Sony A7-Reihe / A7R2: Frage z. Objektivkorrektur in Kamera

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MyLifeUncut MyLifeUncut Beitrag 1 von 7
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Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zur Objektivkorrektur _in_ der Kamera bei meiner Sony Alpha 7RII (wahrscheinlich gilt das Gefragte aber für die gesamte A7-Reihe):

Wie z.B. hier

http://www.dpreview.com/samples/0133920 ... irst-shots

zu lesen ist (vorletzter Absatz), wird das RAW-File unwiederbringlich verändert, wenn die Objektivkorrektur in der Kamera eingeschaltet ist. Auch an anderer Stelle wurde auf dpreview.com schon über dieses Thema geschrieben (trotz intensiver Recherche finde ich hierzu keine Aussage von Sony selbst, ich glaube jetzt aber einfach mal, was auf dpreview.com steht).

Meine Tendenz geht dahin, die Objektivkorrektur in der Kamera abzuschalten, weil ich sonst offensichtlich keinen nicht-destruktiven Workflow mehr habe. Es gibt durchaus Fälle, in denen das eine Rolle spielen kann: Z.B. wenn eine starke Vignettierung von Kamera schon durch Veränderung des RAW-Files korrigiert wird und anschließend bei der Bildbearbeitung noch größere Korrekturen an Belichtung, Schatten, etc. vorgenommen werden.

Für die In-Kamera-Objektivkorrektur spricht allerdings womöglich, dass Sonys eigene Firmware eventuell am besten weiß, was wie zu korrigieren ist (als RAW-Konverter benutze ich Lightroom, das meine Sony-Objektive praktischerweise alle kennt und ebenfalls automatische Objektivkorrekturen anbietet).

Gibt es überhaupt jemanden, der sich über dieses "Problem" schon mal Gedanken gemacht hat? Falls ja, was sind Eure Überlegungen hinsichtlich des idealen Workflows?

Danke, M.
MyLifeUncut MyLifeUncut Beitrag 2 von 7
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Ich habe in der Tat mal ein paar Fotos vom Stativ gemacht, mal mit Objektivkorrektur an, mal aus, ansonsten identische Aufnahmebedingungen. Die Ergebnisse sind nicht gleich, ich könnte aber nicht sagen, was besser ist. Da müsste man wohl sehr mühsam viele verschiedene Aufnahmesituationen simulieren und viele, viele Testfotos schießen... O.o

Da die Korrektur der Vignettierung angeblich ja sogar schon vor dem Schreiben des RAW-Files passiert, ist es logisch, dass man die Korrekturen nicht getrennt für JPG und RAW aktivieren/deaktivieren kann und dass sie irreversibel sind (ideal wäre ja ein Weg der Korrektur über Metadaten, so wie es auch LR macht, also komplett nicht-destruktiv).

Ich denke, es spricht vieles dafür, mit einem "unverfälschten" RAW-File zu arbeiten, auch wenn man dann auf die Sony-eigene Objektivkorrektur verzichten muss und die Out-of-camera-JPGs (sofern man welche macht, was ich meistens eh nicht tue) nicht automatisch korrigiert sind.
roro ro roro ro Beitrag 3 von 7
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Es gibt Untersuchungen zum Thema. Denenzufolge wird bei aktivierter in-cam Objektivkorrektur wie folgt vorgegangen...

bei RAWs:
Korrektur von Vignettierung und chromatischer Abberation
bei JPEG:
wie Raw und zusätzlich auch die Verzeichung.

Jörg Haag hat das mal untersucht und unter anderem hier veröffentlicht:
http://www.systemkamera-forum.de/blog/2 ... korrektur/

Jpeg out-of-cam verwende ich nicht. Die automatische Objektivkorrektur habe ich immer aktiviert. CAs fallen mir so wirklich kaum mal als störend auf. Vignettierung ist auch kein Thema. Wegen der Korrekturen mache ich mir keine Gedanken mehr. Das passt schon und ich gebe die Kontrolle diesbezüglich an die Kamera ab.

Verzeichnung dann im Raw-Konverter (Phase One Capture One Pro) über das Manufacturer Profile. Den Effekt sieht man, wenn man das Häkchen setzt und entfernt.

Im Konverter werden dann auch nochmal CAs korrigiert. Könnte aber nicht sagen, ob das nach in-cam Korrektur noch was nützt.
Die Korrektur der Vignettierung im Konverter manuell. Das halte ich auch für richtig, weil Vignettierung auch Element der Bildgestaltung ist und Schattenaufhellung auch BQ kosten kann.

