Die deutsche Lust an der Fotografie

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Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 31 von 113
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>>Das "Rauschen" ist perfekter Ausdruck der banausischen Inkompetenz, mit dem seine Gesprächspartner die Diskussion angegangen sind. ...<<

Mit der richtigen Auslegung dieses Satzes scheinen so einige ihre liebe Mühe zu haben;-/
garudawalk garudawalk Beitrag 32 von 113
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Zitat: Ehemaliges Mitglied 0815 30.07.14, 09:40Zum zitierten BeitragMit der richtigen Auslegung dieses Satzes scheinen so einige ihre liebe Mühe zu haben;-/
...ich finde den Begriff ja gut, er entspricht auch meinem Empfinden.
Aber bevor man den oben gegebenen Satz auslegt, richtig oder falsch, sollte man doch, wie hier schon des öfteren gesagt, bedenken
Zitat: Dame Eda 30.07.14, 03:02Zum zitierten BeitragNun hat aber keiner der beiden Faselhuber den Begriff des "Rauschens" in die Diskussion eingebracht, sondern es war der Meister Rakete höchstselbst, der () diesen Begriff eingeführt und damit, wie Thomas richtig bemerkte, das eigentliche Thema der Runde verweigert hat...
Zitat noch mal für alle, die nicht selbst dem Gespräch ohne Bilder zuhören wollen oder können:
"Und so war der Titel des Gesprächs am Ende ein anderes Thema, als das, was Rakete ansprach. Es sollte über das Massenphänomen Fotografie gesprochen werden (5,6 Milliarden Entwicklungen aus Großlaboren) und Rakete sprach über die melancholisch über die Elite der Fotografie. Die war aber noch nie Massenphänomen. "

Diesen Sachverhalt kann man interpretieren, muss es aber nicht, - auf alle Fälle sollte man ihn bedenken...wenn man schon den armen Rakete bedauern will.
Irgendwie kann ich meine Klappe nicht halten, deshalb: stille Grüße g.:-)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 33 von 113
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Zitat: garudawalk 30.07.14, 10:20Zum zitierten Beitragdas eigentliche Thema der Runde verweigert hat...

so krass würde ich es nicht ausdrücken. Er war als der Experte für Fotografie hinzugerufen worden, und hat seinen Standpunkt vertreten.

Ute hat es gut auf den Punkt gebracht.

Zitat: Ute Maria 29.07.14, 23:39Zum zitierten BeitragDieses "Rauschen"... da ich fb habe und auch nutze, sehe ich auch viele Essen-, Fitness-, Balkonereignisse- und Sonstwas-Bilder. Ich glaube, dass kein einziger meiner fb-"Freunde" dabei im Sinn hat, "fotografisch" tätig zu sein.

Die Frage für solche Diskussionen ist doch letztlich immer, wie man für sich selbst "Fotografie" definiert - mehr allgemein als "Bildgebendes Verfahren aufgrund lichtempfindlicher Medien" oder eher eingeschränkt als ein Medium, das ein Ziel hat, eine Aussage und einen persönlichen Standpunkt vertritt und das Mittel eines bildgebenden Verfahrens aufgrunde lichtempfindlicher Medien.

Solange sich die Diskutanten nicht auf eine gemeinsame Basis geeinigt haben, wird es immer darauf hinaus laufen, dass jeder (aus seiner eigenen Sicht) Recht hat und im Thema ist, und die Anderen (aus der Sicht des Einzelnen) am Thema vorbeireden oder im Unrecht sind.

Falls man an einer Diskussion und nicht nur am Vertreten des eigenen Standpunkts interessiert ist, sollte man bitte keine persönlichen Angriffe starten, sondern einen Schritt zurückgehen und versuchen den Standpunkt des Anderen zu verstehen um auf der gleichen Ebene zu diskutieren.
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 34 von 113
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Zitat: Thomas Bregulla 30.07.14, 11:54Zum zitierten BeitragZitat: garudawalk 30.07.14, 10:20Zum zitierten Beitragdas eigentliche Thema der Runde verweigert hat...

so krass würde ich es nicht ausdrücken. Er war als der Experte für Fotografie hinzugerufen worden, und hat seinen Standpunkt vertreten.


