Hier ein kleiner Erfahrungsbericht. Ich war kürzlich in Thailand unterwegs, erstmals mit einer spiegellosen Systemkamera, der Sony alpha 6000. Ziel war, das Volumen und Gewicht der Kameraausrüstung deutlich zu reduzieren, bisher war ich meist mit 2 DSLRs unterwegs.
Im Ergebnis muss ich festellen, dass die Bildqualität (darauf kommt es ja letzten Endes an) sehr zufriedenstellend ist. Deutliche Einbußen oder Einschränkungen gegenüber meinen Nikons D300s und D7000 kann ich nicht verzeichnen. Schwieriger ist die Haptik, logischer Weise den kleinen Abmessungen geschuldet. Besonders robust wirkt die Sony mit ihrem Plastikfinish nicht und die sehr leichtgängigen Einstellräder und Tasten ohne definierten Druckpunkt können durchaus nerven. Für mich wirkt das alles etwas "billig", funktionierte aber ansonsten tadellos. Die Qualität der Objektive fand ich optisch und mechanisch recht gut, verwendet wurden das 1670, 1018 und 1,8/35.
Gewöhnungsbedürftig ist für DSLR-Gewöhnte der elektronische Sucher. Ich bin da ambivalent, in manchen Situationen gut, in anderen wünschte ich mir den optischen zurück. Der Sucher der a6000 ist aber wohl auch nicht das non plus ultra, da ist Luft nach oben.
Positiv:
+ Kompakte Größe und das Gewicht, schon ein deutlicher Unterschied zur DSLR
+ Schwenkdisplay, das hatte ich noch nicht und lernte es schätzen
+ Zügiger Autofokus, wobei ich hier Vorteile zur DSLR nicht feststellen kann
+ Elektronischer Sucher, bei manchen Gelegenheiten nicht schlecht, zum Beispiel in düsterer Umgebung
+ Die eher unauffällige Erscheinung, die nicht nach "Profikamera" ausschaut
Negativ:
- Das "billige" Finish, viel Plastik, fummelige Tasten ohne Druckpunkt
- Die Verschmutzungsanfälligkeit des Sensors, der bei Objektivwechseln immer frei liegt
- Die Akkulaufzeit, Ersatzakkus sind Pflicht, war aber kein echtes Problem in der Praxis
- Der elektronische Sucher, bei manchen Gelegenheiten ungüstig, z.B. Gegenlicht
- Die Dichte der Bedientasten, der Kompaktheit geschuldet, Fehlbedienungen passieren manchmal ungewollt
- Teils unpraktische Bedienung durch die Menügestaltung
Insgesamt kann ich damit leben. Das größte Manko war in der Tat, dass ich durch das leichtgängige Einstellrad auf der Rückseite, wo man immer mal irgendwie drankommt, öfters ungewollt die Belichtungskorrektur verstellt hatte. Da werde ich am optimalen Bedienmodus für mich noch ein wenig feilen müssen. Jedenfalls hat mit die Kamera sicher nicht zum letzten Mal begleitet und in Sachen Gehäusequalität verspricht das Nachfolgemodell vielleicht Besserung.
Mehr dazu auf meinem Blog:
http://pzinken.blogspot.de/2016/03/spie ... fazit.html
Im Ergebnis muss ich festellen, dass die Bildqualität (darauf kommt es ja letzten Endes an) sehr zufriedenstellend ist. Deutliche Einbußen oder Einschränkungen gegenüber meinen Nikons D300s und D7000 kann ich nicht verzeichnen. Schwieriger ist die Haptik, logischer Weise den kleinen Abmessungen geschuldet. Besonders robust wirkt die Sony mit ihrem Plastikfinish nicht und die sehr leichtgängigen Einstellräder und Tasten ohne definierten Druckpunkt können durchaus nerven. Für mich wirkt das alles etwas "billig", funktionierte aber ansonsten tadellos. Die Qualität der Objektive fand ich optisch und mechanisch recht gut, verwendet wurden das 1670, 1018 und 1,8/35.
Gewöhnungsbedürftig ist für DSLR-Gewöhnte der elektronische Sucher. Ich bin da ambivalent, in manchen Situationen gut, in anderen wünschte ich mir den optischen zurück. Der Sucher der a6000 ist aber wohl auch nicht das non plus ultra, da ist Luft nach oben.
