Mit Fotos von "dramatischen Landschaften" und "einfühlsamen Portraits" von Bewohnern kleiner Inseln "zwischen Schottland und Island", auf denen "früher ... hunderte Menschen (lebten), heute... nur noch fünf oder zehn", gewann ein Belgier den Carl Zeiss Fotowettbewerb "Meaningful Places".
http://lenspire.zeiss.com/en/zeiss-phot ... r/#deutsch
In der Shortlist der besten zehn Fotografen finden sich auch Landschaftsfotos und Portraits von Wissenschaftlern aus Ny-Ålesund, das laut Erklärtext auf 79°N liegt, parallel zum Svalbard Archipel, die nördlichste Siedlung der Welt, und aus den Cairngorms in Schottland, "wild and lonely", "far from civilisation", und aus dem wilden Kurdistan und dem wilden Kyrgystan, eine Bilderserie ist aus einem Freibad in Südafrika, eine aus Nordkorea.
http://lenspire.zeiss.com/en/zeiss-phot ... shortlist/
Gleich zwei der Top Ten zeigen Fotos aus dem äthiopischen christlichen Wallfahrtsort Lalibela, keiner hingegen aus dem muslimischen Harar, was mich zu der Frage bringt:
Sind solche Inhalte und Destinationen und auch der Stil der Fotos Zufall? Oder ist das ein gesellschaftlicher Trend, dem die Jury folgt, oder den die Jury setzen will?
Sehr viele Fotos sind aus Gegenden, in denen die Population bei ca. 10 Einwohnern pro Quadratkilometer liegt, oder weit darunter. Verschneite, eisige Gegenden. Keine urbanen Gegenden. Ganze Kontinente kommen nicht vor: Nord- und Südamerika. Städte, Metropolen spielen keine Rolle, nicht New York, London, Paris, nicht Alexandria, Casablanca, Kinshasa, nicht Sao Paulo, Buenos Aires oder Mexiko.
Die Kirche ist im Dorf, Menschen sitzen in der Kirche, Menschen pilgern und sind religiös - aber keine Muslime.
Die Bilder sind oft stark desaturiert. Die Serie aus Nordkorea ist eine Ausnahme. Hier ist dieser Staat zur Abwechslung mal bunt ist und sieht eher aus wie Südkorea, Japan oder China, und nicht - wie sonst immer - wie Auschwitz oder Hiroshima 1945. Farbig, hell, irgendwie sympathisch.
Die meisten anderen Bilder sind kalt, kontrastarm-türkis-desaturiert wie die Bilder in der Mappe eines Kunststudenten.
Ich war irgendwie verblüfft, als ich heute die Shortlist sah. Normalerweise inspirieren mich solche Ergebnisse immer, wecken in mir den Wunsch, selber hinzufliegen und selber zu fotografieren, aber in diesem Fall gilt das ausgerechnet nur für Nordkorea.
Wie seht ihr das? Ist das Zufall? Oder ist das eine Art gesellschaftlicher Trend? Haben die Leute jetzt die Faxen vollständig dick von Globalisierung und Tigerstaaten - und Straßenverkehr? So gut wie gar kein Auto zu sehen auf den Fotos, unter 100 Bildern - wo sind die Autos? Die Mopeds? Die Schiffe, Flugzeuge, Surfboards? Selbst der Strand ist so gut wie menschenleer.
Wenden sich die Leute jetzt der christlichen oder auch asiatischen Frömmigkeit zu? Schnauze voll von Islamisten und radikalen Siedlern und lateinamerikanischen Pfingstgemeinden?
Und fotografisch, und das ist eigentlich das Wichtigste:
Wo sind die "decisive moments"? Selbst Kinder auf den Bildern springen, hüpfen, toben nicht. Sie stehen da wie Zinnsoldaten. Die Erwachsenen auch. Keiner treibt Sport. Keiner kauft oder verkauft etwas. Keiner redet, überzeugt, widerspricht, streitet. Keiner hat Sex oder sieht auch nur so aus, als habe er gelegentlich welchen. Keiner ist Alkoholiker, obdachlos, gestresster Banker oder verschwitzter Malocher.
Letztes Jahr gewann noch jemand mit Fotos von Zugreisenden in Indien.
Zufall?