Ich finde das gar nicht krass ausgedrückt; das ist im Gegenteil sehr treffend gesagt.

Immerhin, er hat seine Weigerung begründet. Und es ist ja auch wirklich so, dass man in einer dreiviertel Stunde allenfalls an der Oberfläche des eigentlichen Themas kratzen kann; und dann wollen die in diesem kleinen Zeitfenster noch zusätzlich zum eigentlichen Thema über (Foto)Kunst diskutieren.

So gesehen kann ich Raketes Unmut durchaus nachvollziehen. Ich hätte es allerdings lieber gesehen, wenn man beim eigentlichen Thema geblieben wäre und stattdessen auf die Kunstdebatte verzichtet hätte. Aber sie haben ihn nunmal als Experten eingeladen, da kann ich schon verstehen dass er auch sein Fachgebiet vor- und einbringen will.

"Krass" finde ich hingegen die grenzenlose Arroganz und Grossmäuligkeit, mit der einige hier die anderen beiden Diskussionsteilnehmer mit Häme und Spott überziehen.

Zitat: Thomas Bregulla 30.07.14, 11:54Zum zitierten BeitragZitat: Ute Maria 29.07.14, 23:39Zum zitierten BeitragDieses "Rauschen"... da ich fb habe und auch nutze, sehe ich auch viele Essen-, Fitness-, Balkonereignisse- und Sonstwas-Bilder. Ich glaube, dass kein einziger meiner fb-"Freunde" dabei im Sinn hat, "fotografisch" tätig zu sein.

Die Frage für solche Diskussionen ist doch letztlich immer, wie man für sich selbst "Fotografie" definiert - mehr allgemein als "Bildgebendes Verfahren aufgrund lichtempfindlicher Medien" oder eher eingeschränkt als ein Medium, das ein Ziel hat, eine Aussage und einen persönlichen Standpunkt vertritt und das Mittel eines bildgebenden Verfahrens aufgrunde lichtempfindlicher Medien.


Die Frage ist eben gerade nicht, wie man "Fotografie" oder sonstwas für sich selber definiert. Man kann's übrigens auch übertreiben mit dem Definieren - das sieht man schön in der fc, wo die meisten Diskussionen zu wahrhaften Definitionsorgien ausarten, bei denen man sich immer weiter vom ursprünglichen Thema entfernt und am Ende kaum mehr jemand mehr alltägliche Begriffe wie "Bild", "Fotografie", "Sprache", "Bedeutung", "Begriff", "Denken", "Lernen", "Kunst" usw. versteht.

Zitat: Thomas Bregulla 30.07.14, 11:54Zum zitierten BeitragSolange sich die Diskutanten nicht auf eine gemeinsame Basis geeinigt haben, wird es immer darauf hinaus laufen, dass jeder (aus seiner eigenen Sicht) Recht hat und im Thema ist, und die Anderen (aus der Sicht des Einzelnen) am Thema vorbeireden oder im Unrecht sind.

Falls man an einer Diskussion und nicht nur am Vertreten des eigenen Standpunkts interessiert ist, sollte man bitte keine persönlichen Angriffe starten, sondern einen Schritt zurückgehen und versuchen den Standpunkt des Anderen zu verstehen um auf der gleichen Ebene zu diskutieren.


Ich finde natürlich auch, dass man sich nicht zu persönlichen Angriffen hinreissen lassen soll. Leider empfinden es manche bereits als persönlichen Angriff, wenn man anderer Meinung ist oder ihren Standpunkt angreift bzw. ihre Argumente widerlegt.
Auf der Ebene, auf der manche sich hier bewegen, will ich bestimmt nicht diskutieren; auch wenn sich einige Spezis unermüdlich darum bemühen, die anderen Diskussionsteilnehmer auf ihr Niveau herunter zu ziehen.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 35 von 113
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Zitat: Dame Eda 30.07.14, 14:02Zum zitierten Beitrag"Krass" finde ich hingegen die grenzenlose Arroganz und Grossmäuligkeit, mit der einige hier die anderen beiden Diskussionsteilnehmer mit Häme und Spott überziehen.

Krass reicht da nicht aus. Irgendjemand wird irgendwann zu einem Rund-Um-Schlag ausholen müssen.
Es geht um die Sache, und nicht um die Personen.

