Farben in der freien Natur!

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Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 1 von 14
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Hallo !
Ich habe festgestellt, das in letzter Zeit immer häufiger die Farben in Naturfotos in Frage gestellt oder als zu bunt bezeichnet werden!

Einige Beispiele:

[fc-foto:440363]



sie mögen sich sie mögen sich Stefan Jondral 11.03.03 38



[fc-foto:442929]


Zur Wahrnehmung von Farben:
Farben: Empfindungen der Sinneszellen auf der Netzhaut im Auge, die durch Licht ausgelöst werden.

http://www.lightlife.de/farbtheo.htm

Aber es geht glaube ich eher darum, das die Farben bei Sonnenlicht stärker, intensiver empfunden werden!
Deshalb kommt es wohl dann zu Äußerungen wie :
Zu bunt oder Grauschleier!
Ich empfinde das Grün der Wiese auch unterschiedlich. Besonders wenn nach dem Regen die Sonne scheint, ist Grün für mich besonders intensiv!

Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

Wie stellt ihr Farben im Bildbearbeitungsprogramm ein?


Gruß Chris
Giesbert Kühnle Giesbert Kühnle Beitrag 2 von 14
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Hallo Christian,

Da ich auf Diamaterial fotografiere habe ich noch die Möglichkeit das Bild am Monitor dem Originaldia einigermaßen anzupassen. Grundsätzlich ist es aber so, das ein Film genauso wie wahrscheinlich der Chip die natürlichen Farben nie genauso wiedergeben kann, wie man es vor Ort empfand. Das fängt beim geringen Kontrastumfang der Filme an und hört bei der verstärkten Farbwiedergabe von Farbtönen auf.

Ein Beispiel:

Fotografiere ich mit dem kühl abgestimmten Sensia in der Dämmerungsphase, in der überwiegend Blautöne dominieren, ist das Ergebnis ein knallblaues Bild, welches in keiner Weise dem natürlichen Farbempfinden entspricht. Nutze ich diesen Film aber nach Sonnenaufgang kommt das Ergebnis dem Eindruck vor Ort schon sehr nahe.
Mit dem Velvia habe ich beispielsweise mal einen Buchenwald bei Sonnenaufgang fotografiert, da mir das visuell gelbliche Licht, das von den Stämmen reflektiert wurde, gut gefiel. Auf dem Leuchtpult sah ich dann das der Velvia das gelbe Licht in ein knallrotes verwandelte.

Da manchmal auch die Natur recht kraftlose Farben bietet frage ich mich dann, ob ich die Farben wirklich so zeigen soll wie sie waren. In erster Linie fotografiere ich ja, weil ich Spaß daran habe eindrucksvolle Bilder zu produzieren. In diesem Falle freue ich mich dann, den stark farbsättigenden Velvia einsetzen zu können.
Ganz wichtig für mich dabei ist es trotzdem den natürlichen Eindruck zu waren. Es darf für mich nicht überzogen wirken.

Oftmals habe ich hier unter Winterbildern gelesen, des der Schnee zu blau sei und man hätte per Weißabgleich den Schnee weiß darstellen sollen. Wer jedoch bei hohem Blauanteil des Himmels mal genauer hinschaut wird dann auch den Schnee ( besonders an Schattenpartien zu erkennen ) ebenfalls bläulich empfinden. Zu beachten ist aber auch, das das menschliche Auge einen automatischen Weißabgleich durchführt, während der Film da unbestechlicher ist. Bei Motiven im knallrotem Abendlicht sind mir ähnliche Anmerkungen aufgefallen. Meiner Meinung nach können einige (nicht alle) kritische Anmerker die Bildwirkung solcher Lichtverhältnisse nicht richtig einschätzen. Vielleicht haben sie sich noch nicht ausreichend damit befaßt. Dazu muß ich allerdings noch sagen, das ein Bild ja nur ein Ausschnitt aus der Natur ist, und es dadurch für fremde Bildbetrachter schwierig ist die Lichtstimmung zu erfassen. Der Fotograf weiß das z.B. hinter ihm die Sonne versank. Der Bildbetrachter kann es nur ahnen. Daher schreibe ich meist etwas zur Entstehung unter das Bild. Die persönliche Empfindung eines jeden einzelnen spielt hierbei auch eine ganz wichtige Rolle. Der eine mag es natürlich der andere kontrastreich oder bunt.

Früher konnte ich auch nicht verstehen warum Landschaften möglichst nicht bei steiler und harter Mittagssonne fotografiert werden sollten. Sehe ich mir heute meine ersten Bilder an, kann ich sie nur noch müde belächeln. In der Fotografie merke ich es immer wieder - am besten lernt man immer aus seinen eigenen Fehlern.

Nun habe ich hauptsächlich über Filme und Landschaften geschrieben, denke aber das es auf Digitale Fotografie und andere Sparten der Naturfotografie ebenso zutrifft. In wie weit man mit Digis sorgen hat, mittels Weißabgleich bzw. Farbabstimmung keine Farbstiche zu produzieren, vermag ich ( mangels Erfahrungen damit ) nicht zu beurteilen.

Ich denke, das Anmerkungen wie „zu Bunt" - „zuviel Sättigung" usw. nicht zu verhindern sind. Würde man die Sättigung abschwächen käme nur „zu triest" - „warum nicht gleich schwarz-weiß" :-) .
Es recht zu machen jedermann ist eine Kunst die niemand kann.