Das Thema hieß (wie schon im Vorjahr) "meaningful places". "Bedeutungsvolle Orte".
http://lenspire.zeiss.com/en/zeiss-phot ... r/#deutsch
In der Shortlist der besten zehn Fotografen finden sich auch Landschaftsfotos und Portraits von Wissenschaftlern aus Ny-Ålesund, das laut Erklärtext auf 79°N liegt, parallel zum Svalbard Archipel, die nördlichste Siedlung der Welt, und aus den Cairngorms in Schottland, "wild and lonely", "far from civilisation", und aus dem wilden Kurdistan und dem wilden Kyrgystan, eine Bilderserie ist aus einem Freibad in Südafrika, eine aus Nordkorea.
http://lenspire.zeiss.com/en/zeiss-phot ... shortlist/
Gleich zwei der Top Ten zeigen Fotos aus dem äthiopischen christlichen Wallfahrtsort Lalibela, keiner hingegen aus dem muslimischen Harar, was mich zu der Frage bringt:
Sind solche Inhalte und Destinationen und auch der Stil der Fotos Zufall? Oder ist das ein gesellschaftlicher Trend, dem die Jury folgt, oder den die Jury setzen will?
Sehr viele Fotos sind aus Gegenden, in denen die Population bei ca. 10 Einwohnern pro Quadratkilometer liegt, oder weit darunter. Verschneite, eisige Gegenden. Keine urbanen Gegenden. Ganze Kontinente kommen nicht vor: Nord- und Südamerika. Städte, Metropolen spielen keine Rolle, nicht New York, London, Paris, nicht Alexandria, Casablanca, Kinshasa, nicht Sao Paulo, Buenos Aires oder Mexiko.
Die Kirche ist im Dorf, Menschen sitzen in der Kirche, Menschen pilgern und sind religiös - aber keine Muslime.
Die Bilder sind oft stark desaturiert. Die Serie aus Nordkorea ist eine Ausnahme. Hier ist dieser Staat zur Abwechslung mal bunt ist und sieht eher aus wie Südkorea, Japan oder China, und nicht - wie sonst immer - wie Auschwitz oder Hiroshima 1945. Farbig, hell, irgendwie sympathisch.
Die meisten anderen Bilder sind kalt, kontrastarm-türkis-desaturiert wie die Bilder in der Mappe eines Kunststudenten.
Ich war irgendwie verblüfft, als ich heute die Shortlist sah. Normalerweise inspirieren mich solche Ergebnisse immer, wecken in mir den Wunsch, selber hinzufliegen und selber zu fotografieren, aber in diesem Fall gilt das ausgerechnet nur für Nordkorea.
Wie seht ihr das? Ist das Zufall? Oder ist das eine Art gesellschaftlicher Trend? Haben die Leute jetzt die Faxen vollständig dick von Globalisierung und Tigerstaaten - und Straßenverkehr? So gut wie gar kein Auto zu sehen auf den Fotos, unter 100 Bildern - wo sind die Autos? Die Mopeds? Die Schiffe, Flugzeuge, Surfboards? Selbst der Strand ist so gut wie menschenleer.
Wenden sich die Leute jetzt der christlichen oder auch asiatischen Frömmigkeit zu? Schnauze voll von Islamisten und radikalen Siedlern und lateinamerikanischen Pfingstgemeinden?
Und fotografisch, und das ist eigentlich das Wichtigste:
Wo sind die "decisive moments"? Selbst Kinder auf den Bildern springen, hüpfen, toben nicht. Sie stehen da wie Zinnsoldaten. Die Erwachsenen auch. Keiner treibt Sport. Keiner kauft oder verkauft etwas. Keiner redet, überzeugt, widerspricht, streitet. Keiner hat Sex oder sieht auch nur so aus, als habe er gelegentlich welchen. Keiner ist Alkoholiker, obdachlos, gestresster Banker oder verschwitzter Malocher.
Letztes Jahr gewann noch jemand mit Fotos von Zugreisenden in Indien.
Zufall?
Das Thema hieß (wie schon im Vorjahr) "meaningful places". "Bedeutungsvolle Orte".
Angenehm an den nordischen Bildern ist das Nüchterne, so gar kein Raymondscher Sonnenuntergang über Island. Andererseits strapazieren mir sie zu sehr die Kälte, die Leere, die Einsamkeit. Da fehlt jedes Schmunzeln, jeder abseitige Blick, eingefrorenes Klischee. Und als solches dann in Teilen fast ein wenig langweilig.