Zitat: Dame Eda 30.07.14, 14:02Zum zitierten BeitragAuf der Ebene, auf der manche sich hier bewegen, will ich bestimmt nicht diskutieren; auch wenn sich einige Spezis unermüdlich darum bemühen, die anderen Diskussionsteilnehmer auf ihr Niveau herunter zu ziehen.

Folgender Vorschlag, wir kommentieren nicht mehr das Verhalten und die Beiträge der Anderen, sondern argumentieren und diskutieren. Damit sollte sich das Niveau automatisch anheben.
Sofern das noch möglich ist.

Zitat: Dame Eda 30.07.14, 14:02Zum zitierten BeitragDie Frage ist eben gerade nicht, wie man "Fotografie" oder sonstwas für sich selber definiert.
Um das Rauschen von den Bildern unterscheiden zu können, ist jedoch eine Differenzierung nötig. Hier gebe ich wieder Ute Recht, die sagte, dass der Anspruch Vieler, die Bilder erzeugen nicht Fotografie ist, sondern ein Bild zu erzeugen, dass sie mit anderen teilen können. Nimmt man die mal aus der Betrachtung heraus, bleiben nicht mehr viele übrig, die wirklich Fotografie betreiben wollen.

Meine Vermutung gilt gerade bei den 5,6 Milliarden Bildern aus den Großlaboren, dass selbst diese Menge eher als Erinnerung und zum (mit)teilen gedacht sind, als dem Medium Fotografie zu dienen. Sie nutzen das Medium.
Darüber könnte eine Diskussion gestartet werden, warum das so ist - hier könnten dann Dinge kommen wie "ein Bild sagt mehr als 1000 Worte", etc etc.
Die andere Diskussion, die nicht weniger uninteressant ist, ist dann darüber, wie man den Anspruch, den Leute wie Rakete haben, in der heutigen Zeit einordnen kann. Und im Gegensatz zu Rakete sehe ich das nicht als einen Abgesang, sondern eine hoffnungsvolle Geschichte, wenn man genauer hinsieht. Es gibt meiner Wahrnehmung nach einige sehr talentierte Fotografen, die uns mit ihren Bildern helfen, die Welt besser zu verstehen.

Die dritte Diskussion wäre dann darüber, wie sich eine fotocommunity im Spannungsfeld zwischen den Ansprüchen wiederfindet, oder wie sich die Mitglieder einer fotocommunity selbst positionieren. Das wäre dann die Mischung aus beidem. Wobei ich jedoch auch sehe, dass vermutlich die Mehrheit der Mitglieder in dieser fotocommunity auf der Seite der Nutzung von Bildern zur Mitteilung sehen ("Schaut euch meine schönen Bilder an" und wenige auf der Seite des "Wie verstehe ich die Welt durch Bilder" wiederfinden.) - Darin sehe ich allerdings auch die Konflikte, die es immer wieder im Galerievoting, unter den Galeriebildern oder dem Forum gibt.

Welche Diskussion wollen wir führen, und welche Diskussion können wir führen?
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 36 von 113
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Dazu gibt es immerhin einen Ansatz: Die Beobachtungen von Ute Maria in Beitrag 15. Statt gleich mit der Psychologie der Fotografie einzusteigen, erst einmal nach der vordergründigen Motivation fragen.
Gerd Scheel Gerd Scheel   Beitrag 37 von 113
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Zitat: Walter Wisnewski 30.07.14, 16:01Zum zitierten Beitrag

Wirklich interessant sind an der ganze Sache nur die 5,6Mrd prints, die davon künden, dass alte Verhaltensmuster sich in der schönen neuen, rauschenden Bilder welt erhalten haben: Erinnerungen müssen materiell sein, deshalb werden sie geprintet. Warum das immer so war und bis heute so ist und all die "Modernität" nichts daran ändert, das wäre interessant zu untersuchen.