Positiv:
+ Kompakte Größe und das Gewicht, schon ein deutlicher Unterschied zur DSLR
+ Schwenkdisplay, das hatte ich noch nicht und lernte es schätzen
+ Zügiger Autofokus, wobei ich hier Vorteile zur DSLR nicht feststellen kann
+ Elektronischer Sucher, bei manchen Gelegenheiten nicht schlecht, zum Beispiel in düsterer Umgebung
+ Die eher unauffällige Erscheinung, die nicht nach "Profikamera" ausschaut
Negativ:
- Das "billige" Finish, viel Plastik, fummelige Tasten ohne Druckpunkt
- Die Verschmutzungsanfälligkeit des Sensors, der bei Objektivwechseln immer frei liegt
- Die Akkulaufzeit, Ersatzakkus sind Pflicht, war aber kein echtes Problem in der Praxis
- Der elektronische Sucher, bei manchen Gelegenheiten ungüstig, z.B. Gegenlicht
- Die Dichte der Bedientasten, der Kompaktheit geschuldet, Fehlbedienungen passieren manchmal ungewollt
- Teils unpraktische Bedienung durch die Menügestaltung
Insgesamt kann ich damit leben. Das größte Manko war in der Tat, dass ich durch das leichtgängige Einstellrad auf der Rückseite, wo man immer mal irgendwie drankommt, öfters ungewollt die Belichtungskorrektur verstellt hatte. Da werde ich am optimalen Bedienmodus für mich noch ein wenig feilen müssen. Jedenfalls hat mit die Kamera sicher nicht zum letzten Mal begleitet und in Sachen Gehäusequalität verspricht das Nachfolgemodell vielleicht Besserung.
Mehr dazu auf meinem Blog:
http://pzinken.blogspot.de/2016/03/spie ... fazit.html
Die gleichen Erfahrungen hab ich auch gemacht. Ich nehme auf Urlaubsreisen auch keine DSLR mehr mit. Meine EOS M3 ist mit den M Objektiven sehr kompakt und leicht und an die Bedienung mit dem kleineren Gehäuse und den kleineren Tasten und Rädchen gewöhnt man sich schnell. Als 2. Kamera hab ich auch immer eine 1" Kompakte (Canon G7X) dabei, was das Gewicht der Kameratasche nur unwesentlich erhöht.
Aber trotzdem möchte ich auf meine DSLR nicht verzichten. Für Makro und Tieraufnahmen mit Superzooms ist sie immer noch besser geeignet.
Gruß Wolfgang
Aber trotzdem möchte ich auf meine DSLR nicht verzichten. Für Makro und Tieraufnahmen mit Superzooms ist sie immer noch besser geeignet.
Gruß Wolfgang
Deswegen habe ich meine Alpha 5100 gekauft. Ich wollte die DSLR immer weniger mitschleppen und mit der Sony und zwei Festbrennweiten der DN Serie von Sigma hab' ich schon den perfekten Reisebegleiter. Die DSLR nutze ich für Porträts und Makroaufnahmen, die spiegellose - auf Reisen und für Nachtlandschaften, da der Sensor besser ist :) Normalerweise ist es gar nicht wirtschaftlich zwei Systeme zu entwickeln, aber in dem Fall sind die Kosten nicht so hoch, wenn man günstige Festbrennweiten und/oder alte Objektive mit Adaptern benutzt.
P.S. Die ursprüngliche Idee war eine RX100 MkII, aber der große Sensor der A5100 war mir wichtiger als die Kamera in der Jacke immer mitzunehmen.
P.S. Die ursprüngliche Idee war eine RX100 MkII, aber der große Sensor der A5100 war mir wichtiger als die Kamera in der Jacke immer mitzunehmen.
Leider muss ich euch Beiden recht geben ..... niemals wäre ich auf den Gedanken gekommen meine Nikon Kameras gegen ein Spiegelloses System zu tauschen , muss ich aber auch nicht denn ich habe bei einem Fotowettbewerb eine Oly OMD EM 10 mit 2 Objektiven gewonnen . Jetzt reise ich mit nur ca. 1 Kg Gewicht und erfreue mich an der hohen Bildqualität und der schönen Verarbeitung der EM 10 und habe trotzdem immer alles was ich brauche dabei , über die für und wieder Debatten wegen Bildrauschens ( tritt in den für mich relevanten Lichtverhältnissen nicht auf ) und dem Bokeh wegen den kleineren Sensors ... da frag ich mich immer wieder wo sind die Meisterwerke derer die in diesem Zusammenhang sich im Forum besonderes hervortun das der Unschärfebereich traumhaft cremig usw.das Bildergebnis maßgeblich beeinflusst ? Damals habe ich mit hochlichtstarken Zeiss Linsen und dem Imagon an der Hasselbladt auch mit dem Unschärfenbereich gespielt .... viele dachte damals ich habe einen an der Waffel ! Schöne Grüße
Zitat: pzinken 13.03.16, 17:04Zum zitierten Beitrag
Danke erst einmal für den informativen Bericht.