Zitat: 0x FF 19.03.17, 21:31Zum zitierten Beitrag
Ja, das stimmt freilich :-))
Zitat: 0x FF 19.03.17, 21:31Zum zitierten Beitrag
Ja, genau so wie ja "der Obdachlose" und "der gestresste Banker" und "der braungebrannte Surfer" und "die Shopping Bitch" und "der schuftende Arbeiter in der Goldmine" schnell zum überstrapazierten Klischee werden, sind es meiner Meinung nach hier die Menschen ganz weit draußen.
Vor Jahren sah ich in einem englischen Mag, ich glaube es war "Amateur Photographer", eine Fotoserie aus einer kleinen, von Walisern bewohnten Insel "am Arsch der Welt", irgendwo seitlich der Falkland-Inseln bzw. Islas Malvinas.
Dort ist es sterbenslangweilig. Die Leute sind Rinderzüchter, sie essen jeden Tag morgens, mittags und abends nur Rindfleisch, das Wetter ist dort "very british". Mehr Monotonie geht nicht.
Aber die Bilder waren spannend! Der Mann im Tante Emma-Laden hat Pornos hinter dem Tresen. Die Leute sind misstrauisch, und so sehen sie auch aus! Superfies.
Nicht so ästhetisch-stylish-türkis-desaturiert-weichgespült. Da wurde geraucht, gesoffen, geflucht und geprügelt, bestimmt auch gerülpst und gefurzt. Man konnte es den Viehzüchtern geradezu ansehen, dass sie nie baden.
Ein anderes Beispiel: vor kurzem sah ich eine Serie von Ben Helton mit Fotos über das "Messiah Miracle Worship Center", eine afro-amerikanische Kirche in Senoia, Georgia. Da wird gesungen, gebetet, gefleht, da werden (angeblich) Kranke geheilt, böse Geister ausgetrieben, da wird auch schon mal jemand ohnmächtig.
Genau das fehlt mir in den Carl Zeiss shortlisted-Serien. Dort sieht man Kirchen, Religion, Menschen - aber alle sind irgendwie blutarm.
http://www.loeildelaphotographie.com/en ... t-messiah/
Ja, das stimmt freilich :-))
Zitat: 0x FF 19.03.17, 21:31Zum zitierten Beitrag
Ja, genau so wie ja "der Obdachlose" und "der gestresste Banker" und "der braungebrannte Surfer" und "die Shopping Bitch" und "der schuftende Arbeiter in der Goldmine" schnell zum überstrapazierten Klischee werden, sind es meiner Meinung nach hier die Menschen ganz weit draußen.
Vor Jahren sah ich in einem englischen Mag, ich glaube es war "Amateur Photographer", eine Fotoserie aus einer kleinen, von Walisern bewohnten Insel "am Arsch der Welt", irgendwo seitlich der Falkland-Inseln bzw. Islas Malvinas.
Dort ist es sterbenslangweilig. Die Leute sind Rinderzüchter, sie essen jeden Tag morgens, mittags und abends nur Rindfleisch, das Wetter ist dort "very british". Mehr Monotonie geht nicht.
Aber die Bilder waren spannend! Der Mann im Tante Emma-Laden hat Pornos hinter dem Tresen. Die Leute sind misstrauisch, und so sehen sie auch aus! Superfies.
Nicht so ästhetisch-stylish-türkis-desaturiert-weichgespült. Da wurde geraucht, gesoffen, geflucht und geprügelt, bestimmt auch gerülpst und gefurzt. Man konnte es den Viehzüchtern geradezu ansehen, dass sie nie baden.
Ein anderes Beispiel: vor kurzem sah ich eine Serie von Ben Helton mit Fotos über das "Messiah Miracle Worship Center", eine afro-amerikanische Kirche in Senoia, Georgia. Da wird gesungen, gebetet, gefleht, da werden (angeblich) Kranke geheilt, böse Geister ausgetrieben, da wird auch schon mal jemand ohnmächtig.