MMn damit zu beantworten, dass das Fotografieren
heute so billig ist wie nie.
.....und man sieht die Bilder sofort und entscheidet dann,
ohne teure Entwicklung Fotos zu printen;), um sie dann zu zeigen, verschenken oder oder.
XYniel XYniel Beitrag 38 von 113
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der fotografie dienen?
welch absurdität. die fotografie hat wohl -eher-dem menschen zu "dienen",
den nicht der mensch ist fuer die fotografie da sondern diese fuer den menschen!
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 39 von 113
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Zitat: Walter Wisnewski 30.07.14, 16:01Zum zitierten Beitrag"Der Fotografie zu dienen" finde ich eine seltsame Formulierung? Hat irgendwer der Fotografie zu dienen?
Ich glaub auch nicht, dass es sinnvoll ist, hier darüber zu diskutieren, wie Rakete eingeordnet werden. Das hat er schon selbst gemacht, in dieser komischen Diskussion.


Ja, die Formulierung war unglücklich gewählt, ich weiss.
garudawalk garudawalk Beitrag 40 von 113
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Zitat: Walter Wisnewski 30.07.14, 16:01Zum zitierten BeitragZwischen Mitteilung und Erinnerung ist aber nun mal ein bedeutsamer Unterschied, und daher auch Raketes Unterscheidung von Transormation und FotografieZitat: Walter Wisnewski 30.07.14, 16:01Zum zitierten BeitragWarum das Erinnerungsbild plötzlich nicht mehr Fotografie ist, verstehe ich nicht. Die ganze Amateurfotogafie bestand und besteht quantitativ in riesiger Überzahl schon immer aus Erinnerungsbildern,
Sehr richtig: man sollte nicht Raketes Unterscheidung dazu benutzen, Fotografie, die nicht den eigenen Vorstellungen und Erwarungen entspricht, einfach zur >Nicht-Fotografie zu erklären.

Überhaupt sollte man m.E. immer unterscheiden zwischen der descriptiven und der normativen Verwendung von Begriffen, hier der "Fotografie": Beide Verwendungen haben teilweise verschiedene Gegenstandsbereiche und beschreibende Sätze haben nun mal andere Wahrheitsbedingungen wie normative.
Wenn man das nicht ein wenig auseinanderhält, kommt es regelmäßig zu Mistverständnissen und eigentlich inhaltslosen Streitereien, - das ist auf vielen Gebieten so.

Ich persönlich habe den Verdacht: dass die technisch und ökonomisch möglich gewordene Massenhaftigkeit von Fotos, aber eben auch das hier so genannte "Rauschen" (als die Masse von Fotos, die - ermöglicht durch die dem Erleben simultane Gleichzeitigkeit der Übermittlung- der Mitteilung dienen und nicht so sehr z.B. dem Selbtsausdruck in Form einer Interpretation des Geschehens z.B.etc.) schon seit einiger Zeit wesentliche Komponenten des "Rahmens" des Mediums Fotografie gerade in künstlerischer Absicht sind.
Früher waren die Komponenten des Rahmens dieses Mediums mehr in Bezug setztende Absetzungen von anderen Medien wie z.B. der Malerei im weitesten.
Dass Rakete hier seinen Begriff von Fotografie auch formuliert in Absetzung von einer bestimmten massenhaften Art der Fotografie, die zum Motiv die Mitteilung hat und die er deshalb normativ, aber natürlich nicht beschreibend aus dem Medium Fotografie verbannt bzw. sie zum (Hintergrund-)Rauschen degradiert, bedeutet m.E. auch: dass er diese Nicht-Fotografie mit zum Rahmen der Fotografie macht.

Was zumindest auch meine Meinung wäre: erst der Rahmen als frame macht einen Kunstgegenstand zum Kunstgegenstand und gehört deswegen formal zu ihm dazu, obwohl er inhaltlich aus ihm ausgeschlossen ist, - ein Verhältnis,das wie schon gesagt Warhole zum Inhalt eines Kunstwerks selbst gemacht hat mit seiner Suppendose im musealen Umfeld.
So gehört m.E. die hier so genannte Mitteilungs-Fotografie heutzutage formal konstitutiv zu der Art von Fotografie, die sie auschließt, dazu: als ihr Rahmen, als das Hintergrundrauschen, vor dem erst die "richtige" Fotografie "hörbar", vor dem erst ein fotografisches Bild sichtbar ist.
Vielleicht könnte man diese vermehrte Selbstrererenzialität sogar als "emanzipatorischen Fortschritt" dieses Mediums bezeichnen