VG ro
MyLifeUncut MyLifeUncut Beitrag 4 von 7
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Danke für den Link. Dass man die Korrektur für chromatische Aberationen im RAW _nicht_ abschalten kann, ist allerdings schon absurd. Tatsächlich habe ich mit der meiner neuen A7R2 fast ausschließlich RAW geschossen und war hocherfreut, keine CAs zu sehen -- möglicherweise ist das aber auch nur dem Umstand geschuldet, dass die Kamera etwas "schummelt", d.h. kameraintern korrigiert, obwohl die Korrektur eigentlich abgeschaltet sein sollte.... O.o

Ich denke, so lange mir niemand schlüssig erklären kann, warum die Kamera-interne Korrektur einen Vorteil gegenüber einer (nicht-destruktiven!) Korrektur in Lightroom hat, werde ich sie wohl abgeschaltet lassen...
roro ro roro ro Beitrag 5 von 7
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Wenn Du sie abschaltest hast Du als einzige Korrektur CA. Ist im Prinzip doch ideal, wenn die Korrektur in der Kamera derart gut funktioniert, dass man für seinen Objektive dadurch erst gar keine CAs siehst. Was will man mehr?

Schattenaufhellung kannst Du genauso im Raw-Konverter machen.
Wenn ich ein wenig nachdenke, erscheint mir das sogar als sinnvoller. Nehmen mir mal an, die Vignettierung passt zum Bild. Dann würde sie bei aktivierter Korrektur in der Kamera behoben und hinterher stellst Du sie für die Bildwirkung wieder ein.

Ich denke, Du fährst tatsächlich nicht schlecht damit, die automatische Korrektur abzuschalten.

vg ro
MyLifeUncut MyLifeUncut Beitrag 6 von 7
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Zitat: roro ro 08.02.16, 21:49Zum zitierten BeitragWenn Du sie abschaltest hast Du als einzige Korrektur CA. Ist im Prinzip doch ideal, wenn die Korrektur in der Kamera derart gut funktioniert, dass man für seinen Objektive dadurch erst gar keine CAs siehst. Was will man mehr?

Stimmt prinzipiell. Bis die Korrektur (die ja irgendwie doch nur ein dummer, "sturer" Algorithmus ist) doch mal irgendwann mehr kaputt als gut macht -- und das eben unwiderruflich. Aber wenn ich's eh nicht beeinflussen kann, zerbreche ich mir darüber auch nicht mehr den Kopf...


Zitat: roro ro 08.02.16, 21:49Zum zitierten BeitragSchattenaufhellung kannst Du genauso im Raw-Konverter machen.
Wenn ich ein wenig nachdenke, erscheint mir das sogar als sinnvoller. Nehmen mir mal an, die Vignettierung passt zum Bild. Dann würde sie bei aktivierter Korrektur in der Kamera behoben und hinterher stellst Du sie für die Bildwirkung wieder ein.


Exakt meine Überlegung. Es gibt Bilder, da mag ich Vignettierung -- und erst korrigieren und dann wieder einfügen ist Schwachsinn. Ich möchte, ausgehend von einem möglichst unverfälschten RAW-File, eben selbst entscheiden können, wie ich das Bild bearbeite.

Auf dpreview.com wurde (in einem Artikel, nicht im Forum!) auch geschrieben, dass die irreversible Korrektur der Vignettierung in der Kamera auch bei größeren Belichtungskorrekturen ("shadow recovery") ein Problem machen könnte.

Wenn noch jemandem was Schlaues zu dem Thema einfällt, freue ich mich über Eure Überlegungen. Ansonsten schalte ich jetzt erst mal die Korrektur in der Kamera ab und bearbeite meine Fotos so wie bisher auch... ;)

Danke für die Antworten und viele Grüße!

M.
roro ro roro ro Beitrag 7 von 7
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Zitat: MyLifeUncut 08.02.16, 22:48Zum zitierten BeitragStimmt prinzipiell. Bis die Korrektur (die ja irgendwie doch nur ein dummer, "sturer" Algorithmus ist) doch mal irgendwann mehr kaputt als gut macht -- und das eben unwiderruflich. Aber wenn ich's eh nicht beeinflussen kann, zerbreche ich mir darüber auch nicht mehr den Kopf... Dann löschst Du halt mal ein Bild. Viele mal davor hast Du dafür guten Nutzen gezogen. Mir ist in der Richtung noch nichts aufgefallen.

Zitat: MyLifeUncut 08.02.16, 22:48Zum zitierten BeitragAuf dpreview.com wurde (in einem Artikel, nicht im Forum!) auch geschrieben, dass die irreversible Korrektur der Vignettierung in der Kamera auch bei größeren Belichtungskorrekturen ("shadow recovery") ein Problem machen könnte. Das ist so. Schattenaufhellung gibt es nicht umsonst. Darunter kann unter Umständen der Detailreichtum in den betroffenen Bereichen leiden oder auch Rauschen sichtbar werden. Im Normalfall allenfalls geringfügig, aber negativer Einfluss auf die BQ ist möglich.
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