Gruß Giesbert
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 3 von 14
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Hallo Gisbert!
Vielen Dank für deine sehr ausführlichen Erklärungen!
Jetzt komme ich mir nicht mehr so vor als würde ich gegen die Wand reden!
Jetzt hat Andreas Meyer diese Möglichkeit geschaffen und keiner nutzt es!

Gruß Chris
Dirk Schröder Dirk Schröder Beitrag 4 von 14
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Bin mit ähnlicher Frage im Textforum.Ich finde,das mit der Farbsättigung viel zu grosszügig umgegangen wird,viele Aufnahmen haben mit der Realität nur noch wenig gemeinsam.
Gruss Dirk
Mar-Lüs Ortmann Mar-Lüs Ortmann Beitrag 5 von 14
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Dirk Schröder schrieb:

Zitat:viele
Aufnahmen haben mit der Realität nur noch wenig gemeinsam.


Unsere Originalfotos haben mit der Realität auch oft nicht mehr viel zu tun.
Michael Hackmann Michael Hackmann Beitrag 6 von 14
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Gute Frage....
Wenn man sich die Mühe machen will, so ist es sicherlich nur eine Frage von Zahlen.

Grau ist Grau, d.h. es hat immer diegleichen R,G,B - Werte.
Soll heißen, diese zu messen und dann einzeln in den Garadationen anzupassen. somit erhält man ein Monitorunabhängiges neutrales Farbbild:-)
LG Michael
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 7 von 14
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...mit was sollte ich die Graukarte beleuchten, die ich neben meinen Monitor halte, der mir gerade ein RGB-theoretisches "grau" irgendwie farbstichig darstellt?
Ne, so einfach ist das nicht. Und da gibt es ja dann noch kontinuierliche, quasi-kontinuierliche und diskrete Spektren. Am einfachsten, man dreht solange, bis es dem momentanen persönlichen Farbempfinden am besten enspricht, denke ich.
Grüße, Michael L.
P.S.: Die einzige Möglichkeit zur naturgetreuen Farbwiedergabe, die mir gerade einfaällt, geht über die Holografie, da da bei geeigneten Verfahren die Fartbinformationen "sortenrein" (also nicht auf drei oder vier Kanäle beschränkt) aufgezeichnet werden können. Aber auch nur, wenn man zum Auslesen die gleiche Beleuchtung wählt wie zum Schreiben (komisch, da sagt man nicht "Fotografieren", da sagt man "Schreiben").
Michael Hackmann Michael Hackmann Beitrag 8 von 14
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Vielleicht hilft ja dieser Link:



LG Michael
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 9 von 14
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Zitat:>Wir suchen eine Stelle, die nach menschlichem Ermessen

Grau sein sollte<< steht da als Korrektur-Ausgangspunkt. Ermessen = Messen? Nein. Auch hier entscheidet letztendlich die "Sichtweise" des Bearbeiters.
Grüße, Michael L.
P.S.: Vom Verfahren her mache ich es manchmal ähnlich: Ich ziehe das, was ich für Schwarz halte auf RGB 0,0,0, das, was ich füre Weiß halte auf 256, 256, 256, und wenn ich etwas für Grau halte, ziehe ich es über die Gamma-Korrektur der einzelnen Farbkanäle (ich empfinde das als am "natürlichsten") auf identische Werte. Problematisch ist es, wenn nichts Graues dabei ist (z. B. Hauttöne), dann verhaue ich mich auch manchmal, je nach Umgebungsbeleuchtung (abends kommt was anderes raus als tagsüber, wenn die Sonne scheint).
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 10 von 14
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schon mal darüber nachgedacht, dass jeder mensch farben anders sieht ? es gibt viele leute, die eine rot-grün schwäche haben, ohne davon zu wissen. von daher kann es eigentlich keine methode geben, den monitor "richtig" einzustellen, da jeder den monitor so einstellen wird, wie er es als "richtig" empfindet. interessant in diesem zusammenhang ist auch, dass es z.b. kein farbgedächnis gibt, soll heissen, der mensch ist nicht in der lage, sich an eine farbe zu erinnern. versucht das mal, es geht nicht :-)
gruss
frank
Michael L. aus K. Michael L. aus K.   Beitrag 11 von 14
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...also Du meinst, wenn nach einem Autounfall mit Fahrerflucht oder so was der Polizist den Zeugen fragt: "...und welche Farbe hatte das Auto?", dann wäre das eine völlig sinnlose Frage?
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 12 von 14
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@michael
nein, natürlich nicht. ein rotes auto ist nun mal ein rotes auto und bleibt es auch. du hast nicht ganz verstanden, was ich meine. du kannst dich nicht an einen bestimmten farbton erinnern. du kannst zwar sagen, dass es heller oder dunkler war, aber du wirst selbst durch vergleiche niemals den farbton treffen, den das auto wirklich gehabt hat.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 13 von 14
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@michael
google doch einfach mal mit dem suchbegriff "farbgedächtnis". du wirst dich wundern, was du da alles zu lesen bekommst.
gruss
frank
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 14 von 14
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Hallo Ihr Lieben!

Geht zwischenzeitlich mal ins Portfolio von Dirk Schröder schauen! Der Fotograf hat ja wunderschöne Naturdokus. Jetzt beginne ich zu verstehen, was Dirk, der auch in dem anderen Thread geschrieben hat, gemeint hat.

... und tschüß
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