Der wesentliche Unterschied in beschreibender Hinsicht zwischen einem Foto als "Mitteilung" und einem "künstlerischen" Foto z.B. ist doch die indizierte Lesart: das eine scheint determiniert zu sein durch das abgebildete Geschehen etc., das andere beansprucht determiniert zu sein durch eine Darstellungsabsicht, - die eine Kette der Kausalität führt in die äußere Wirklicheit, die andere in das Innere einer Person, die diese äußere Wirklichkeit erlebt.
(So formuliert erkennt man natürlich auch, dass diese Unterscheidung eine mehr heuristische und ein wenig künstlich ist)
Und es ist fast logische Konsequenz der Wichtigkeit, die das Rauschen als Rahmen für die Fotografie hat, dass sich beim Foten als Künstler zu empfinden schon ein Massenphänomen geworden ist und fast epidemische Ausmaße angenommen hat, was auch o.k. ist.
Und sich in diesem Medium als Künstler zu fühlen ist viel einfacher als in dem der Darstellenden Kunst z.B..

Nun bin ich schon wieder ein wenig abgeschweift, obwohl ich ja eigentlich mal nichts sagen wollte und verbleibe mit verstummten Grüßen g.
Clara Hase Clara Hase   Beitrag 41 von 113
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+ bevor du editierst, grins - mit interesse gelesen -

die Mitteilung ist aber meist akut - zeitgemäss bei dem angesprochenen "Rauschen im Fotowald" - wie die vielen SMS

Erinnerung ist, später, rückblickend und zwar eher auf einen langen Zeitraum ausgelegt.

Mitteilung innerhalb des Rauschens kann aber auch Kunst sein - nämlich nicht : ich war da und da
sondern: das habe ich so und so herauskristallisiert wo Millionen waren.

Ein Beispiel, was mir auch in Bezug auf Street ins Auge stach:
hunderte sind zum Public viewing losgezogen - hier sticht aus der riesigen Menge eine Person heraus
die die Begeisterung darstellt - auch ein Farbbild ist noch da wo eine Fahne geschwenkt wird - die Masse die das betrifft ist im Hintergrund

Public Viewing ist keine Leichenschau #1 Das Foto wurde in die Galerie gewählt Public Viewing is… Christian Fürst 11.07.14 176


wäähre der Fokus alleine auf die Masse ausgerichtet gewesen, hätte es irgendeine x-beliebige begeisterte Menge sein können, von der wir nicht gewussst hätten, warum.

PS werden Handy-Fotos auch zur Entwicklung und Ausdruck gegeben?
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 42 von 113
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Zitat: Thomas Bregulla 30.07.14, 15:05Zum zitierten BeitragFolgender Vorschlag, wir kommentieren nicht mehr das Verhalten und die Beiträge der Anderen, sondern argumentieren und diskutieren. Damit sollte sich das Niveau automatisch anheben.
Sofern das noch möglich ist.


Ich fürchte, solche Regeln bringen uns auch nicht weiter.
Wie soll man vernünftig diskutieren, ohne sich auf die Beiträge der anderen zu beziehen? Und wieso soll ich das Verhalten meiner Diskussionspartner oder Anderen nicht zur Sprache bringen dürfen, wenn dieses Anlass dazu bietet oder sich besonders gut zur Illustration des (Sub)Themas eignet.

Und selbst wenn man solche Regeln einführen würde: Die die's darauf anlegen sind Meister darin, ihre Beleidigungen und Kommentare über die Anderen in unmissverständliche, aber politisch korrekt formulierte Andeutungen zu verpacken.

Ich stimme dir aber natürlich zu, dass jeder sich möglichst um eine sachliche Diskussion und einen respektvollen Umgang untereinander bemühen sollte. Man kann das aber bestenfalls für sich selbst einfordern - von Anderen darf man das zwar auch erwarten, aber diese Erwartung vermag offensichtlich nicht jeder zu erfüllen.

