrückt: Bringt mir diese Dämpfung auch Vorteile, wenn ich keinen Spiegelschlag zu dämpfen habe (Spiegelvorauslösung, Liveview, Spiegellose Kamera, etc)?


Das kommt auf die Spiegellose an - es gibt durchaus welche darunter bei denen der Verschluss mehr Vibrationen auslöst als es der Spiegel einer guten DSLR würde...
Petrosilius Krallemann Petrosilius Krallemann Beitrag 4 von 11
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Hallo Sacher !
Schau mal in der Bucht oder so: Dort finden sich gelegentlich sehr feine Alu Stative von Linhoff, die als Alu Stativ wohl über jeden Zweifel erhaben sind.
pzinken pzinken Beitrag 5 von 11
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Vergleichen lässt sich das sinnvoll wohl nur bei weitgehend identischen Stativen (Größe, Beindurchmesser, Anzahl Auszüge, Klemmung etc.). Außerdem ist Carbon nicht gleich Carbon, da sind die Materialunterschiede sicherlich noch weit größer als bei Alu.

Ich verwende je nach Zweck Alu (Velbon Rexi), Carbon (Feisol) und Holz (Berlebach). Für unterwegs nehme ich in der Regel, weil kompakt und relativ leicht, das Alu und kann nichts nachteiliges berichten. Für eine Spiegellose hätte ich keine Bedenken, das Ding ist robust und preiswert. Auf Mittelsäulen würde ich möglichst verzichten.
Sacher Khoudari Sacher Khoudari   Beitrag 6 von 11
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Zitat: Karl Günter Wünsch 06.02.16, 16:40Zum zitierten BeitragDas kommt auf die Spiegellose an - es gibt durchaus welche darunter bei denen der Verschluss mehr Vibrationen auslöst als es der Spiegel einer guten DSLR würde...
Du meinst Shutter-Shock? Ist natürlich ein Punkt, danke! Tatsächlich litt meine Oly E-P5 unter diesem Problem, was allerdings mit einem FW-Update gelöst wurde. Dürfte bei anderen Spiegellosen mit der selben Problematik ähnlich sein. Ich sehe das ähnlich wie Spiegelschlag/Spiegelvorauslösung: Eine Quelle für Vibrationen, die sich ausschalten lässt.

@Petrosilius: Es geht mir nicht um Kaufberatung, sondern um die Technik an sich bzw. ihrer Notwendigkeit und den Erfahrungen, die andere mit den beiden Materialien im direkten Vergleich gemacht haben.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 7 von 11
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Zitat: Sacher Khoudari 06.02.16, 15:38Zum zitierten Beitrag...ob es denn unbedingt ein Carbon-Stativ sein muss, oder eins aus Alu auch ausreicht (und ich das gesparte Geld in einen besseren Kopf oder anderes Zubehör investiere). Zur Info: Es soll eine spiegellose Kamera drauf, äq.-Brennweite bis ca. 200mm.
Wenn es wirklich um die Budgetverteilung geht (und nicht ums Geldsparen an sich), würde ich zu Alu greifen - bei einem richtig guten Kopf hat man mE einen höheren Mehrwert als durch das teurere Material Carbon beim Stativ.

Ausserdem würde ich ein gebrauchtes Alu-Gitzo jedem neuen China- oder Taiwan-Carbon vorziehen.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 8 von 11
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Einen nicht unerheblichen Einfluss hat der Untergrund, auf dem das Stativ steht. Holzboden? - Gaaaanz schlecht! Schwingt wie Hulle. Da kannst du machen, was willst du - man bekommt das Problem nicht in den Griff. Ist der Boden weich (Erde) - dann ist es eiigentlich fast egal, aus welchem Material das Stativ ist.

Ein Carbonteil ist eigentlich immer nur dann relevant, wenn es um Gewichtsersparnis bei gleicher Funktionalität geht. Ich stand auch vor der Wahl, das Alu-Teil 500€ und 5,5kg oder das baugleiche Carbonteil 850€ und 3kg. Da überlegt man sich das schon, zumal der Kopf oben drauf auch noch mal mit 2,2kg zu Buche schlägt.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 9 von 11
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Zitat: Photonenbändiger 07.02.16, 01:29Zum zitierten BeitragEinen nicht unerheblichen Einfluss hat der Untergrund, auf dem das Stativ steht.
Den kann man sich aber - im Gegensatz zum Stativ - nicht aussuchen.
Sternenfreund Sternenfreund   Beitrag 10 von 11
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Zitat: Sacher Khoudari 06.02.16, 17:33Zum zitierten BeitragEs geht mir nicht um Kaufberatung, sondern um die Technik an sich bzw. ihrer Notwendigkeit und den Erfahrungen, die andere mit den beiden Materialien im direkten Vergleich gemacht haben.

Moin,

bei mir kommen Stative aus Carbon, Alu & Holz zum Einsatz.
Meine bisherigen Erfahrungen, Deine Thematik betreffend, sind, dass Carbon-Stative gegenüber Alu-Stativen zwar leichter (was auch auf den Geldbeutel nach einem Kauf zutrifft), aber auch etwas empfindlicher auf Kratzer/Stöße reagieren, welche einer dann evtl. offengelegten Materialstruktur des Carbon Schaden zufügen können.
Sehr vereinfacht ausgedrückt meine ich: was bei einem Alu-Stativ eine die Funktionsweise nicht beeinflussende Beule hinterlässt (es sei denn, ein Bein knickt ab ;-) ...), kann bei einem Carbon-Stativ bereits zu ernsthaften, kostspieligen und manchmal schlecht zu erkennenden Schäden führen.
Im Schwingungsverhalten konnte ich bisher, identische Stativ-Modelle für Alu und Carbon vorausgesetzt, keine für mich nennenswerte Unterschiede feststellen.
... Und der Grund-/Werkstoff `Holz´ war/ist ja nicht das Thema Deines Threads ;-).

Gruß
Dieter
Heiko Me. Heiko Me.   Beitrag 11 von 11
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Das meiste wurde ja schon genannt. Meine Alustative habe ich inzwischen alle abgestoßen. Will ich möglichst robust, nehme ich das Holzstativ. Will ich möglichst schwingungsarm und kompakt, nehme ich das Carbonstativ.

Was die U
nempfindlichkeit gegen äußere Einflüsse angeht, ist Alu für mich relativ, da es beim Einsatz im Salzwasser sehr stark korrodieren kann.

Carbon ist übrigens nicht alles, denn neben den Rohren sind es auch die Verschlüsse und die Stativbasis, die zur Stabilität eines Statives beitragen. Am besten kann man die Verwindungssteifigkeit testen, wenn das Stativ voll ausgefahren ist und man stark in horizontaler Ebene an der Stativbasis dreht.
Oder anders gesagt: Ein billiges Carbonstativ ist in vielen Fällen instabiler als ein hochwertiges Alustativ.

Gruß
Heiko
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