@wst1960
@tasker
Ist zwar hier ein wenig OT, aber welchen Vorteil hat für euch eine DSLR denn bei Makros?
Gerade bei diesen Motiven war ich nach meinem Wechsel zu den Spiegellosen sehr froh über den großen, hellen elektronischen Sucher, Lupenfunktion, Focus Peaking...
Auch kann ich den DSLR-Vorteil bei Tieraufnahmen mit Superzoom nicht wirklich erkennen, es sei denn es handelt sich um sich sehr schnell bewegende Tiere...
Danke erst einmal für den informativen Bericht.
@wst1960
@tasker
Ist zwar hier ein wenig OT, aber welchen Vorteil hat für euch eine DSLR denn bei Makros?
Gerade bei diesen Motiven war ich nach meinem Wechsel zu den Spiegellosen sehr froh über den großen, hellen elektronischen Sucher, Lupenfunktion, Focus Peaking...
Auch kann ich den DSLR-Vorteil bei Tieraufnahmen mit Superzoom nicht wirklich erkennen, es sei denn es handelt sich um sich sehr schnell bewegende Tiere...
Naja, im Bereich Tieraufnahmen gibt es einfach keine Objektive für die Sony jenseits der 200mm. Was Makros angeht habe ich keine Ahnung.
@wst1960
Genau so mache ich das auch, die 1" Ergänzung für die Hosentasche ist bei mir die Sony RX100 III geworden, von der ich übrigens positiv überrascht bin.
@wst1960
Genau so mache ich das auch, die 1" Ergänzung für die Hosentasche ist bei mir die Sony RX100 III geworden, von der ich übrigens positiv überrascht bin.
Zitat: pzinken 14.03.16, 17:55Zum zitierten Beitrag
Stimmt - es ging ja nur um die Spiegellosen von Sony. Dann verstehe ich das auch mit den Makros - da sieht's mit Objektiven bisher auch noch recht übersichtlich aus, sofern man nicht adaptieren möchte. Entweder (für mich!) zu kurz oder zu groß/schwer/teuer.
Mein Gehirn ist wohl schon zu sehr auf mFT programmiert, sorry vielmals. Leider kann ich meinen in diesem Thread unpassenden Beitrag nicht mehr löschen - ich sollte mir doch angewöhnen zu denken bevor ich schreibe.... ;-)
Stimmt - es ging ja nur um die Spiegellosen von Sony. Dann verstehe ich das auch mit den Makros - da sieht's mit Objektiven bisher auch noch recht übersichtlich aus, sofern man nicht adaptieren möchte. Entweder (für mich!) zu kurz oder zu groß/schwer/teuer.
Mein Gehirn ist wohl schon zu sehr auf mFT programmiert, sorry vielmals. Leider kann ich meinen in diesem Thread unpassenden Beitrag nicht mehr löschen - ich sollte mir doch angewöhnen zu denken bevor ich schreibe.... ;-)
Bei der Canon EOS M3 sieht es mit den Objektiven bisher auch schlecht aus, was die Anzahl angeht. Die M Objektive gibts auch nur bis 200 mm. Und ein Makro gibt es auch nicht. Es gibt zwar hervorragende Objektive im Canonprogramm die per Adapter sehr gut an der M3 verwendet werden können, aber die Kompaktheit und das geringe Gewicht sind dann hinfällig. Ich mache auch Aufnahmen mit dem 100 mm L Makro mit der EOS M3. Das funktioniert sehr gut, zumal der Adapter auch einen Stativanschluss hat und man sich die Stativschelle sparen kann, aber auf Reisen ist mir das Objektiv zu groß und schwer.
Gruß Wolfgang
Gruß Wolfgang
Zitat: pzinken 14.03.16, 17:55Zum zitierten Beitrag
Ja, da hat Sony einen wirklich guten Sensor gebaut, der mittlerweile in vielen kompakten Kameras verwendet wird (auch in meiner G7X)?.
Gruß Wolfgang
Ja, da hat Sony einen wirklich guten Sensor gebaut, der mittlerweile in vielen kompakten Kameras verwendet wird (auch in meiner G7X)?.
Gruß Wolfgang
Kleine Frage:
Hast Du das Reisen überstanden, ohne die Augenmuschel zu verlieren? Die ist mir nämlich im ersten Urlaub direkt ins Meer gefallen. Nicht, dass diese jetzt wegweisend ist, aber dennoch hat mich das leicht enttäuscht.
Hast Du das Reisen überstanden, ohne die Augenmuschel zu verlieren? Die ist mir nämlich im ersten Urlaub direkt ins Meer gefallen. Nicht, dass diese jetzt wegweisend ist, aber dennoch hat mich das leicht enttäuscht.