Zitat: Thomas Bregulla 30.07.14, 15:05Zum zitierten BeitragZitat: Dame Eda 30.07.14, 14:02Zum zitierten BeitragDie Frage ist eben gerade nicht, wie man "Fotografie" oder sonstwas für sich selber definiert.
Um das Rauschen von den Bildern unterscheiden zu können, ist jedoch eine Differenzierung nötig. Hier gebe ich wieder Ute Recht, die sagte, dass der Anspruch Vieler, die Bilder erzeugen nicht Fotografie ist, sondern ein Bild zu erzeugen, dass sie mit anderen teilen können. Nimmt man die mal aus der Betrachtung heraus, bleiben nicht mehr viele übrig, die wirklich Fotografie betreiben wollen.


Mit "Rauschen" ist doch nichts anderes gemeint als die täglich wachsende Bilderflut. Da gib's doch nichts zu differenzieren oder zu unterscheiden.
Ich sehe nicht, was Fotografie im allgemeinen mit "Anspruch" zu tun hat. Mir geht es ähnlich wie der Kuratorin in der Diskussion, die im konkreten Fall mehr am Ergebnis als an der Intention oder Person des Fotografen, der Entstehung oder den Distributionswegen interessiert ist.

Zitat: Thomas Bregulla 30.07.14, 15:05Zum zitierten Beitrag[...]Es gibt meiner Wahrnehmung nach einige sehr talentierte Fotografen, die uns mit ihren Bildern helfen, die Welt besser zu verstehen.

Das mag durchaus so sein, kommt aber wohl mehr auf den Betrachter an, als auf den Fotografen.
Ich glaube jedenfalls nicht, dass Fotografen die Welt besser verstehen als andere Menschen. Manchmal habe ich sogar ein bisschen den Verdacht, dass es gerade bei den Fotografen mit dem (analytischen) Verstand oft nicht allzu weit her ist. Was ich aber auch nicht schlimm finde, der (analytische) Verstand wird meiner Meinung nach sowieso stark überbewertet und steht nicht selten einem wirklichen Verständnis im Weg.

Eine Frage, die mich hier interessieren würde: Was genau möchtest du eigentlich verstehen. "Die Welt" ist schon ziemlich allgemein - und meiner Meinung nach auch nicht so wichtig wie alles andere.

Zitat: Thomas Bregulla 30.07.14, 15:05Zum zitierten BeitragDie dritte Diskussion wäre dann darüber, wie sich eine fotocommunity im Spannungsfeld zwischen den Ansprüchen wiederfindet, oder wie sich die Mitglieder einer fotocommunity selbst positionieren. Das wäre dann die Mischung aus beidem. Wobei ich jedoch auch sehe, dass vermutlich die Mehrheit der Mitglieder in dieser fotocommunity auf der Seite der Nutzung von Bildern zur Mitteilung sehen ("Schaut euch meine schönen Bilder an" und wenige auf der Seite des "Wie verstehe ich die Welt durch Bilder" wiederfinden.) - Darin sehe ich allerdings auch die Konflikte, die es immer wieder im Galerievoting, unter den Galeriebildern oder dem Forum gibt.

Welche Diskussion wollen wir führen, und welche Diskussion können wir führen?


Was mich betrifft, so sehe ich mich überhaupt nicht in diesem Spannungsfeld, weil ich wie gesagt die Fotografie nicht am Anspruch festmache. Ich sehe für mich auch keinen Sinn darin, mein fotografisches und sonstiges Tun ohne Notwendigkeit zu klassifizieren, rechtfertigen, definieren, abzugrenzen, schubladisieren, etc. Das bringt mir ja keinen Erkenntnisgewinn, es engt mich höchstens ein und erzeugt Vorurteile und Erwartungen.

Zur Frage, welche Diskussion wir führen wollen/können: Das hängt stark davon ab, ob man selbst überhaupt etwas mitzuteilen hat.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 43 von 113
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Zitat: Dame Eda 31.07.14, 01:43Zum zitierten BeitragIch fürchte, solche Regeln bringen uns auch nicht weiter.
Wie soll man vernünftig diskutieren, ohne sich auf die Beiträge der anderen zu beziehen?