Genau das fehlt mir in den Carl Zeiss shortlisted-Serien. Dort sieht man Kirchen, Religion, Menschen - aber alle sind irgendwie blutarm.
http://www.loeildelaphotographie.com/en ... t-messiah/
Ja, "blutleer" trifft es. Oder alles einem ästhetischen Konzept untergeordnet. Unterkühltem Minimalismus.
Zitat: Jürgen W2 19.03.17, 21:08Zum zitierten Beitrag
Den Trend kann man in diversen Zeitschriften und Internetseiten seit ein paar Jahren verfolgen. Egal ob es Portfolios oder irgendwelche Awards (Sony, Canon, Hasselblad etc.) sind. Auch bei den Ausstellungen wie hier im Museum für Photographie.
Zum Anfang konnte ich mich noch dafür begeistern. Inzwischen habe ich das Gefühl, dass es vor allem bei Nachwuchsfotografen ein Muss ist, sich mit solchen Bildern für Awards zu bewerben. Aus Kostengründen geht es dann meistens nach Osteuropa und natürlich muss es analog aussehen.
Aufgrund der Masse empfinde ich die meisten Bilder inzwischen auch als "blutleer". Innovativ oder Neu ist daran mittlerweile nichts mehr.
Den Trend kann man in diversen Zeitschriften und Internetseiten seit ein paar Jahren verfolgen. Egal ob es Portfolios oder irgendwelche Awards (Sony, Canon, Hasselblad etc.) sind. Auch bei den Ausstellungen wie hier im Museum für Photographie.
Zum Anfang konnte ich mich noch dafür begeistern. Inzwischen habe ich das Gefühl, dass es vor allem bei Nachwuchsfotografen ein Muss ist, sich mit solchen Bildern für Awards zu bewerben. Aus Kostengründen geht es dann meistens nach Osteuropa und natürlich muss es analog aussehen.
Aufgrund der Masse empfinde ich die meisten Bilder inzwischen auch als "blutleer". Innovativ oder Neu ist daran mittlerweile nichts mehr.
eine interessante Frage , die ich leider nicht beantworten kann . Außer, die Frage hinzu zu fügen : Ist so ein Zeiss / Sony / etc Wettbewerb stilbildend , oder laufen die einem Stil / Geschmack hinterher - wollen ja schließlich ihre Priodukte möglichst publikumsnah platzieren . Glaube eher letzteres , da m.E. die Fotografie zur Zeit nicht stilbildend ist , dies eher die Mode- oder Webbranche . Dann wäre auf Deine Frage auch eher da die Antwort zu suchen .
Zitat: milchschäfer2 24.03.17, 18:26Zum zitierten Beitrag
Stilbildend kann es ja nicht sein, da der Stil ja schon da ist. Sie wählen ja nur aus.
Stilbildend kann es ja nicht sein, da der Stil ja schon da ist. Sie wählen ja nur aus.
Zitat: lenmos 25.03.17, 17:31Zum zitierten BeitragZitat: milchschäfer2 24.03.17, 18:26Zum zitierten Beitrag
Stilbildend kann es ja nicht sein, da der Stil ja schon da ist. Sie wählen ja nur aus.
Man orientiert sich jedoch an anderen, erfolgreichen.
Wenn man stärker auf Stil als auf Inhalt wert legt, dann passiert sowas.
Stilbildend kann es ja nicht sein, da der Stil ja schon da ist. Sie wählen ja nur aus.
Man orientiert sich jedoch an anderen, erfolgreichen.
Wenn man stärker auf Stil als auf Inhalt wert legt, dann passiert sowas.
Zitat: felixfoto01 26.03.17, 09:12Zum zitierten Beitrag
Ich meinte die Jury, nicht die Fotografen.
Zudem stellt sich die Frage, was alles zum Stil gehört und da meine ich es sei da alles, auf was man als Fotograf Einfluss hat, nicht nur die Farbgebung. Der Stil kann auch die Aussage eines Fotos gewaltig ändern und somit auch den wahrgenommenen Inhalt, denn wir wissen normalerweise nicht, wie es wirklich war.
Ich meinte die Jury, nicht die Fotografen.
Zudem stellt sich die Frage, was alles zum Stil gehört und da meine ich es sei da alles, auf was man als Fotograf Einfluss hat, nicht nur die Farbgebung. Der Stil kann auch die Aussage eines Fotos gewaltig ändern und somit auch den wahrgenommenen Inhalt, denn wir wissen normalerweise nicht, wie es wirklich war.