Das mit den fummeligen Schaltern und Drehrädchen stimmt, das ist die letzte Scheiße, an meiner NEX-6 und an meiner ehemaligen NEX-3N auch. Was die Bildqualität der Kamera und der Objektive angeht, bin ich von dem System sehr angetan, aber die Haptik ist nicht profimäßig, dauernd verstellt man aus Versehen irgendwas. Bei der NEX-3N war es ein einziger Alptraum. Bei der NEX-6 ist es deutlich besser, aber immer noch nicht gut genug.
Das mit dem Plastikfinish und nicht besonders gutem Sucher stimmt auch. Da sind die NEX-7 und NEX-6 deutlich besser gewesen (aus Metall, spritzwassergeschützt, viel besserer Sucher), und die A6300 ist es auch wieder.
Zitat: pzinken 14.03.16, 17:55Zum zitierten Beitrag
Zitat: MissC 14.03.16, 18:12Zum zitierten BeitragZitat: pzinken 14.03.16, 17:55Zum zitierten Beitrag
Stimmt ...
Stimmt eigentlich nicht.
Du kannst ja die A-Bajonett-Objektive verwenden, z.B. das 300 mm f/2.8 oder das 500 mm f/4, via Adapter, mit voller AF-Funktion.
Das Argument, das dann immer kommt, dass der Adapter groß ist, kann bei langen, schweren Teleobjektiven nicht gelten. Relativ dazu ist er sehr klein.
Makro: es gibt, so weit ich weiß, von Sony ein exzellentes 90 mm Makro mit E-Bajonett. Ich verwende ein Tamron 90 mm via Adapter, damit habe ich keinen Autofokus, aber das macht bei Makrofotografie m.E. nichts.
Das mit dem Plastikfinish und nicht besonders gutem Sucher stimmt auch. Da sind die NEX-7 und NEX-6 deutlich besser gewesen (aus Metall, spritzwassergeschützt, viel besserer Sucher), und die A6300 ist es auch wieder.
Zitat: pzinken 14.03.16, 17:55Zum zitierten Beitrag
Zitat: MissC 14.03.16, 18:12Zum zitierten BeitragZitat: pzinken 14.03.16, 17:55Zum zitierten Beitrag
Stimmt ...
Stimmt eigentlich nicht.
Du kannst ja die A-Bajonett-Objektive verwenden, z.B. das 300 mm f/2.8 oder das 500 mm f/4, via Adapter, mit voller AF-Funktion.
Das Argument, das dann immer kommt, dass der Adapter groß ist, kann bei langen, schweren Teleobjektiven nicht gelten. Relativ dazu ist er sehr klein.
Makro: es gibt, so weit ich weiß, von Sony ein exzellentes 90 mm Makro mit E-Bajonett. Ich verwende ein Tamron 90 mm via Adapter, damit habe ich keinen Autofokus, aber das macht bei Makrofotografie m.E. nichts.
Zitat: wst1960 15.03.16, 20:41Zum zitierten Beitrag
Der Sensor der GX7 ist, glaube ich, auch von Sony, aber er ist 17,3x13 mm groß.
Der Sensor der A6000 ist 23,5x15,6 mm groß.
Der Sensor der GX7 ist, glaube ich, auch von Sony, aber er ist 17,3x13 mm groß.
Der Sensor der A6000 ist 23,5x15,6 mm groß.
Zitat: maludan 30.03.16, 17:09Zum zitierten Beitrag
Kein Wunder, Muscheln leben ja im Meer... ;-)
Aber meine sitzt noch da, wo sie hingehört. Da hat sich bisher nix gelockert.
Kein Wunder, Muscheln leben ja im Meer... ;-)
Aber meine sitzt noch da, wo sie hingehört. Da hat sich bisher nix gelockert.
Zitat: Jürgen W2 30.03.16, 17:55Zum zitierten BeitragZitat: wst1960 15.03.16, 20:41Zum zitierten Beitrag
Der Sensor der GX7 ist, glaube ich, auch von Sony, aber er ist 17,3x13 mm groß.
Der Sensor der A6000 ist 23,5x15,6 mm groß.
Habe (Lumix) GX7 mit (Canon) G7X verwechselt.
Der Sensor der G7X ist noch kleiner, 13,2x8,8 mm.
Der Sensor der GX7 ist, glaube ich, auch von Sony, aber er ist 17,3x13 mm groß.
Der Sensor der A6000 ist 23,5x15,6 mm groß.
Habe (Lumix) GX7 mit (Canon) G7X verwechselt.
Der Sensor der G7X ist noch kleiner, 13,2x8,8 mm.
Meine Anmerkung galt der 1" Hosentaschenkamera als Ergänzung. Da hat pzinken eine Sony RX100 III.
Gruß Wolfgang
Gruß Wolfgang