Einen Beitrag zu kommentieren und auf einen Beitrag zu antworten sind unterschiedliche Dinge. Wenn man einen Beitrag kommentiert, begibt man sich in die Metaebene und spricht über das was man spricht. Ich nehme das hier oft wahr, wenn die Argumente ausgehen, oder nie vorhanden waren, dann spricht man an, wie ein Beitrag geschrieben wurde, und man befasst sich nicht mit der Aussage, sondern der Form. Um auf einen Beitrag zu antworten, muss man seine Position verändern. Aber egal. Dieser Teil der Diskussion führt zu nichts. :)

Zitat: Dame Eda 31.07.14, 01:43Zum zitierten BeitragIch sehe nicht, was Fotografie im allgemeinen mit "Anspruch" zu tun hat. Mir geht es ähnlich wie der Kuratorin in der Diskussion, die im konkreten Fall mehr am Ergebnis als an der Intention oder Person des Fotografen, der Entstehung oder den Distributionswegen interessiert ist.

Ich denke, ich verstehe Deinen Punkt. Für mich bedeutet der Anspruch alles. Warum fotografiere ich überhaupt? Was ist Fotografie für mich? Was versuche ich durch Fotografie zu erreichen? Es ist also der rote Faden, der mich durch alle führt. Ohne Anspruch hat das alles keine Bedeutung. Dann ist auch egal, was das Ergebnis ist, ausser dass es ein Ergebnis ist. Aber dann muss man sich im Grunde auch nicht unterhalten, dann ist alles undifferenziert.

Zitat: Dame Eda 31.07.14, 01:43Zum zitierten BeitragDas mag durchaus so sein, kommt aber wohl mehr auf den Betrachter an, als auf den Fotografen.
Ich glaube jedenfalls nicht, dass Fotografen die Welt besser verstehen als andere Menschen.


Ein Beispiel: Ohne die Arbeit des Fotografen Eadweard Muybridge hätten wir kein Verständnis darüber, wie sich Lebewesen bewegen. Seine Fotografieen von gallopierenden Pferden führten zur Beendigung des Streits, ob Pferde immer einen Fuß am Boden haben oder auch mal mit allen vieren in der Luft sind. Bevor er diese Bilder machte, war das ein großes Streitthema. Es gibt viele weitere Beispiele. Eine Fotografie hält einen Moment an und ermöglicht ihn zu interpretieren, genauer anzusehen.

Zitat: Dame Eda 31.07.14, 01:43Zum zitierten BeitragEine Frage, die mich hier interessieren würde: Was genau möchtest du eigentlich verstehen. "Die Welt" ist schon ziemlich allgemein - und meiner Meinung nach auch nicht so wichtig wie alles andere.
Ich muss mich ja nicht festlegen. Wenn ich heute etwas verstanden habe, kann ich mich ja morgen mit etwas anderem befassen. Stück für Stück. Mir hilft Fotografie beim verstehen. Auf die eine oder andere Weise. Das ist eben auch Teil meines Anspruchs. Wenn ich z.B. versuche mein Gefühl, das ich auf Dienstreisen habe, in einem Bild festzuhalten - und jemand, der das Bild betrachtet, dieses Gefühl versteht und nicht nur als die Abbildung des Orts versteht, dann bedeutet das für mich, dass ich wieder etwas mehr von "der Welt" verstanden habe. Ohne Analyse übrigens, sondern durch die Synthese, die das Bild ist.

Zitat: Dame Eda 31.07.14, 01:43Zum zitierten BeitragWas mich betrifft, so sehe ich mich überhaupt nicht in diesem Spannungsfeld, weil ich wie gesagt die Fotografie nicht am Anspruch festmache. Ich sehe für mich auch keinen Sinn darin, mein fotografisches und sonstiges Tun ohne Notwendigkeit zu klassifizieren, rechtfertigen, definieren, abzugrenzen, schubladisieren, etc. Das bringt mir ja keinen Erkenntnisgewinn, es engt mich höchstens ein und erzeugt Vorurteile und Erwartungen.

Zur Frage, welche Diskussion wir führen wollen/können: Das hängt stark davon ab, ob man selbst überhaupt etwas mitzuteilen hat.

Ich finde ja, dass man dann etwas mitzuteilen hat, wenn man einen Anspruch an etwas hat, weil man sich dann zu diesem "etwas" klar positioniert. Ohne Anspruch ist es egal, und was sollte man dann mitteilen zu haben?
Oder warum sollte es jemanden interessieren, was man mitzuteilen hätte?