Zitat: lenmos 25.03.17, 17:31Zum zitierten BeitragZitat: milchschäfer2 24.03.17, 18:26Zum zitierten Beitrag
Stilbildend kann es ja nicht sein, da der Stil ja schon da ist. Sie wählen ja nur aus.
die Auswahl ansich kann stilbildend wirken . Nicht das Foto sondern die Feststellung eines berühmten Wettbewerbs , die grad angesagtesten Fotos ausgewählt zu haben , kann einen Trend setzen . Was ich jedoch wie beschrieben bezweifel, weil ja auch hinter der Jury kommerzielle Interessen von Sony etc. stehen , die nicht gegenläufig zu einem Trend / Stil / Geschmack stehen dürfen , gegenläufig zu dem , was gerade en vogue ist . Dieser Trend / Stil wird m.E. zur Zeit von der Mode- und Medienbranche geformt , nicht von der Foto- oder Filmbranche.
Stilbildend kann es ja nicht sein, da der Stil ja schon da ist. Sie wählen ja nur aus.
die Auswahl ansich kann stilbildend wirken . Nicht das Foto sondern die Feststellung eines berühmten Wettbewerbs , die grad angesagtesten Fotos ausgewählt zu haben , kann einen Trend setzen . Was ich jedoch wie beschrieben bezweifel, weil ja auch hinter der Jury kommerzielle Interessen von Sony etc. stehen , die nicht gegenläufig zu einem Trend / Stil / Geschmack stehen dürfen , gegenläufig zu dem , was gerade en vogue ist . Dieser Trend / Stil wird m.E. zur Zeit von der Mode- und Medienbranche geformt , nicht von der Foto- oder Filmbranche.
Zitat: milchschäfer2 26.03.17, 11:32Zum zitierten BeitragZitat: lenmos 25.03.17, 17:31Zum zitierten Beitrag
die Auswahl ansich kann stilbildend wirken . Nicht das Foto sondern die Feststellung eines berühmten Wettbewerbs , die grad angesagtesten Fotos ausgewählt zu haben , kann einen Trend setzen .
Das denke ich auch.
Bei Carl Zeiss sind -zigtausend, bei Sony mehr als hunderttausend Fotos im Rennen, d.h. in Sachen Stil ist da sicher alles vertreten, was es gibt. Die Jury hat dann die Entscheidung, welche Stilrichtung, welche Inhalte, welche Sicht der Dinge, welche Interpretation, welche Werte, welche Themen "gern gesehen" und gewünscht sind, und insofern wirken sie vermutlich auf die Betrachter wiederum stilbildend.
die Auswahl ansich kann stilbildend wirken . Nicht das Foto sondern die Feststellung eines berühmten Wettbewerbs , die grad angesagtesten Fotos ausgewählt zu haben , kann einen Trend setzen .
Das denke ich auch.
Bei Carl Zeiss sind -zigtausend, bei Sony mehr als hunderttausend Fotos im Rennen, d.h. in Sachen Stil ist da sicher alles vertreten, was es gibt. Die Jury hat dann die Entscheidung, welche Stilrichtung, welche Inhalte, welche Sicht der Dinge, welche Interpretation, welche Werte, welche Themen "gern gesehen" und gewünscht sind, und insofern wirken sie vermutlich auf die Betrachter wiederum stilbildend.
Zitat: lenmos 26.03.17, 11:05Zum zitierten Beitrag
und ich meine, Deine (und meine) Sätze kann man auf beide Gruppen anwenden.
Es gibt eben auch so etwas, wie Mode - oder Trends - in der Fotografie.
Weder Jury noch Fotografen sind davon frei zu sprechen.
Die Jury sind ja auch keine Götter, sondern entweder Marketingleute der Firmen, idealerweise sind es Bildredakteure oder Fotografen.
und ich meine, Deine (und meine) Sätze kann man auf beide Gruppen anwenden.
Es gibt eben auch so etwas, wie Mode - oder Trends - in der Fotografie.
Weder Jury noch Fotografen sind davon frei zu sprechen.
Die Jury sind ja auch keine Götter, sondern entweder Marketingleute der Firmen, idealerweise sind es Bildredakteure oder Fotografen.
Vielleicht hatten einige einfach nur die falschen Linsen an den falschen Apparaten. Die Bilder aus der Shortlist gefallen mir gut. In der Tat sehr "clean"; kein Sex & Drugs & Rock'n'Roll. Keine Bierdosenhaufen hinter dem Skandininavien-Holzhaus. Aber die Kategorien lauten ja auch Travel oder Lifestyle ... Was mir aufgestoßen ist war dann bei der Serie mit Portraits aus Afghanistan. Gute Bilder, die Menschen haben sicher einen Namen ... und die Titel der Fotografien lauten "Planar T* 1,4/85 ZE (f6.3, 1/250, ISO 800)" ... da bin ich dann raus.
Schönes Wochenende
Schönes Wochenende
Zitat: Arnold Braunschweiger 26.03.17, 18:36Zum zitierten Beitrag
Du meinst vermutlich nicht den Carl Zeiss Wettbewerb "Meaningful Places". Dort gab es keine Kategorien.
Vielleicht meinst du den Sony World Photography Awards Wettbewerb einen Monat früher? Dort gab es Kategorien, und zwar reichlich, Open / Architecture, Professional / Architecture, Open / Culture, Open / Enhanced, Open / Motion, Open / Nature, Open / Portraits, Professional / Portraiture, Open / Still Life, Professional / Still Life, Open / Street Photography, Open/ Travel, Open / Wildlife, Youth, Student Focus, Professional / Conceptual, Professional / Landscape, Professional / Natural World, Professional / Current Affairs and News, Professional / Contemporary Issues, Professional / Daily Life, Professional / Sport.
"Lifestyle" war nicht dabei.
Dass "Travel" sehr "clean" sein soll, "kein Sex & Drugs & Rock'n'Roll. Keine Bierdosenhaufen", war auch dort nicht gefordert.
Im Gegenteil sieht man beispielsweise in den Top-Fotos ein Bild von Lucie Nechanicka, das FKK'ler mit ziemlich unvorteilhaften Körpern zeigt, und ein Bild von Konrad Zelakowski, das einen dreckigen, tätowierten Raucher portraitiert. Ein Foto von Mohammad Amir Hamja zeigt dort einen Mann, der eine Last trägt, inmitten einer etwas vermüllten Umgebung mit herumfliegenden Tauben, und Marouf Hossain zeigt einen mit Menschen vollkommen überbeladenen Eisenbahnwagen.
Du meinst vermutlich nicht den Carl Zeiss Wettbewerb "Meaningful Places". Dort gab es keine Kategorien.
Vielleicht meinst du den Sony World Photography Awards Wettbewerb einen Monat früher? Dort gab es Kategorien, und zwar reichlich, Open / Architecture, Professional / Architecture, Open / Culture, Open / Enhanced, Open / Motion, Open / Nature, Open / Portraits, Professional / Portraiture, Open / Still Life, Professional / Still Life, Open / Street Photography, Open/ Travel, Open / Wildlife, Youth, Student Focus, Professional / Conceptual, Professional / Landscape, Professional / Natural World, Professional / Current Affairs and News, Professional / Contemporary Issues, Professional / Daily Life, Professional / Sport.
"Lifestyle" war nicht dabei.
Dass "Travel" sehr "clean" sein soll, "kein Sex & Drugs & Rock'n'Roll. Keine Bierdosenhaufen", war auch dort nicht gefordert.
Im Gegenteil sieht man beispielsweise in den Top-Fotos ein Bild von Lucie Nechanicka, das FKK'ler mit ziemlich unvorteilhaften Körpern zeigt, und ein Bild von Konrad Zelakowski, das einen dreckigen, tätowierten Raucher portraitiert. Ein Foto von Mohammad Amir Hamja zeigt dort einen Mann, der eine Last trägt, inmitten einer etwas vermüllten Umgebung mit herumfliegenden Tauben, und Marouf Hossain zeigt einen mit Menschen vollkommen überbeladenen Eisenbahnwagen.
hab nur kurz in Deinen Links gestöbert.
Die Bilder passen farblich hübsch zum Zeiss Logo - weiß/blau.
Für mich ich das simples "corporate identity".
Die Bilder passen farblich hübsch zum Zeiss Logo - weiß/blau.
Für mich ich das simples "corporate identity".