Ich mache auch Essensfotos und auch Selfies. Vielleicht reihe ich mich damit auch in die große Gruppe der hirnlosen Narzissten ein. - Allerdings sehe ich das natürlich anders. Selfies, also Selbstportraits sind so alt wie die Menschheit. z.B. geht es in meiner Serie "Everyday" nicht um mich, sondern über die Absurditäten in meinem Leben. Ich wechsle von "mir" zu dem "Protagonisten", bewege mich damit in einer anderen Ebene und reflektiere die Welt exemplarisch auf diese Weise.

Oder ein anderes Beispiel: Ich treffe mich, wenn es möglich ist, mit einem Kollegen Freitags gegen 15:00 zu einem Stück Kuchen und zu einem gemeinsamen Museumsbesuch. Der Kuchen wird fotografiert und mitgeteilt. Viele verstehen das als "schaut Euch diesen Kuchen an" - aber darum geht es nicht in erster Linie. Begonnen haben wir das als Andenken an einen Kollegen, der das Unternehmen verlassen hat und gerne Kuchen aß. Viele andere folgen uns mittlerweile und für die ist es das Ritual, das das Wochenende einleitet.

Das macht für mich dann die Bandbreite und die Faszination aus, zu der Fotografie fähig ist. Von der Übertragung einer Nachricht im Bild zum Verstehen der Welt durch Fotografie.

Um den Bogen zum Thema zu spannen: Ich denke das ist der Antrieb, das elektronische, virtuelle Bild dann zu einem "begreifbaren" Objekt zu machen. Ich sehe immer wieder die Bilder in der Küche in der WG meines Sohns - und die vielen Bilder an der Wand, die von dem Leben dieser Gruppe erzählen. Von den Momenten, Gefühlen und Ereignissen. Und hier ist es dann wieder der Anspruch, der aus einer beliebigen Situation eines zufälligen Moments eine besondere Situation eines bedeutsamen Moments festhält und auch wie es geschieht.
Daher bin ich der Meinung, dass zur Fotografie letztendlich auch immer das gedruckte Bild gehört. Als Einzelbild und noch deutlicher in Buchform. (Aber das ist ein eigenes Thema)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 44 von 113
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@Walter - ich stimme Dir zu.

Das gedruckte Bild ist dann der Rettungsanker in der Flut der eigenen Bilder - und bringt dann Leute, die eigentlich nur Erinnerungsbilder machen wollen, dazu zu überlegen, welches das besondere Bild ist, das die anderen überdauern soll.
Zuletzt geändert von Gast am 31.07.14, 07:20, insgesamt 1-mal geändert.
XYniel XYniel Beitrag 45 von 113
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1. anspruch an die fotografie "gibts" nicht... höchstens den anspruch an mich selbst, den ich mittels fotografie umzusetzen versuche!
2. es werden papierbilder auch deswegen gemacht, weil es teuer und unbequem ist, dass handy oder tab auf die wand zu hängen, vor allem, wenn ich mehrere gleichzeitig hängen haben möchte usw... da gibts noch jede menge "unmýstische" gründe
3. hirnlose knipser? kenn ich eigentlich nicht wirklich, was ich kenne sind -meist junge leute-die ungekünstelt einen moment festhalten möchten und ihn so mit anderen teilen. ein urmotiv vom herdentier mensch.
4. die lust dies mit fotografie zu tun entspricht dem augenmenschen, dass es ständig steigt wohl dem umstand, dass es billiger geworden ist und man das hierfür benötigte gerät staendig dabei hat. die fotografie hat sich ebeen vom schweren unhandlichen und sperrigen monstrum hin zum immerdabeihandy entwickelt

menschen haben ein imenses bedürfnis nach der herde und nutzten dafür verschiedene kommunikationsarten. und manche machen eben aus dem sprachlichen diskusion ein literarisches werk, andere aus dem foto ein kunstvolles bild. aber immer ist die literatur oder fotografie für den menschen da und nicht umgekehrt und immer ist es der anspruch an sich selbst und nicht der materie, die etwas (be) wirkt....
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